Essen-Bergerhausen. Ein Geschäftsmann aus Essen-Bergerhausen will Geld für eine provisorische Sanierung des Daches sammeln und damit ein Zeichen setzen.
Ein Essener Unternehmer und Anwohner des Siepentals will die marode Kunstwerkerschule in Bergerhausen vor weiterem Schaden bewahren und Geld dafür sammeln, damit das Dach provisorisch abgedichtet wird. Die Aktion soll unabhängig von der künftigen Nutzung von Gebäude und Gelände der historischen Kunstwerkerschule erfolgen.
„Ich war bei der Info-Veranstaltung zu dem inklusiven Wohnprojekt, das die Aktion Mensch dort gern realisieren möchte“, sagt Sven Schäfermeier, Diplom-Designer und geschäftsführender Gesellschafter der Essener Werbeagentur Klickmeister. Die Pläne für das Projekt hätten ihn begeistert.
Er wohne in unmittelbarer Nähe zur Kunstwerkerschule und verfolge mit großem Interesse die neuen Entwicklungen rund um das alte Schulgebäude und die derzeitige Situation um die Ausschreibung und das Bieterverfahren.
Essener interessiert sich für den Erhalt der Kunstwerkerschule
Seit langem setze er sich für den Erhalt des historischen Gebäudes ein, habe vor Jahren schon die nachbarschaftliche Initiative zum Erhalt der Schule mit der Erstellung einer Webseite unterstützt. Als die Aktivitäten der Initiative seiner Wahrnehmung nach an Kraft verloren hätten, habe er sich zurückgezogen.
Als er jetzt von den Plänen der Aktion Mensch in Kooperation mit dem Verein „Emma und wir“ erfahren habe, sei sein Interesse wieder geweckt worden, berichtet Schäfermeier. In Gesprächen mit den Architekten von Arup und Futur2K während der Info-Veranstaltung im Forum Billebrinkhöhe habe er erfahren, dass der Zustand des Gebäudes noch schlechter sei, als er angenommen habe.
Durch das marode Dach würden ständig Wasser und Feuchtigkeit ins Gebäude eindringen, was zusätzlich zum Schwammbefall für massive Schäden an der Bausubstanz sorge. „Nach Einschätzung der Architekten sind hier Zeiträume von wenigen Monaten maßgeblich“, hat der Anwohner erfahren. Der Hausschwamm werde durch die Feuchtigkeit noch aggressiver als er es sowieso schon sei, hat er recherchiert.
Er wolle deshalb einen Vorschlag zum Erhalt der Immobilie machen, damit man diese zumindest mittelfristig und übergangsweise bis zum Ende des Verfahrens sichern könne.
Weiterer Verfall des Gebäudes soll gestoppt werden
„Mit dem Wissen um dieses drängende Problem möchte ich eine Spenden-Aktion ins Leben rufen, um provisorische Maßnahmen für die Beseitigungen der Leckagen im Dach zu finanzieren“, so Schäfermeier. Er hoffe, den weiteren Verfall des Gebäudes mit seiner Initiative aufhalten zu können. Natürlich wolle er damit auch „einen Stachel setzen“, im Hinblick auf die kommende politische Entscheidung.
Als Zeichen des Engagements und der Verbundenheit mit dem Stadtteil, sei seine Firma bereit, zum Start der Aktion 1000 Euro zu spenden. „Ich bin mir sicher, dass es in der Bevölkerung und bei örtlichen Gewerbetreibenden Unterstützung für diese Aktion gibt. Einige Zusagen gibt es schon. Es geht darum, mit einem Betrag von wenigen Tausend Euro ein den Bestand sicherndes Provisorium im Rahmen einer Baustellensicherung zu realisieren“, erklärt Schäfersmeier.
Diese Aktion ist unabhängig vom Ausgang des Bieterverfahrens zu sehen, betont der Designer. Aber gerade deshalb halte er sie für einen wichtigen und notwendigen Schritt, um das Potenzial des Gebäudes zukünftig ausnutzen und den Stadtteil so nachhaltig und lebendig weiterentwickeln zu können.
Sven Schäfermeier will seine Aktion über die sozialen Medien und Mundpropaganda bekannt machen.
Was die Initiative des Anwohners tatsächlich bewirken kann, bleibt vorerst offen. Bürgerschaftliches Engagement sei gern gesehen, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Allerdings handele es sich in diesem Fall um ein laufendes Verfahren. Das Vermarktungsverfahren für das Grundstück war aufgrund des festgestellten Befalls mit Hausschwamm ruhend gestellt worden.
Mit der Wiederaufnahme des Vermarktungsverfahrens unter den neuen Gegebenheiten wird sich der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 31. Januar befassen. „Erst dann wird klar sein, wie das weitere Vorgehen aussehen soll. Das ist derzeit aber allerdings noch nicht absehbar“, so Jacqueline Riedel vom Stadtpresseamt.
Wer mehr über die Spendenaktion von Sven Schäfermeier wissen möchte, kann Informationen per E-Mail bekommen: mail@kunstwerkerschule-muss-bleiben.de .
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