Essen. Ob Helmut Rahn oder Diether Krebs - wenn Wünsche laut werden, Straßen nach bekannten Essener Bürgern zu benennen, ist die Resonanz groß. Das erfuhr jetzt auch Frank Mußhoff, neuer SPD-Vertreter in der Bezirksvertretung I.

Anlässlich des 10. Todestages des Schauspielers Diether Krebs wünschte er sich eine entsprechende Straße, weiß aber um die Problematik: „Im Südostviertel eine neue Straße zu finden, ist schwierig. Deshalb ist unser Ortsverein jetzt auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Diether Krebs hat uns viel Freude bereitet.“

Heinz Hoffrichter, beim städtischen Amt für Bau- und Verkehrstechnik u.a. zuständig für Straßennamen, erinnert an zwei Grundsätze für die Straßenbenennung, die der städtische Hauptausschuss 1993 beschloss: „Bei der Benennung nach Persönlichkeiten sind Straßen nur nach bereits verstorbenen Personen zu benennen, deren Todestag mindestens ein Jahr zurückliegt. Bestehende Straßennamen werden möglichst nicht geändert; dies gilt auch für die im Stadtgebiet vorkommenden alten und historischen Namen — insbesondere im Hinblick auf vermeidbare Unannehmlichkeiten und Kosten für die Anwohner.“ Aus seiner Sicht spricht nichts gegen einen Diether-Krebs-Platz. Er verweist darauf, dass es rund ums Colosseum neue Straßen gibt, die nach Künstlern benannt wurden.

Diether Krebs wurde 1947 in Essen geboren. Berühmtheit erlangte er durch seine Rolle als ungeliebter „Sozi“-Schwiegersohn von Alfred Tetzlaff in Wolfgang Menges Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“. Später sah man ihn u.a. in Rudi Carrells „Tagesshow“ und in der Comedy-Serie „Sketchup“. Von ihm stammt der Text für Herbert Grönemeyers Hymne auf die Currywurst: „Bisse richtig down, brauchse watt zu kaun, ‘ne Currywurst.“ Diether Krebs wollte auf dem Ostfriedhof seiner Geburtsstadt begraben werden.