Essen-Gerschede. Der Neubau des Hospizes Cosmas und Damian in Essen-Gerschede kann starten, wenn auch mit Verzögerung. Wie es jetzt weitergeht.

„Die Finanzierungslücke zum Neubau des Hospizes ist so gut wie geschlossen.“ Frederike Johanning-Fischer, Pressesprecherin der Caritas SkF Essen (CSE), blickt zuversichtlich auf den Bau des neuen Hospizes Cosmas und Damian in Essen-Gerschede. Noch im Oktober hatte die CSE bekannt gegeben, für das insgesamt 4,8 Millionen Euro teure Neubauprojekt fehlten noch 750.000 Euro.

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Mittlerweile hat die CSE zwar noch nicht den gesamten fehlenden Betrag zusammen, doch die Finanzierung sei auf einem so guten Weg, dass in absehbarer Zeit mit den Bauarbeiten begonnen werden könne, versichert Johanning-Fischer: „Die verbleibende Finanzierungslücke liegt bei 150.000 Euro.“ Rund 600.000 Euro sind demnach in den vergangenen sechs Monaten zusammengekommen; das Geld stammt vor allem aus Erbschaften sowie aus Spenden verschiedener Stiftungen.

Hospiz in Essen: Bauunternehmer wird gesucht

Grundsätzlich läuft die Finanzierung des Projekts zweigleisig: Über die Investitionspauschale der Pflegekassen erhält die CSE bei einer Vollbelegung über die nächsten 20 Jahre etwa 2,8 Millionen Euro an Förderung. Die restlichen zwei Millionen Euro sollen aus Spenden kommen. Obwohl hier noch 150.000 Euro fehlen, hat die CSE bereits die nächsten Schritte im Verfahren auf den Weg gebracht. „Derzeit läuft die Ausschreibung für einen Bauunternehmer“, so Johanning-Fischer. „Sobald wir diesen gefunden haben, starten wir mit den Bauarbeiten.“

Das zweite Konzept für das neue Quartier St. Paulus in Essen-Gerschede sah mehrere Gebäude mit Laubengängen vor. Nun wird zunächst nur das Hospizgebäude entstehen.
Das zweite Konzept für das neue Quartier St. Paulus in Essen-Gerschede sah mehrere Gebäude mit Laubengängen vor. Nun wird zunächst nur das Hospizgebäude entstehen. © Koblank/Hems, dreibund architekten PartGmbB, Bochum | Koblank/Hems, dreibund architekten PartGmbB, Bochum

Errichtet werden soll das neue Hospiz dort, wo einst die Kirche St. Paulus in Gerschede stand. Die Pläne sind längst fertig, der Baugrund bereit: Von dem Gotteshaus, das 2021 entwidmet wurde, ist nur noch der Kirchturm übrig. Er soll baulich in das neue Hospiz integriert werden und Interessierten als spiritueller Raum zur Verfügung stehen.

Caritas SkF Essen bittet um Spenden für Hospiz

Die CSE sucht für den Hospiz-Neubau weiterhin Spenderinnen und Spender. Derzeit fehlen noch 150.000 Euro, um die Einrichtung wie geplant bauen zu können.

Wer den Bau des Hospizes und die dortige Arbeit unterstützen möchte, kann sich auf www.cse.ruhr/spenden/ informieren und dort auch direkt spenden.

Bisher befindet sich das Hospiz Cosmas und Damian an der Laarmannstraße in Bedingrade und verfügt über zehn Zimmer.

Im Hospiz können schwerstkranke Menschen die letzte Phase ihres Lebens verbringen. Diese soll möglichst schmerzfrei verlaufen und den todkranken Menschen eine vertraute Umgebung bieten. Entstehen soll dafür ein Gebäude mit elf Zimmern, alle verfügen über ein separates Bad und einen barrierefrei erreichbaren Balkon. Hinzu kommen Gemeinschaftsräume wie Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und eine Loggia. Angehörige und Freunde können sogar auf Wunsch im Haus übernachten, entweder im Zimmer des Hospizgastes oder in einem separaten Angehörigenzimmer, das ebenfalls geplant ist.

Immobilienkrise verzögert Bau in Essen-Gerschede

Nicht das einzige Projekt in der Nachbarschaft: An der Askaristraße hat die Gemeinde bereits das Paulushaus saniert und zu einem neuen Treffpunkt umgebaut. Einbezogen wurde auch das ehemalige Kita-Gebäude. Ursprünglich war sogar ein ganzes Quartier geplant, zu dem drei weitere Gebäude mit Servicewohnungen und Räumen für den ambulanten Hospizdienst Cosmas und Damian gehören sollten. Doch aufgrund der Krise in der Immobilienbranche kündigte die CSE bereits im Mai 2023 an, diesen Teil des Projektes zurückzustellen. Dabei bleibt es auch, so Johanning-Fischer. Das Hospiz indes werde wie geplant gebaut, eine „abgespeckte“ Variante ist trotz der noch ausstehenden Finanzierung nicht im Gespräch. „Wir bauen aber erst einmal nur das Hospizgebäude und nicht die anderen Gebäude, die ursprünglich vorgesehen waren.“

Zuletzt hatte die CSE einen Baustart nach dem Ende der Sommerferien 2023 und eine Fertigstellung bis Anfang 2025 angestrebt. Dieser Zeitplan jedoch ist längst vom Tisch. Vorausgesetzt es bleibt bei der kalkulierten Bauzeit von 18 Monaten ab Spatenstich, dürfte das Hospiz frühestens Anfang 2026 seinen Betrieb aufnehmen.

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