Essen. Die Stadt darf das marode Spielhaus im Grugapark aufgrund ihrer Haushaltssituation nicht sanieren. Bei einer Routinekontrolle im vergangenen Herbst hatte sich herausgestellt, dass der Dachstuhl verfault ist und Einsturzgefahr besteht. Deshalb hofft Grün und Gruga auf Spender.

Immer wenn es regnet, häufen sich die Anrufe. „An Schlechtwettertagen wollen Eltern mit ihren Kindern ins Spielhaus in der Gruga, müssen feststellen, dass es geschlossen ist – und rufen bei uns an“, erklärt Grün-und-Gruga-Pressesprecher Eckhard Spengler. Dann merkt er wieder, wie beliebt diese Einrichtung ist, auch über Essen und Elternkreise hinaus: „Es melden sich Duisburger und Mülheimer, die mit ihren Enkeln regelmäßig das Spielhaus angesteuert haben.“

Bedauerlicherweise kann Spengler so wenig wie seine Kollegen sagen, wann das Haus wieder geöffnet wird.

Bei einer Routinekontrolle im vergangenen Herbst stellte sich heraus, dass der Dachstuhl verfault ist. Und eine Einsturzgefahr, mag sie auch noch so klein sein, darf man nicht ignorieren. „Ein bisschen Sicherheit gibt es nicht“, sagt Spengler. Das Haus wurde geschlossen.

Hoffnung auf Wiedereröffnung in diesem Jahr

Die Kosten für die Wiederinstandsetzung wurden anfangs auf 130.000 Euro geschätzt, inzwischen liegt man bei ungefähr der Hälfte. Doch auch 70.000 Euro kann die Stadttochter Grün und Gruga nicht ins Spielhaus stecken: Denn das gilt als „freiwillige Leistung“ und für solche gibt es in Zeiten, da der städtische Haushalt von der Bezirksregierung Düsseldorf abgesegnet werden muss, keine Zusatzmittel.

Trotzdem hofft Spengler auf eine Wiedereröffnung in diesem Jahr. Immerhin habe man es mit hier mit einer Institution zu tun, die seit zwei Jahrzehnten existiere und überaus gut angenommen werde.

Ende der 80er Jahre hatten sich Eltern dafür stark gemacht, die verwaiste Milchgaststätte als überdachten Spielplatz zu nutzen. Es gab einen Wettbewerb, das Gebäude wurde umgestaltet, Spielgeräte, Bälle und Bänke wurden angeschafft, 1989 wurde das Haus eröffnet. Seither haben hier sich hier einige Generation von Krabbel- und Kleinkindern ausgetobt.

Spielhaus fester Treffpunkt für Kindergruppen

„Die rasche Abnutzung der Einrichtung zeigt, wie intensiv da gespielt wird“, sagt Spengler. Das Spielhaus sei fester Treffpunkt einiger Kindergruppen und als kostenloser Allwetterspielplatz ohnehin einzigartig.

Mancher Fan sei auch bereit, es mit Spenden, Sach- oder Dienstleistung zu unterstützen. Ein Ingenieurbüro etwa habe angeboten, die Statikprüfung zu übernehmen. „Ich denke, es gibt in Essen noch mehr Firmen, die helfen können. Das ist als Spende abzugsfähig“, wirbt Spengler. Sollten die nötigen Mittel zügig zusammenkommen, könnte man im Sommer wieder eröffnen.

Dann hieße es bald wieder: Immer wenn es regnet, gehen wir ins Spielhaus.

Wer helfen will, meldet sich unter Telefon 88-83 114 oder 88-83 106.