Essen-Huttrop. Seit Februar 2021 liegt die Turnhalle der Schule am Lönsberg brach. Nun gab der Stadtrat grünes Licht für die Sanierung. So sehen die Pläne aus.
Drei Jahre lang konnte die Montessori-Schule am Lönsberg in Essen-Huttrop ihre Turnhalle nicht nutzen. Nun hat der Rat der Stadt Essen die energetische Sanierung der Halle genehmigt – und dabei keine Zeit verloren.
Um die Bauausführung des insgesamt 3,38 Millionen schweren Projekts nicht weiter zu verzögern, wird sogar der Ausschuss für Schule, Bildung und Wissenschaft erst im Nachgang informiert. Da das Gremium in diesem Jahr nicht im Januar tagt, hätte sich die Entscheidung des Stadtrates bis in den März verschoben.
Die Sanierung der Turnhalle ist unumgänglich
Eine Sanierung der zweigeschossigen Turnhalle, die zudem mit eingeschossigen Nebenräumen, einer Toilettenanlage im Obergeschoss sowie einer angebauten Pausenhalle ausgestattet ist, ist unumgänglich. Bei einer turnusmäßigen Überprüfung wurden erhebliche Mängel entdeckt, die Unterdecke der Turn-und auch der Pausenhalle kurzerhand entfernt.
Im Zuge der statischen Überprüfung der Tragwerkskonstruktion wurden Beschädigungen an den Lüftungskanälen festgestellt, über die die Halle auch beheizt wird. Noch schlimmer: Bei einer vorhergehenden Schadstoffuntersuchung wurde Asbest entdeckt, was eine Schadstoffsanierung zwingend notwendig macht, bevor die eigentliche Reparatur beginnen kann.
Bei der Schadstoffuntersuchung wurde Asbest entdeckt
Die Statiker gaben zu Protokoll, dass die Traglast der Dachkonstruktion bereits an ihre Grenzen stößt. Verantwortlich dafür seien die stark durchfeuchtete Schüttung und zu viele Abdichtungslagen. Deshalb sei eine vollständige Aufarbeitung der gesamten Dachfläche inklusive Schadstoffsanierung unumgänglich, bevor es mit der Erneuerung der Decken-, Heiz-, und Lüftungssysteme losgeht.
Sanierung der Turnhalle am Lönsberg war viel kleiner gedacht
Die nun entdeckten Schäden machen aus der eigentlich einfachen Erneuerung der Heiz- und Lüftungsanlage sowie des Beleuchtungssystems in Kombination mit einem neuen abgehangenen Deckensystem eine umfangreiche Großsanierung, die ein detailliertes Sanierungskonzept nötig macht. Was auch die hohe finanzielle Investition erklärt. Aufgrund der vielen Arbeiten in den Hochbaugewerken wurde ein externes Architekturbüro hinzugezogen, das die Koordinierung sowie Umsetzung der Baumaßnahme übernimmt.
Im Rahmen dessen werden nun neben dem Deckensystem auch der Hallenboden, Prallwände sowie die Sanitärräume (Duschräume und Pausen-WC) und Umkleiden teils umfangreich saniert. Zudem wird der gesamte Komplex auf eine LED-Beleuchtung umgestellt, um Energie zu sparen. Apropos: Der geplante Umstieg auf Wärmepumpen im Hauptgebäude der Schule wurde im Sanierungskonzept der Turnhalle berücksichtigt und entsprechend angepasst.
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Pausenhalle möglich
Auch über eine Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Pausenhalle wird im weiteren Projektverlauf nachgedacht. Sollte sich das Dach als geeignet erweisen, könnte eine solche Anlage durch die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (EVV) nachgerüstet werden. Die notwendigen technischen Vorarbeiten erfolgen im Rahmen der Sanierung.
Auch wenn die Entscheidung über die Turnhallensanierung erst am 31. Januar im Rat der Stadt Essen fiel, wurde schon einiges abgearbeitet: Neben dem Rückbau der Abhangdecken wurden auch die asbesthaltigen Bauteile in der Halle, der Umkleide und Duschräume, des Flur- und Treppenbereiches entfernt sowie das Heiz- und Lüftungssystem demontiert.
Auch planerisch ging es voran: Die erforderlichen Gewerke wie Hochbau, Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektrotechnik, Sicherheits-Informationstechnik wurden bereits eingebunden. Die Statiker sind am Werk, Brandschutzgutachten erstellt. Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Turnhalle am Lönsberg ist zum Beginn des Schuljahres 2025/2026 zu rechnen.
Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 3.380.000 Euro
Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich exakt auf 3.380.000 Euro. In 2023 wurden dafür Mittel in Höhe von 216.798,19 Euro bereitgestellt, die insbesondere für vorbereitende Planungsleistungen und Untersuchungen verwendet wurden. Für das Haushaltsjahr 2024 wurde für das Projekt ein Ansatz in Höhe von 2 Millionen Euro geplant. Die darüber hinaus benötigten Mittel in Höhe von 1.163.201,81 Euro werden im Rahmen der Haushaltsaufstellung 2025 berücksichtigt.
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