Essen. In den nächsten zwei Wochen sammeln rund 25.000 Bürgerinnen und Bürger Müll in öffentlichen Flächen. Wer hinter der Aktion „Sauberzauber“ steckt.
Noch bis zum 8. März sammeln insgesamt 25.000 Bürgerinnen und Bürger aus Essen Müll ein, der auf Grünflächen liegt, an Seitenstreifen, in Hecken und Büschen. Die Aktion „Sauberzauber“ findet zum 19. Mal statt und hat jetzt angefangen.
Die Zahl der Teilnehmenden entspricht den Werten der Vorjahre. Vor allem Kindergärten und Schulklassen hätten sich angemeldet, berichteten die Organisatoren bereits Mitte Januar. Kinder stellen damit mit fast 80 Prozent den größten Anteil jener, die sich innerhalb der kommenden zwei Wochen für ein sauberes Umfeld engagieren. Angemeldet haben sich sämtliche Teilnehmenden in genau 533 Gruppen.
533 Gruppen machen mit
Jetzt war Auftakt des 19. „Sauberzaubers“: In Rellinghausen rund um die Annenkapelle kam auch Oberbürgermeister Thomas Kufen hinzu, um wilden Müll wegzuschaffen. Die Freunde und Förderer des „Annenfestes“ in Rellinghausen hatten sich beim „Sauberzauber“ angemeldet.
„Ich bin jedes Jahr aufs Neue stolz auf alle Aktiven – ob Groß oder Klein, ob in Vereinen organisiert, mit Firmen oder als Einzelperson. Gemeinsam setzen wir ein klares Zeichen: Müll gehört in die dafür vorgesehenen Behälter oder Sammelstellen, nicht in unsere Umwelt“, sagte Kufen.
Der „Sauberzauber“ hat auch einen pädagogischen Anspruch
Die Aktion „Sauberzauber“ ist Teil des städtischen Aktionsplans „Essen bleib(t) sauber!“ Es geht nicht nur darum, Dreck wegzuschaffen, sondern der pädagogische Gehalt des Themas steht im Vordergrund: „Die Aktion ist als fester Bestandteil der Frühengagement-Förderung und Umwelterziehung in Essener Schulen und Kita verankert“, heißt es seitens der Ehrenamt-Agentur, die den „Sauberzauber“ koordiniert.
„Wir erreichen alle gesellschaftlichen Gruppen und Stadtteile. Die konstante Öffentlichkeitsarbeit bewährt sich. Mit 15.000 Engagierten haben die beteiligten 98 Schulen die meisten Teilnehmer angemeldet. Familien und Privatpersonen stellen mit 158 Gruppen die häufigste Kategorie dar. 85 Vereine, Initiativen und Stadtteilgruppen mobilisieren in großer Zahl Menschen in den Quartieren“, erklärt Hendrik Rathmann, Sprecher der Ehrenamt-Agentur.
80 Prozent der Teilnehmenden sind Kinder und Jugendliche
Dass der „Sauberzauber“ so viele Bürgerinnen und Bürger erreicht., liegt auch am dichten Unterstützer-Netz. Wer mitmacht, erhält vorher Holzzangen, Handschuhe und Müllsäcke – genau abgezählt, die fertigen Materialpakete werden rechtzeitig vorher frei Haus geliefert. Die Entsorgungsbetriebe (EBE) tragen die meisten Kosten des Materials; und bei der Jugendberufshilfe werden die Pakete kommissioniert. Die Jugendhilfe ist eine städtische Tochterfirma, die solche Jugendliche beschäftigt, die auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance hätten.
„Die Auslieferung bis zur Haustür durch das Zusammenspiel von Entsorgungsbetrieben und Jugendberufshilfe eine Essener Besonderheit“, heißt es bei der Ehrenamt-Agentur. „Bei ähnlichen Aktionen anderer Kommunen müssen Engagierte eigenes Material nutzen oder an zentralen Stellen abholen.“
Wer die Gegend beim „Sauberzauber“ säubert, sammelt den Unrat in roten Müllsäcken, die extra zur Verfügung gestellt werden. Die Müllsäcke bleiben dann an den Straßenecken stehen. Die Entsorgungsbetriebe holen die vollen Säcke jetzt in den kommenden drei Wochen nach und nach ab.
Sauberzauber: Sponsoren stellen Material und Preise
Beim „Sauberzauber“ engagieren sich weitere Sponsoren und Unterstützer - zum Beispiel der Ruhrverband, weil auch die Ruhr jedes Jahr Ziel der Müllsammler ist. Die Ruhrbahn ermöglicht, dass alle Helferinnen und Helfer an ihrem Aktionstag Bus und Bahn gratis benutzen dürfen. Andere Sponsoren wie die Geno Bank Essen stellen Gutscheine und andere Geschenke zur Verfügung, die beim großen Dankesfest für alle Beteiligten verlost werden, so wie auch die Strandbar „Seaside Beach“, das Kino Lichtburg, die Brauerei Stauder und andere Essener Unternehmen.
Das Dankesfest findet am Sonntag, 11. März, auf dem Zentralgelände der Entsorgungsbetriebe (Pferdebahnstraße) statt.
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