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Die Startschuss des Spaßbads „Oase“ fiel 1983 genau mit dem Beginn des Wellness-Trends. Doch der Erfolg war nicht von Dauer. Der Bericht der Stadtverwaltung ist vernichtend. Die „Oase“ sei der größte Verlustbringer und für den Schul- und Vereinsbetrieb nicht relevant, heißt es darin.

Der Bericht der Stadtverwaltung an die Ratsmitglieder ist kurz und vernichtend: „Die Schließung der Oase ist notwendig, weil sie trotz des engagierten Einsatzes des städtischen Personals einer der größten Verlustbringer in der Essener Bäderlandschaft ist, das Bad für den Schul- und Vereinsbetrieb nicht relevant ist und unter dem Konkurrenzdruck des Aqua Parks in Oberhausen und der Weiterentwicklung anderer Freizeitbäder in der näheren Umgebung erhebliche Erlösausfälle drohen.“ Auch sei diese Sparmaßnahme mit der Bezirksregierung abgesprochen. Der Wirtschaftsplan der Sport- und Bäderbetriebe müsse dringend und in erheblichem Umfang entlastet werden.

Immer Zuschussbedarf

Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte die Oase im Jahr 2008 einen Zuschussbedarf von 1,148 Millionen Euro. Bei ihrer endgültigen Schließung und einem Verbleib im Eigentum der Stadt wird von einem Einsparvolumen von rund 700.000 Euro ausgegangen. Die Stadtverwaltung will andere Nutzer für die Oase finden. Sie denkt dabei an Unternehmen in den Bereichen Fitness, Wellness und Physiotherapie. Sollte in angemessener Zeit eine wirtschaftliche Verpachtung nicht möglich sein, strebt die Verwaltung an, das Grundstück für Wohnbauzwecke oder für eine nicht störende gewerbliche Nutzung zu verkaufen.

Im Jahr 1983 wurde die Oase an der Nöggerathstraße eröffnet und galt schnell als „erfolgreichstes kommunales Schwimmbad in Deutschland“. 1984 kamen fast 400.000 Besucher, inzwischen sind es laut Bädergutachten 2008 nur noch 144.000 pro Jahr. Damals aber überstieg der Zuspruch zunächst alle Erwartungen, die Oase-Eröffnung fiel zusammen mit dem beginnenden Trend hin zu Spaßbädern, Saunieren und Wellness. Trotzdem kam man nie in die Gewinnzone, es war immer ein städtischer Zuschuss nötig. 1985 gab es private Kauf-Interessenten, geboten wurden angeblich bis zu 14 Millionen DM.

Ab 1988 sanken die Gästezahlen

Die Oase blieb aber in der Hand der Stadt. Ab 1988 sanken die Gästezahlen. 1992 wollte die die Stadt selbst das Bad privatisieren, doch fand sich kein Käufer mehr. Im Jahr 2000 bekam der Unternehmer Karlhans Trenks 870.000 Euro von der Stadt, um das Bad umzubauen und es ab dem Jahr 2001 auf eigene Rechnung zu betreiben. 2002 öffnet das umgebaute Bad, doch das Prunkstück, eine „Surfwelle“, wurde nie fertig. Nach wenigen Monaten war Schluss, Trenks insolvent.

Die Stadt investierte erneut eine Million Euro, baute die Oase ab 2003 aus, ein Jahr später war das Außenbecken fertig. Dabei hatten Experten stets darauf verwiesen, dass die „Oase“ als modernes Spaßbad keine Zukunft mehr habe. Ulrich Lawitzke, Bad-Experte vom Regionalverband Ruhr, erklärte 2008: „Das Außengelände ist zu klein. Ein Freizeitbad muss wegen der starken Konkurrenz regelmäßig erneuert oder erweitert werden können.“