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Bis auf die Arbeiten an den Gleisen 21 und 22 hat die Bahn den Bahnhofsumbau abgeschlossen. Parallel zum Umbau liefen Verhandlungen über die Gestaltung der unmittelbaren Nachbarschaft. Die Bahn hat dort große Pläne, mit denen sie aber bei der Stadt nur bedingt auf Gegenliebe stößt.

Nach dem Umbau des Hauptbahnhofs will die Bahn rechts und links neu bauen. Bei der Stadt sieht man das Vorhaben skeptisch. Dennoch liegt in Berlin inzwischen die erste Baugenehmigung vor. Das achtgeschossige Parkhaus an der Hachestraße mit rund 530 Plätzen hat das Genehmigungsverfahren erfolgreich absolviert. Um Platz für das Parkhaus zu schaffen, will die Bahn die Böschung abtragen und den Gleiskörper mit einer Stützwand sichern.

Nebenan an der Hachestraße bis zum Beginn der Unterführung will die Bahn die bestehenden Gebäude abreißen und sechs Geschosse hoch bauen: unten Ladenzeilen wie gehabt, darüber Büroflächen. Die Bahn AG hat die Pläne inzwischen überarbeitet und bekam signalisiert, dass einer Genehmigung nur noch wenig im Wege steht — vor allem, wenn sie den Wünschen der Stadtplaner nachkommt und den derzeit geschlossenen Westtunnel beim anstehenden Umbau bis zur Hachestraße durchstößt, so dass auch die Gleise 1 und 2 von dort aus erreichbar sind.

60 Meter hohes Hochhaus geplant

Noch reichlich Konfliktstoff bergen dagegen die Bahn-Pläne für den nördlichen Bahnhofsausgang, wo die Stadt nach dem Abbau des Containerdorfes gerade den Rückbau der Bushaltestellen vorbereitet. Über dem Erdgeschoss (jetzt Lidl) und dem Emporengeschoss will die Bahn die Geschosse, den Büroriegel und das bisher 13-geschossige Aurelis-Hochhaus abreißen und ersetzen durch ein siebenstöckiges Kammgebäude und ein 60 Meter hohes Hochhaus. Durch den Flächenverbrauch insbesondere des Kammgebäudes sieht die Stadt die Erschließung des Bahnhofes gefährdet.

Hauptkritik: Die Bahn will Richtung Hollestraße auch öffentliche Verkehrsfläche überbauen. Stadtplaner und Politiker wehren sich aber dagegen, die Stellplätze für Taxen und Privatautos unter der Erde verschwinden zu lassen, und haben den Ball zurück nach Berlin gespielt. „In dieser Frage muss die Bahn noch ihre Hausaufgaben machen“, heißt es im Rathaus - und ein neues Erschließungskonzept für den Verkehr vorlegen.