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Viele Besucher regen sich über die hohen Gebühren in Klinikparkhäusern auf. Die sind häufig in privater Hand – und versprechen eine gute Rendite. Weil sie krisensicher und oft alternativlos sind. Wer ein paar Meter geht kann häufig kostenlos parken. Aber nicht immer.

Anita Fimpler ist sauer: Fünf Stunden hat sie ihren Wagen im Parkhaus des Elisabeth-Krankenhauses abgestellt. Um 10 Uhr ist die Dorstenerin angekommen, um ihr krankes Kind in die Klinik in Huttrop einzuliefern. Jetzt, um kurz nach halb drei, schiebt sie ihre Karte in den Automaten – und der zeigt stolze 7,50 Euro an.

Den Stundenpreis von 1,50 Euro fürs Parkhaus kannte Anita Fimpler zwar: „Aber ich habe nicht gedacht, dass es so lange dauert. Und weil ich mich hier nicht auskenne, es eilig hatte und nicht ewig suchen wollte, bin ich eben ins Parkhaus gefahren.“ Ob sie das beim nächsten Mal wieder macht, weiß die Mutter noch nicht: „Mein Kind wird sieben bis zehn Tage hier liegen, da kommt dann schon einiges an Parkgebühren zusammen.“

„Was ich hier in 14 Tagen an Parkgebühren lasse, zahle ich sonst im ganzen Jahr nicht.“

Diese Erfahrung hat auch Hans Schmitz aus Heidhausen gemacht, der gerade vom Besuch seiner Frau Helga kommt. „Was ich hier in 14 Tagen an Parkgebühren lasse, zahle ich sonst im ganzen Jahr nicht.“ Drei Euro hat die zweistündige Visite gekostet. Viel Geld – doch Schmitz ist bereit, zu zahlen, „bevor ich von der Kurfürstenstraße aus hier hochlaufe“.

Niemand zahlt gerne fürs Parken. Doch gerade beim Thema Parkgebühren an Krankenhäusern reagieren die Leute gereizt. Wird das Parkgeld für den Stadtbummel oder fürs Einkaufen in der City noch zähneknirschend unter dem Posten Vergnügungskosten abgebucht, ist ein Krankenhausbesuch in den seltensten Fällen eine schöne Angelegenheit – für die Autofahrer auch noch tief in die Tasche greifen müssen.

Das Parkhaus am Elisabeth-Krankenhaus ist – wie an vielen Kliniken mittlerweile üblich – an einen privaten Betreiber, die Wolf Parkhaus GmbH, verpachtet.

Trend zu privaten Parkplatzfirmen

In den letzten Jahren ist es ein regelrechter Trend geworden, dass private Parkplatzfirmen Krankenhausparkhäuser betreiben: Die sind krisensicher, weil oft alternativlos. Und garantieren eine gute Rendite. 1,50 Euro kostet die Stunde am Elisabeth-Krankenhaus, 10 Euro der Tag. Ein Monatsticket ist für 75 Euro zu haben, muss aber für mindestens drei Monate gekauft werden.

„Wir selbst haben keine Parkplätze, deswegen haben wir das Heft des Handelns nicht in der Hand“, sagt Kliniksprecher Thomas Kalhöfer. Zwar seien Kliniken nach der Krankenhausbauverordnung verpflichtet, Parkplätze in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen, erklärt Kalhöfer: „Kostenlos muss der Parkraum aber nicht sein.“ Wer sein Auto ohne zu zahlen abstellen will, könne dies in nicht allzu großer Entfernung tun: an der Ruhrallee und der Moltkestraße.

Das ist nicht an allen Krankenhäusern möglich. Beispiel: die Uniklinik in Holsterhausen. „Wir liegen in einem eng bebauten Stadtteil“, sagt ihr Pressesprecher Burkhard Büscher. Kostenfreie Parkplätze sind deswegen Mangelware, die beiden Parkhäuser teuer (siehe Kasten): „Die Einnahmen dienen aber lediglich der Refinanzierung“, sagt Büscher. Wegen des großen Bedarfs wird das Uniklinikum demnächst ein neues Parkhaus bauen.

Wer kann, sollte mit Bus und Bahn kommen

Ähnlich sieht die Situation am Philippusstift, einem der drei Standorte der Katholischen Kliniken Essen-Nord-West aus. Wegen des knappen Parkraums im Borbecker Zentrum „ist es zwingend erforderlich, dass wir den Parkraum bewirtschaften, um für unsere Patienten und Besucher den ohnehin nur knappen Parkraum auch zur Verfügung stellen zu können“, erklärt Kliniksprecher Thomas Kipp. Deswegen rät er Besuchern, wenn möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen.

Zurück zum Elisabeth-Krankenhaus: Für die Begleitung von werdenden Müttern hat sich die Klinik etwas besonderes einfallen lassen – einen Storchenparkplatz. Wer mit in den Kreißsaal geht, kann hier eine halbe Stunde kostenfrei parken. Um sich dann „in Ruhe einen Parkplatz im Parkhaus zu suchen“, wie’s auf dem Schild mit dem Storch steht.