Essen. 220.000 Müllbehälter werden von der EBE mit Computerchips ausgestattet. Fehlt der Chip, wird die Tonne bald nicht mehr geleert.
Die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) vermissen im Stadtgebiet mehrere Tausend Mülltonnen. EBE-Sprecher Christian Herrmanny spricht von einer hohen vierstelligen Zahl.
Hintergrund: Insgesamt 220.000 graue, blaue und braune Behälter werden mit einem sogenannten Identsystem ausgestattet. Die Tonnen erhalten einen Strichcode und einen Chip, um sie digital erfassen zu können. Geleert werden Tonnen bald nur dann, wenn sie über einen Chip verfügen. Andernfalls blockiert bei der Leerung das mechanische Kippsystem der Müllwagen.
Die Entsorgungsbetriebe Essen wollen Tonnen, die nicht gemeldet sind, aus dem Verkehr ziehen
Die EBE will auf diesem Wege sicherstellen, dass Mülltonnen nur dann geleert werden, wenn dafür auch Gebühren gezahlt werden. Die Stadt Essen geht davon, dass zahlreiche Tonnen im Umlauf sind, für die Hauseigentümer keine Entsorgungsgebühren zahlen. Mithilfe des Identsystems sollen diese Tonnen identifiziert und aus dem Verkehr gezogen werden. Die EBE will durch die Digitalisierung zudem ihre Logistik optimieren, lässt sich künftig doch genau nachvollziehen, welche Tonne wann geleert wurde.
Nach den Osterferien soll das System scharf gestellt werden, sagt Christian Herrmanny. Doch noch haben seine Kollegen längst nicht alle Tonnen ausfindig gemacht, die gechippt werden sollen. Mehrere Teams sind bereits auf der Suche nach verschollenen Tonnen. Manchmal fühlten sie sich wie Sherlock Holmes und Dr. Watson, so Herrmanny. Die Behälter zu finden, gleiche zuweilen echter Detektivarbeit. Manuel und Oliver Glänzer bilden eines der Teams. Die beiden Brüder wundern sich, wo die Tonnen manchmal stehen. „Auf den Etagen im Hausflur, sogar auf dem Balkon, und eine Papiertonne stand tatsächlich mal im Wohnzimmer!“
Hauseigentümer wurden von der EBE zuvor schriftlich über die Umstellung informiert
Eigentlich seien alle Hauseigentümer aufgefordert, ihre Tonnen zum Chippen bereitzustellen, betont Herrmanny. Der EBE-Sprecher geht davon aus, dass sich Eigentümer, deren Tonnen nicht gechippt wurden, spätestens dann melden, wenn sie feststellen müssen, dass die Tonne nicht geleert wurde. Die Entsorgungsbetriebe bitten deshalb darum, Tonnen so abzustellen, dass sie gut sichtbar und zugänglich sind, und zwar unabhängig von den Leerungstagen. Mitarbeiter der EBE rüsteten sie dann mit dem neuen System aus.
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