Essen. Die Stadt Essen hat der AfD den Gruga-Mietvertrag gekündigt. Wie reagieren die vielen Anti-AfD-Demonstranten auf diese Nachricht?

Alle bislang geplanten Demos, Kundgebungen und Protestmärsche am Wochenende des AfD-Parteitags Ende Juni werden stattfinden, auch wenn der Parteitag ausfällt. Das betonten alle Veranstalter am Freitag (7. Juni).

AfD-Parteitag in Essen:

Zuletzt erschienen zum AfD-Parteitag:

Die Stadt beziehungsweise die Messe Essen hatte am Donnerstag den im Januar 2023 geschlossenen Mietvertrag mit der AfD, die Ende Juni ihren Bundesparteitag in der Grugahalle abhalten will, fristlos gekündigt. Deshalb hat die AfD zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Freitag, 7. Juni, 13 Uhr) keinen Tagungsort mehr. Die AfD wird juristisch gegen die Kündigung vorgehen, hat die Partei angekündigt.

Protest gegen AfD-Parteitag in Essen: Bühnenprogramm mit „prominenten Namen“ am Messeparkplatz

Ob die AfD wie geplant in der Grugahalle tagen kann oder nicht, ist derzeit offen. Wann diese Frage endgültig geklärt ist, ist ebenfalls unklar. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden von der Polizei rund 80.000 Gegendemonstranten zwischen dem 28. und 30. Juni in Essen erwartet; die Behörde steht vor einem der größten Dauereinsätze ihrer Geschichte.

Zu den größten Gegenveranstaltungen des AfD-Parteitags zählt eine Kundgebung auf dem Messeparkplatz P2 (Girardethaus). Dort wird eine Bühne errichtet, ab 14 Uhr gibt es Reden, ab 17 Uhr Musik. Organisatoren sprechen von einem „hochkarätigen Programm mit bundesweit bekannten Namen“, geben aber noch keine Details bekannt. Verantwortlich für diese Veranstaltung zeichnet die „Essener Allianz für Weltoffenheit“, die unter anderem durch Kirchen und städtische Vertreter repräsentiert wird; dort wird deshalb auch Oberbürgermeister Thomas Kufen sprechen. „Die Veranstaltung wird wie geplant stattfinden, auch ohne Parteitag“, bestätigt Stefan Koppelmann, Sprecher der evangelischen Kirche, am Freitag gegenüber unserer Redaktion.

AfD-Parteitag: Samstags die ersten Demos in Essen morgens um 8

Auch die geplanten Kundgebungen auf der Alfredstraße, samstags morgens um 8 Uhr in der Höhe der Grugahalle, werden stattfinden, betont Florian Mamat, Sprecher der Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“. Ein weiterer Demo-Zug führt ab 10 Uhr von der Freiheit (Südseite Hauptbahnhof) in Richtung Gruga, die nächste Protestveranstaltung startet um 11 Uhr am Rüttenscheider Stern in Richtung Gruga.

Nach aktuellem Stand wird es auch das angekündigte Zelt-Camp für rund 2.000 Demonstrierende im Löwental in Essen-Werden geben. „Wir stecken mitten in den Vorbereitungen, Anfang kommender Woche gibt es ein Kooperationsgespräch mit der Polizei“, sagt Martina Peil, eine der Organisatorinnen. Und wenn der AfD-Parteitag doch nicht stattfinden wird? „Dann beraten wir erneut.“

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Die Reihe der Protestveranstaltungen beginnt am Freitagabend mit einem sogenannten „Rave“, einer Parade mit elektronischer Musik, die vom Kennedyplatz durch Rüttenscheid bis zur Messe ziehen soll. Das Motto der Veranstaltung: „Bass gegen Hass“. Insgesamt sind für das Wochenende derzeit 15 Gegen-Veranstaltungen angemeldet.

Polizei Essen startet Bürgertelefon ab 24. Juni

Die Polizei wird während des Wochenendes ein Bürgertelefon schalten: Es ist schon ab Montag, 24. Juni (täglich 8 bis 16 Uhr) besetzt, ab 27. Juni ist es dann täglich von 8 bis 20 Uhr besetzt. „Wir planen trotz der Vertragskündigung ganz normal weiter“, heißt es auch bei der Polizei. Zurzeit sind 45 Straßensperrungen rund um die Grugahalle vorgesehen; mittlerweile gibt es eine aktuelle Internetseite, die Bürgerinnen und Bürger auf dem Laufenden halten soll, was die Aktivitäten der Polizei rund um das AfD-Wochenende angeht.

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