Essen-Bredeney. Im Restaurant Novanta im Essener Heissiwald werden mediterrane Gerichte und Klassiker serviert. Für die Betreiber ist es ein Neustart.
Seit Ende 2021 lag das ehemalige Restaurant „Wirtshaus zum Purzel“ in Essen-Bredeney geschlossen im Dornröschenschlaf. Jetzt hat dort das Restaurant Novanta mit Blick über den Baldeneysee und auf die Villa Hügel neu eröffnet. Vieles hat sich in dem traditionsreichen Lokal verändert.
Susanne und Gazmir Kalaci haben das Gebäude in den vergangenen zwei Jahren entkernt, Heizungsanlage, Leitungen, Sanitäranlagen, Küche und Theke erneuert, die alte Decke restauriert und das Restaurant komplett neu eingerichtet und gestaltet.
„Wir haben hier 35 Container an Altmaterial entsorgt“, sagt Susanne Kalaci. Viel Zeit, Geld und Herzblut haben sie investiert, bevor das neue Restaurant Novanta nun am Valentinstag mit einem Probeessen für Mitarbeiter und Handwerker an den Start ging.
Das Ehepaar bietet mediterrane, saisonale Küche an, ergänzt durch Klassiker wie Rinderrouladen, Gänsebraten oder „Himmel und Erde“. „Im Winter mehr Fleisch, im Sommer mehr Fisch“, sagt Gazmir Kalaci. Die Karte ist eher klein, dafür würden die Gerichte frisch zubereitet. „Künftig werden wir mit Tafeln arbeiten, um spontan auf tagesaktuelle Angebote reagieren zu können“, erläutert Susanne Kalaci.
Essener Restaurant über dem Baldeneysee bietet mediterrane Küche
Die Preise bewegen sich für Hauptgerichte zwischen rund 20 und 43 Euro (Rinderfilet), die Vorspeisen beginnen bei neun Euro. „Wir wollen den Gästen trotz des exklusiven Ausblicks faire Preise bieten“, sagt die Chefin.
„Wir waren früher selbst oft zu Gast hier. Mein Mann hat sich dann irgendwann in das Grundstück verliebt und mich mit der Idee überrascht, hier ein Restaurant eröffnen zu wollen. Erst war ich nicht begeistert, aber inzwischen hat mich das Ganze auch gepackt“, blickt Susanne Kalaci zurück.
Die 55-Jährige ist in Essen geboren und aufgewachsen, hat das Borbecker Mädchengymnasium besucht und später als medizinische Fachangestellte und Pharmareferentin gearbeitet. Seit 24 Jahren ist sie mit Gazmir Kalaci verheiratet, der aus Albanien stammt und begeisterter Hobbykoch ist. Das Paar hat zwei Kinder im Alter von 18 und sieben Jahren. „Der erwachsene Sohn arbeitet hier mit, wir sind ein echter Familienbetrieb.“
Der Wechsel in die Gastronomie war schon länger Thema
Schon länger hatte Gazmir Kalaci Pläne, sich in der Gastronomie selbstständig zu machen, möglicherweise mit seinem Bruder oder einem Freund. „In Familie und Freundeskreis gibt es mehrere Gastromomen. Ich liebe den Kontakt mit Menschen, besonders mit glücklichen, wenn sie etwas Gutes gegessen und einen schönen Abend verlebt haben“, sagt Gazmir Kalaci.
Nachdem sie das Grundstück 2021 gekauft hätten, habe der damalige Pächter Detlef „Purzel“ Przybyla, der sich in Essen über viele Jahre einen Namen als Promi-Wirt gemacht hatte, noch ein halbes Jahr weitergemacht. Dann sei die Heizungsanlage defekt gewesen und habe komplett ausgetauscht werden müssen, so dass eine größere Renovierung anstand. Der Pächter hat sich schließlich mit der Silvesterparty 2021 von den Gästen im Heissiwald verabschiedet, wobei auch Alters- und Gesundheitsgründe eine Rolle gespielt haben sollen.
Der Umbau des Restaurants sei anstrengend und mit langen Wartezeiten auf Baugenehmigungen verbunden gewesen, habe aber auch Spaß gemacht. „Wir hatten genau im Kopf, wie es werden soll und haben vieles selbst gemacht“, erzählt Susanne Kalaci.
Im Sommer kann die Terrasse genutzt werden, eine Grillhütte ist geplant
Auch wenn der Betrieb jetzt läuft, bleibt noch einiges zu tun: Für die Sommersaison wird die Terrasse mit Blick auf den Baldeneysee, das Wehr und abends auf das beleuchtete Werden hergerichtet. Der Bau einer Grillhütte soll folgen. „Und wir wollen das heruntergekommene Wohnhaus auf dem Grundstück wieder herrichten und dann selbst dort einziehen“, so Susanne Kalaci.
Man habe jetzt starten müssen – auch um die bereits ausgesuchten Mitarbeiter angesichts des Fachkräftemangels in der Gastronomie nicht wieder zu verlieren. „Wir hatten uns rechtzeitig um Personal gekümmert und gute Leute gefunden. Uns ist eine familiäre Arbeitsatmosphäre wichtig“, sagt die Essenerin.
Restaurant im Wald bietet Shuttleservice für die Mitarbeiter
Damit die Mitarbeiterinnen nach Dienstschluss nicht durch den Wald laufen müssten, habe man einen Shuttleservice für das Personal eingerichtet, das an Sammelstellen abgeholt und wieder abgesetzt werde. „Das hat auch den Vorteil, dass die 20 Parkplätze vor dem Haus für die Gäste freibleiben“, erläutert Susanne Kalaci.
Insgesamt gehören acht Leute zum Team, darunter eine gelernte Köchin. Das in Erdfarben gemütlich eingerichtete Restaurant mit Panoramafenstern bietet Platz für rund 60 Gäste. Der Start sei positiv verlaufen, obwohl viele noch gar nicht mitbekommen hätten, dass man in dem traditionsreichen Lokal, das ganz früher Fuchsschänke hieß und zeitweise auch mal ein Pfannkuchenhaus war, wieder essen könne.
Dienstags ist Ruhetag im Novanta
Das Restaurant Novanta befindet sich am Wilhelm-Bernsau-Weg 90. Die Hausnummer ist auch Namensgeberin. „Novanta heißt 90 auf Italienisch und klingt frisch und positiv“, sagt Betreiberin Susanne Kalaci. Geöffnet ist werktags von 17 bis 23 Uhr, sonntags von 13 bis 22 Uhr, dienstags ist Ruhetag. Infos auf www.novanta-essen.de .
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