Essen. Nächtlicher Schreck am Maschinenhaus Essen: Ein von Kindern gestalteter Container brennt nieder. Polizei ermittelt wegen Brandstiftung
Entsetzt und traurig stehen die Betroffenen vor den Resten des abgebrannten Kiosks „Wolke“. Der umgebaute Container gehört zu den Jugendkunstprojekten des Maschinenhaus Essen auf dem Gelände der Zeche Carl. Monatelang haben Kinder und Jugendliche in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit dem Essener Künstler Gabor Doleviczényi an dem Gemeinschaftsort gewerkelt. „Hier wurde gespielt, gechillt, gemalt, geplant, geprobt und gefeiert. Hier fanden Workshops und Feste statt“, heißt es auf der Facebook-Seite. Nach einem allen Anschein vorsätzlich gelegten Brand sind von der „Wolke“ nur noch ein paar verkohlte Metallgestänge geblieben. „Wir sind schockiert und traurig“, sagt Fabian Sattler vom Maschinenhaus Essen.
Das Feuer wurde laut Polizei am Freitagabend (19. April) um 20.45 Uhr von Zeugen gemeldet. Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, war schnell klar: „Der umgebaute Container selbst ist stark beschädigt“, sagt Polizeisprecher Matthias Werk. Verletzt wurde niemand. Die Kriminalpolizei habe noch in der Nacht Spuren gesichert. „Aktuell gehen wir von Brandstiftung aus“, sagt Werk zu den Ermittlungen an der Wilhelm-Nieswandt-Allee, die nun weiterlaufen.
Im Maschinenhaus Essen, das seine Arbeit seit geraumer Zeit als „Theater der kommenden Generationen“ vor allem auf Angebote für Kinder und Jugendliche ausrichtet, sieht man die Entwicklung mit Sorgen. In den vergangenen Monaten habe man sich schon mehrfach mit Vandalismus auseinandersetzen müssen. Erst vor kurzem sei in dem Container noch eine neue Tür eingesetzt worden, berichtet Sattler. Mit dem mutmaßlichen Brandanschlag auf die Wolke ist die Arbeit der Kinder und Jugendlichen, die 2022 im Rahmen von „Future City“ gestartet ist, nun zunichtegemacht. Und das ausgerechnet wenige Wochen vor dem Start von „Westwind“, dem NRW-weiten Kinder- und Jugendtheaterfestival, das in diesem Jahr auf dem Maschinenhaus Essen-Gelände ausgerichtet wird.
Da das weitläufige Areal rund um die Zeche Carl nicht eingezäunt und bislang auch nicht bewacht werde, habe sich der Ort als nächtlicher Treffpunkt durchaus etabliert, weiß Sattler. Die Schließung solcher öffentlichen Räume könne gleichwohl nicht die Konsequenz sein. Die Frage sei aber, wie man so einen Brand oder ähnliche Übergriffe in Zukunft verhindern könne. „Uns ist wichtig, dass so ein Gelände an diesem Standort nicht sich selbst überlassen werden kann“, sagt Sattler. Über Kontrollmöglichkeiten müsse man nun mit der Stadt als Eigentümerin des Geländes ins Gespräch kommen. Denn gerade Kinder und Jugendliche bräuchten geschützte und sichere Orte, wo sie sein können, gerade auch in Altenessen, „da es diese sonst nicht gibt. Dafür steht das Maschinenhaus“, so Sattler.
Kurz nach dem Brand schmiedet man dort jedenfalls schon Pläne für den „Wolke“-Ersatz. Und bis zum „Westwind“-Festival soll von der Brandruine nichts mehr zu sehen sein.
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