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Über die Eröffnung des Folkwang-Museums ist ein Streit entbrannt. Die Feier soll 200.000 Euro Kosten. Doch Oberbürgermeister Reinhard Paß hält eine solche Summe angesichts der finanziellen Notlage der Stadt Essen für unzeitgemäß.

Ein Streit um die Kosten der Eröffnungsveranstaltung droht derzeit die allseitige Freude über das neu gebaute Folkwang-Museum zu überschatten. Im Brennpunkt steht dabei die „Neubau Museum Folkwang Essen GmbH“.

Deren Geschäftsführer Klaus Wolf hat eine Firma beauftragt, die für die technische Ausrichtung der Feierlichkeiten 200.000 Euro plus Kosten für Essen und Trinken in Rechnung stellen will. Nach Intervention durch Oberbürgermeister Reinhard Paß, der eine solche Summe angesichts der städtischen Finanzlage für unzeitgemäß hält, laufen noch Verhandlungen mit dem Ziel, den Betrag erheblich zu drücken - bisher ohne Ergebnis. „Wir sind zwei Schritte vorangekommen und wieder zwei Schritte zurück“, hieß es gestern aus dem Umfeld des OB.

„Kein Kompromiss“

Dem Vernehmen nach soll Kulturdezernent Andreas Bomheuer Veranstalter an der Hand haben, die deutlich preiswerter arbeiten könnten. Die Rede ist von 60.000 Euro. In einem Brief an die Stadt drohte Wolf - derzeit noch Hausherr - jedoch damit, einem möglichen Alternativ-Unternehmen den Zugang zum Museum schlicht zu verbieten. Da Wolf in seinem Schreiben, das der WAZ vorliegt, andeutete, die gesamte Eröffnungsveranstaltung könne wegen solcher Querelen in Gefahr geraten, hat die Stadt sich entschieden, es nicht zu einer Eskalation kommen zu lassen.

Hoffnungen, die Kosten zumindest drücken zu können, erwiesen sich allerdings als verfrüht: „Es gibt keine Möglichkeit eines Kompromisses“, so Wolf. Ihm tue es leid, „dass voreilige Menschen aus reinem Populismus“ die Eröffnungsveranstaltung in Misskredit brächten, erklärte der Geschäftsführer der WAZ. Gemeint sind offenbar der OB und der Kulturdezernent.

Wolf glaubt, dass die Stadt einem Missverständnis aufsitze. Es ginge nicht nur um den Festakt am 28. Januar mit 600 geladenen Gästen, auch die Pressekonferenz am 27. Januar und Teile der Veranstaltung des Museumsvereins am 29. seien im 200.000-Euro-Paket enthalten. Reinhard Paß ist hingegen der festen Überzeugung, dass bei aller Freude über das neue Museum allzu viel Opulenz bei der Eröffnung unangebracht sei.