Essen-Altenessen. Warmes Mittagessen, Spiele, Hausaufgaben: Die Institution in Altenessen will mehr bieten als nur Betreuung. Was die Engagierten dort leisten.
Das Lernhaus der Ortsgruppe Essen des Deutschen Kinderschutzbundes in Altenessen erhält vom Stiftungswerk Ruhr eine 3000-Euro-Förderung. Damit sollen die Räume an der Altenessener Straße kindgerecht nutzbar gemacht werden. Was das Lernhaus leistet und was bei Kindern und Eltern ankommt, zeigt sich bei einem Besuch.
Gegen 14 Uhr wird es jeden Tag im Erdgeschoss des Hauses an der Altenessener Straße 273 richtig wuselig. Dann kommen die Kinder und auch Schüler bis zur 13. Klasse aus verschiedensten Gründen ins Lernhaus. Die Lernhäuser werden vom Deutschen Kinderschutzbund betrieben. In Essen sind insgesamt vier Einrichtungen, in denen rund 200 Kinder und Jugendliche betreut werden. In Altenessen sind es knapp 60 junge Besucherinnen und Besucher, die aber nicht alle täglich kommen.
Lernhaus in Essen-Altenessen: Man kann jedes Kind angemelden
Martin Hollinger ist koordinierender Leiter der Lernhäuser und Fachbereichsleiter Bildung und Förderung. Er erklärt: „Grundsätzlich kann jedes Kind bei uns angemeldet werden, unabhängig davon, ob es ein guter oder weniger guter Schüler ist, ob die Familienverhältnisse eher sozial schwach oder gut betucht sind, ob sie Deutsche sind oder einen Migrationshintergrund haben. Hierher kommen junge Menschen vom Grundschulalter bis zur 13. Klasse.”
So zeigt sich dann auch ein buntes Bild, als sich die Besucherinnen und Besucher um den Mitttagstisch eingefunden haben, um Nudeln mit Bolognese-Soße zu essen und danach in Ruhe die Hausaufgaben zu machen. „Das ist aber keineswegs alles”, sagt die pädagogische Leiterin Corinna Erdmann. „Die Kinder können hier genauso gut spielen, sich unterhalten, eben so beschäftigen, wie sie es gerade möchten. Es gibt keine Zwänge.”
Mutter schätzt Ferienangebote des Lernhauses in Essen-Altenessen
Das schätzen nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern. Diana Plaumann ist Mutter von drei Kindern. Ihr ältester Sohn, Wahib, geht seit zwei Jahren zum Lernhaus. Sie erzählt: „Wahib hat zu Hause nie gern Hausaufgaben gemacht. Hier dagegen macht er sie gerne. In den ersten Klassen konnte ich ihm noch helfen, aber das wird dann immer schwieriger.”
Ihr Sohn habe früher auch viele Probleme mit seinen Emotionen gehabt, das habe man hier sehr gut in den Griff bekommen und es gebe von den Beschäftigten häufig gute Tipps. Auch die Ferienangebote schätzt Diana Plaumann, weil ihr Sohn sie gerne mitmacht. Darüber freut sich auch Martin Hollinger, der die Qualität der Lernhäuser hervorhebt. „Wir leisten hier andere Arbeit, als es zum Beispiel die offene Ganztagsschule tut. Dort geht es mehr um Betreuung, bei uns geht es um Beschäftigung mit den Kindern, nicht nur im Haus, sondern auch auf dem Spielplatz oder bei Pflanzaktionen. Wir sind vielfältig in unserer Arbeit. Wir brennen für unsere Aufgabe!”
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Lernhaus in Essen-Altenessen ist auf Spenden angewiesen
Der Förderpreis des Stiftungsnetzwerkes Ruhr ist für die Beschäftigten Belohnung und Bestätigung für ihre Arbeit in einem. Jetzt geht es daran, 3000 Euro sinnvoll in die Räume des Altbaus zu investieren. „Die Räume sind noch nicht in einem wirklich einladenden Zustand”, stellt Corinna Erdmann fest. Nun werde man die Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen einholen und dann eine gemeinsame Umsetzung finden.
Spenden sind ein wichtiges Standbein der Lernhäuser. „Wir waren kurz davor, Einrichtungen schließen zu müssen”, erinnert sich Martin Hollinger an die Zeit vor rund einem Jahr, als gestiegene Personalkosten durch die Einnahmen kaum gedeckt werden konnten. Man habe damals Stiftungen gefunden, die geholfen hätten.
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