Essen-Huttrop. Das Team im Elisabeth-Krankenhaus freut sich über ungewöhnlich viele Neugeborene im Doppelpack in kurzer Zeit. Besuch bei den Babys.

Das erleben auch erfahrene Stationsleiterinnen und Hebammen nicht alle Tage: Im Essener Elisabeth-Krankenhaus sind gerade innerhalb von 24 Stunden vier Zwillingspaare geboren worden. Eltern und Mitarbeiterinnen sind von den süßen Babys begeistert.

Normalerweise kommen im Elisabeth-Krankenhaus, neben dem Klinikum inzwischen das einzige Essener Krankenhaus mit einer Geburtsstation, rund 50 Zwillingspaare im Jahr zu Welt, erklärt die leitende Hebamme Ute Roscher. Im vergangenen Jahr seien es sogar nur 41 gewesen.

„Die vier jetzt geborenen Paare sind damit schon zehn Prozent dessen, was wir sonst über das ganze Jahr verteilt erleben“, empfindet Katharina Tugend von der Unternehmenskommunikation des Krankenhauses die aktuelle Situation als sehr besonders.

Vier Zwillingsgeburten in so kurzer Zeit sind in Essen außergewöhnlich

Auch Nicole Hindenburg, Leiterin der Geburtsstation „Maria“, hat in den 25 Jahren, die sie vor Ort in Huttrop arbeitet, so etwas noch nie erlebt. „Drei Pärchen in kurzer Zeit schon, aber nicht vier“, erzählt sie.

Die ersten Zwillinge kamen am 21. Februar zur Welt. Stolz präsentieren Alicia und Andreas Henkel ihren Familienzuwachs. Beide arbeiten im Einzelhandel. Zwei Tage nach der Geburt sitzen sie schon quasi auf gepackten Koffern, um nach Hause zu fahren. Für die Essener Familie Henkel ist es das dritte und vierte Kind, sie haben bereits Nachwuchs im Alter von zwölf und sechs Jahren.

Dementsprechend routiniert gehen sie mit den noch sehr zerbrechlich wirkenden Neugeboreren um. Platz im Auto gibt es für Joshua und seine Schwester Yuna auf jeden Fall: „Wir sind schon vorher auf ein größeres Auto umgestiegen“, sagt der frischgebackene Zwillingsvater Andreas Henkel.

Glückliche Zwillingsväter: Aleksandr Kovalchuk (l.) und Andreas Henkel (r.) mit ihren Zwillingen, Hebamme Ute Roscher (2.v.l.) und Stationsleiterin Nicole Hindenburg im Essener Elisabeth-Krankenhaus.
Glückliche Zwillingsväter: Aleksandr Kovalchuk (l.) und Andreas Henkel (r.) mit ihren Zwillingen, Hebamme Ute Roscher (2.v.l.) und Stationsleiterin Nicole Hindenburg im Essener Elisabeth-Krankenhaus. © Essen | Marie-Christin Jacobs

Sechs der Babys haben ein Geburtsdatum mit vielen Zweien: den 22.2.2024. Ein Leben in einer Patchwork-Familie erwartet Maximilian und Noah bei Aleksandr Kovalchuk und seiner Frau Julia, die ebenfalls Zwillinge bekommen haben. Der Sportlehrer hat aktuell Zeit, sich um die Kinder zu kümmern. Er arbeite gerade nicht, weil die Firma, für die er tätig war, geschlossen habe, erzählt er.

Zwei der acht Neugeborenen im Elisabeth-Krankenhaus werden noch medizinisch betreut

Zwei der insgesamt acht Neugeborenen müssen noch medizinisch behandelt werden. Die anderen Babys schlafen im Rahmen der integrativen Wochenbettpflege im Zimmer der Mütter. Das Elisabeth-Krankenhaus hatte im vergangenen Jahr das sogenannte Kinderzimmer abgeschafft, um die Einheit von Mutter und Kind direkt nach der Geburt zu fördern.

Die Mütter können aber jederzeit Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie zum Beispiel in Ruhe duschen wollen, erläutert Katharina Tugend. Bei den vier Zwillingspaaren ist übrigens jede Variante vertreten: zwei Mädchen, zwei Jungen sowie ein Junge und ein Mädchen.

+++ Tipp: Abonnieren Sie hier unseren wöchentlichen Familiennewsletter. +++

„Selbst vier Zwillingsgeburten in so kurzer Zeit stressen uns nicht, der Kreißsaal ist ja gut besetzt“, sagt Hebamme Ute Roscher. Bei nur einem Baby sei ja auch das ganze Team anwesend und betreue die werdende Mutter. In den Tagen nach der Geburt erholen sich die frischgebackenen Mütter von den Strapazen und bekommen Tipps für die Säuglingspflege von den Hebammen. „Die meisten bleiben zwei bis drei Tage hier im Krankenhaus“, so die Stationsleiterin.

Drillings- und Vierlingsgeburten sind sehr selten

Zwillingsgeburten seien Routine. Drillingsgeburten dagegen habe es 2023 im Elisabeth-Krankenhaus nur dreimal gegeben, die letzte Vierlingsgeburt gab es 2019. „Das ist schon sehr selten“, erklärt Nicole Hindenburg. Insgesamt kämen im Elisabeth-Krankenhaus jedes Jahr an die 3000 Babys auf die Welt. „Und das ist immer wieder toll, sonst würde ich den Beruf nicht immer noch ausüben.“

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]