Essen. Ben Van Cauwenberghs Ära geht zu Ende. Armen Hakobyan und Marek Tuma stellen ihren ersten Spielplan vor. Wie schaffen sie den Übergang?
Das Publikum weint dem langjährigen Ballettintendanten Ben Van Cauwenbergh nach, da ist seine Ära noch nicht beendet. Kein leichter Start für die künftigen Chefs Armen Hakobyan und Marek Tuma, die jetzt ihren ersten Spielplan vorgestellt haben. Vorausschauend schaffen sie einen sanften Übergang zu mehr zeitgenössischen Formen des Balletts. Bestechend sind dabei zwei moderne Handlungsballette, die auf vertrauten Stoffen basieren: „Carmen“ in der Version von Johan Inger (Premiere: 13.10.) und Jean-Christophe Maillots „Cinderella“ im Frühjahr 2025.
Künftige Essener Intendanten setzen auf zeitgemäße Handlungsballette
Sie kennen die Essener Zuschauerinnen und Zuschauer sehr genau. Beide haben in der Compagnie von Van Cauwenbergh viele Jahre getanzt. Marek Tuma in Wiesbaden, Armen Hakobyan in Essen. Der eine entwickelte sich hier zu seinem Stellvertreter, der andere zum Choreografen. Wenn sie eine Veränderung anstreben, dann nicht im Hauruck-Verfahren. Erfahrungsgemäß sind Handlungsballette beliebter als mehrteilige Abende. Also bieten sie Werke des schwedischen Star-Choreografen Johan Inger und des französischen Stil-Wandlers Jean-Christophe Maillot auf.
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Bei aller Verbundenheit wollen sie sich mit einer anderen Ästhetik vom scheidenden Intendanten abgrenzen. „Es ist uns gelungen, zwei hochkarätige Choreografien mit unterschiedlicher Körpersprache nach Essen zu holen“, sagen Armen Hakobyan und Marek Tuma. Das ist schon innovativ, auch wenn die Stoffe althergebracht sind und mit Van Cauwenberghs „Carmen/Bolero“ sowie Stijn Celis „Cinderella“ bereits auf der Aalto-Bühne zu sehen waren.
„Schwanensee“ und „Tanzhommage an Queen“ bleiben Essen erhalten
Sie zeigen „Carmen“ und die Märchenfigur „Cinderella“, die als „La Cenerentola“ konkurrenzfrei auch in der Oper zu sehen ist, in neuem Gewand. Dazu kommen fünf Wiederaufnahmen aus der derzeitigen Intendanz. Aufgeführt werden die klassischen Ballette „Schwanensee“ (14.12.), „Romeo und Julia“ (7.2.25), der Publikumshit „Tanzhommage an Queen“ (15.11.), der Tanzabend „Last“ (14.11.) und der Charlie Chaplin-Abend „Smile“ (20.3.25). Van Cauwenbergh-Fans können aufatmen. Ein Stück weit bleibt das Erbe erhalten.
Um junges und erwachsenes Publikum enger mit dem Ballett zu verbinden, wird die pädagogische Arbeit um neue Formate erweitert: Schulklassen können mit „school@jota“ erleben, wie eine Bühnenprobe abläuft. Bei „Open Classes“ können Tanzbegeisterte selbst an einem Balletttraining teilnehmen. Dabei gibt es viele Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie zu entdecken. Trotz des Intendantenwechsels wird keiner der Verträge beendet. „Wir haben super Tänzer“, so Hakobyan. „Warum sollten wir das tun?“
Der Vorverkauf für die Saison 2024/2025 beginnt für das Aalto-Musiktheater und das Aalto-Ballett sowie die Essener Philharmoniker am 15. Juni 2024 an den TUP-Kassen, online www.theater-essen.de und telefonisch unter 0201 8122 200.
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