Schuir. .

„Schon seit ich vor 15 Jahren die Ausbildung zur Erzieherin gemacht habe, hege ich diesen Wunsch.“ Julia Heller, ehemalige Leiterin des Kindergartens in Mintard, hat ihren Traum von einer naturnahen Kinderspielgruppe wahr gemacht. Auf dem Hof der Familie Kammesheidt in Schuir wird sie eine Spielgruppe im Grünen eröffnen, in der Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang inmitten der herrlichen Landschaft ausleben können.

„Außerdem haben sie Kontakt zu anderen Kindern und erleben zugleich die Tierwelt des Bauernhofs“, so Julia Heller. 2008 wurde ihre eigene Tochter geboren, nachdem sie zwölf Jahre lang als Erzieherin in der katholischen Kirchengemeinde Kettwig/Mintard gearbeitet hatte, davon sieben als Leiterin. Daher weiß Julia Heller: „Kinder brauchen die Natur, und sie lieben echte Abenteuer.“ Diese verspreche zum Beispiel der tägliche Umgang mit Tieren, aber auch das Landleben im Allgemeinen. „Indem die Kinder lernen, es zu schätzen, wird ein wichtiges soziales Fundament gelegt“, so die Pädagogin. Zu den spielerisch vermittelten Lerninhalten für die Zwei- bis Vierjährigen, an die sich die Bauernhofspielgruppe richtet, gehören das Füttern und Versorgen der Tiere, aber auch das Brotbacken, Säen und Ernten. Außerdem wird musiziert und gesungen, gebastelt und gemalt, gekocht und gärtnerisch gewirkt.

Zur Einrichtung gehört
eine Verkleidungsecke

Die Innenräume des Fachwerkhauses sind kuschelig und bequem mit weichen Kissen und Matratzen, Tastwänden und Spiegeln ausgestattet. Bei der Gestaltung setzt Julia Heller auf Naturmaterialien. Zur Einrichtung gehört auch eine „Verkleidungsecke“.

Mithilfe des Interieurs soll den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, vielfältige Sinneserfahrungen selbst zu erleben. Und im Außenbereich wartet das Abenteuer auf sie. Ein Spielplatz mit Matsch-Ecke, Rutsche und Spielhaus, Schaukel, Baumstämme, Wippe und Sandkästen laden zum Ausprobieren ein.

Eine weitere Besonderheit des naturnahen Lernens bieten die Stallungen des Hofs. Dort leben einige der zotteligen Galloway-Rinder. Und in der Scheune steht eine Strohburg bereit, die auf Erkundung durch neugierige Kinder wartet. In einer Gruppenstärke von acht bis zehn kleinen Menschen, die von zwei Erwachsenen betreut werden – zumindest eine davon staatlich anerkannte Erzieherin - , können die Kinder auf dem Hof von Landwirt Heiner Kammesheidt montags bis donnerstags, jeweils von acht bis zwölf Uhr, Bauernhofleben kennen lernen. „Das zeitliche Spektrum ist je nach Bedarf erweiterbar“, sagt Julia Heller. Besonders schön findet sie, dass das Hofleben Gelegenheit bietet, den Ablauf der Jahreszeiten mitzuerleben: „Eine einzigartige Chance für die kindliche Neugier.“