Essen. In einem Keller in Frohnhausen ist ein Behälter mit der Aufschrift „Pikrinsäure“ entdeckt geworden - eine hochgefährliche Substanz.

Ein Gefahrenstoffe haben am Freitagmorgen für einen Explosionsalarm und ABC-Einsatz der Feuerwehr Essen in Frohnhausen gesorgt: Eine Kindertagesstätte an der Liebigstraße wurde evakuiert. Mehrere umliegende Straßen wurden gesperrt, Feuerwehr und Polizei waren seit kurz vor 10 Uhr mit starken Kräften vor Ort. Ein Sprengstoffexperte des Landeskriminalamtes (LKA) wurde angefordert.

Noch ist nicht geklärt, um welche Substanz es sich handelt, sagte Feuerwehrsprecher Christian Schmücker. Der Betrieb im „Regenbogenhaus“ sei vorsorglich eingestellt worden, nachdem bei Aufräumarbeiten in einem Kelleranbau ein Behälter mit der Aufschrift „Pikrinsäure“ gefunden worden ist. Im trockenen Zustand ist dieser Stoff hochexplosiv. Die Kinder wurden auf dem Gelände einer naheliegenden ehemaligen Kirche betreut. Die Polizei stellte den betroffenen Kleinen, den Eltern sowie den Erziehern für die Dauer des Einsatzes ein Betreuungsteam zur Verfügung.

Gegen 11 Uhr haben Polizei und Feuerwehr ihre Maßnahmen dann erst einmal zurückgefahren, die Straßen als auch die Kita wurden wieder freigegeben. Nach wie vor könnte es sich um einen gefährlichen Stoff handeln, sagte Schmücker: „Die gefundene Menge reicht aber für ein größeres Schadensereignis nicht aus.“

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Die Feuerwehr hatte ihre Kräfte an der Frohnhauser Straße zusammengezogen. Im Zuge des Einsatzes wurden mehrere Kisten mit Chemikalien in kleinerer Menge gefunden, so der Feuerwehrsprecher. Spezialisten des Landeskriminalamtes und der Feuerwehr stellten fest, dass sich unter den Substanzen einige befanden, die ungefährlich waren und entsorgt werden können. Ein zweiter Teil musste abtransportiert und entsorgt, ein weiterer auf einem Feld nahe der Mülheimer Stadtgrenze kontrolliert gesprengt werden. Dabei könnte es sich um das Pikrin gehandelt haben. Dazu wurde die Humboldtstraße für wenige Minuten in beide Richtungen gesperrt.

Nun versucht die Polizei herauszufinden, wem die Gegenstände zuzuordnen sind und warum sie in dem Keller deponiert worden waren. Erste Hinweise deuten auf einen ehemals dort lebenden Mann hin, der offenbar der Chemie als Hobby nachging. Er ist vor Jahren gestorben, berichtete Polizeisprecher Thomas Weise am frühen Abend.

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