Essen-Dellwig. Platz zum Lernen und Spielen ist wichtig. Eine Essener Grundschule unterrichtet künftig in einem „Natur-Klassenzimmer“. So sehen die Pläne aus.
Noch existiert das neue „grüne“ Klassenzimmer der Reuenbergschule nur auf dem Papier, doch die Pläne sind hieb- und stichfest. Bis zum Ende des Jahres erhält die Grundschule am Reuenberg 163 die Möglichkeit, künftig Unterricht unter freiem Himmel anzubieten. Eine Idee, der Schulleiterin Anja Böckermann eigentlich nur Positives abgewinnen kann.
Vom alten Schulpavillon blieb nur noch das Fundament übrig
Ihr Blick fällt an diesem Morgen auf das Betonfundament hinter dem Schulgebäude, das von Pflanzen und Laub bedeckt ist. Es sind die letzten Spuren eines Pavillons, der schon seit Jahren nicht mehr für den Unterricht genutzt wurde. „Ich bin vor fünf Jahren an diese Schule gewechselt und da stand der Pavillon schon leer“, erinnert sich Anja Böckermann.
Lange also fristete der kleine Solobau im Schatten der Schule ein eher unspektakuläres Dasein, bevor er im August 2023 endgültig abgerissen wurde. Dies alles im Zusammenhang mit dem neuen Systempavillon, der in Front des Schulgebäudes errichtet wurde, um den Kindern im Offenen Ganztag (OGS) Platz zu bieten. Die Dellwiger Schule, an der aktuell 220 Kinder unterrichtet werden, gewann so im Hauptgebäude zwei weitere Klassenzimmer.
Brachfläche hinter der Reuenbergschule ist für eine Neubebauung zu klein
Dass man die Brachfläche hinter der Schule nicht neu bebaut, hat gute Gründe, wie Stadtsprecherin Maike Papenfuß erklärt: „Aufgrund der Größe des neuen Systempavillons sowie des vorhandenen und erhaltenswerten Baumbestandes, war das Areal nicht geeignet.“ In Abstimmung mit der Schule wurde daher entschieden, diese Fläche neu zu gestalten.
Auf Wunsch der Schule entsteht dort nun ein „Natur-Klassenraum“ aus quaderförmigen Felsblöcken. Dieser grüne Klassenraum unter freiem Himmel wird durch mehrere Gruppen lose verteilter Findlinge – also verschiedener Natursteine – für mögliche Einzel- und Projektarbeiten ergänzt.
Neues Kombi-Spielgerät mit Reckstangen und Klettermöglichkeit
Ein neues Kombi-Spielgerät mit Reckstangen, Kletter- und Hangelmöglichkeiten für die Kinder ersetzt ein altes, bereits demontiertes Spielgerät. Dazu wird eigens eine neue Fallschutzfläche angelegt. Die frühere Fallschutzfläche wird im Gegenzug mit Naturrasen versehen, auf dem ein neuer Baum sowie einzelne Hecken und Sträucher gepflanzt werden. Auch ein großer Behälter ist geplant, um das Pausenspielzeug lagern zu können. Abgerundet wird das Projekt durch fest installierte Picknick-Tische.
In Summe entsteht so ein Ensemble, das sich harmonisch ins Grün hinter dem Schulgebäude einfügt und das laut Schulleiterin Böckermann noch einen anderen positiven Nebeneffekt hat: „Im Sommer heizen sich besonders die Klassenräume im vorderen Teil des Schulgebäudes schon ziemlich stark auf. Die Außenklasse gibt unseren Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit, sich etwas abzukühlen.“
Projekt Naturklassenraum soll bis Ende 2024 Realität sein
Wann genau ihre Schützlinge in den Genuss kommen, draußen an der frischen Luft zu lernen und zu spielen, steht noch nicht fest. Maike Papenfuß dazu: „Die Maßnahme befindet sich in der Endphase der Planung. Das Projekt wird, nach aktuellem Stand, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 abgeschlossen sein.“ Spätestens dann dürften auch die neuen Fahrradständer vor und hinter der Schule realisiert sein, die bereits in Aussicht gestellt wurden. Dort finden sowohl Lastenräder als auch Kinderräder künftig ihren Platz.
Schule bekommt Warnwesten vom Auto-und Reiseclub Deutschland geschenkt
Positives gibt es an der Reuenbergschule auch in Sachen Sicherheit für die betreuten Kinder zu berichten: So spendete der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) in diesen Tagen einen Satz Warnwesten.
Schulleiterin Böckermann erklärt: „Die Mitglieder der Schulpflegschaft hatten sich dafür ausgesprochen, dass es bei unseren Schulausflügen hilfreich wäre, wenn alle Kinder schnell zu erkennen wären, wenn wir auf Wegen und an Straßen unterwegs sind.“ Gesucht wurde also ein Kleidungsstück, das bei jedem Wetter getragen werden kann und gleichzeitig für ihre Schützlinge die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht.
Schnell kam die Idee auf, dass Warnwesten hierfür sicherlich am besten geeignet wären, idealerweise bedruckt mit dem Namen der Schule. So kam der ARCD ins Spiel, der als Partner fungiert, wenn es um Auto, Reise oder Verkehr geht. Dazu zählen auch die Aufgaben zur Verkehrssicherheit, was auch schon bei den Schulkindern der Grundschulen beginnt. Der Kontakt wurde über die Schulpflegschaft geknüpft.
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