Massive Probleme mit ständigem Personalwechsel in der Ganztagsbetreuung beklagen Eltern von Grundschulkindern.

Nach einer Erhebung des Elternverbands „AG Essener Grundschulen” gebe es Schwierigkeiten in mehr als jeder dritten Grundschule stadtweit. Vor der Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch im Rathaus wollen Eltern Protestschreiben an die Schulverwaltung übergeben.

Laut Planung aus dem Jahr 2007 gibt es in diesem Schuljahr mehr als 5500 Plätze für eine Betreuung von 12 bis 16 Uhr nachmittags an 72 Schul-Standorten. Die Kinder werden von Erzieherinnen betreut, die entweder bei der Stadt oder bei „Jugendhilfe Essen” angestellt sind, einer städtischen Tochter. Die Erzieherinnen helfen bei den Hausaufgaben, bieten Sport- und Kreativangebote an. Eltern können zu Beginn eines Jahres entscheiden, ob ihr Kind in den „Offenen Ganztag” soll oder nicht und müssen dafür Beiträge zahlen.

„Es gibt Schulen, an denen in nur einem Jahr neun verschiedene Erzieherinnen gearbeitet haben”, berichtet Simone Oostland, Sprecherin des Elternverbands. „Überall wird erfahrenes Personal abgezogen, um woanders zu arbeiten. Das ist ein untragbarer Zustand.” Beklagt wird auch ein „katastrophaler Betreuungsschlüssel” sowie „unflexible Abholzeiten” – das Angebot gilt verbindlich bis 16 Uhr.