Essen. Der Unmut der Besucher des Essener Wintertraums ist groß gewesen, die Eisqualität war am Samstag schlecht. Die Betreiber ärgern sich aber auch.

Für alle Beteiligten des Essener Wintertraums ist es ein Samstag (20.1.) zum Vergessen gewesen – für Besucherinnen und Besucher, die die Rampe nicht nutzen konnten und am Abend von der Eisdisco geschickt worden, für die Betreiber, denen durch die Probleme Einnahmen flöten gingen, und für diejenigen, die eine Nachtschicht schieben mussten, um wenigstens den Sonntag noch zu retten.

Ein paar Tage nach diesem Graus sehen Oliver und Steffi Müller klarer, was denn da genau passiert ist. Sie ärgern sich noch immer darüber, dass die Rampe wegen eines Problems geschlossen werden musste, für das sie nichts konnten – ganz im Gegenteil. Im Gespräch mit der Redaktion spricht Steffi Müller von einem Loch, das jemand auf der Rampe in das Eis gehackt habe: „Das Loch hat man deutlich gesehen.“ Wer dafür verantwortlich gewesen ist, sei aber unklar, man habe niemanden erwischen können. Aber muss wegen eines Lochs gleich die ganze Rampe geschlossen werden?

Essener Wintertraum: Das Eis auf der Rampe wurde weich

In diesem Fall habe keine andere Möglichkeit bestanden, denn: Unter dem Eis liegen beim Essener Wintertraum viele Schläuche, durch die Flüssigkeit fließt, die das Wasser herunterkühlt und überhaupt dafür sorgt, dass man mitten in der Essener Innenstadt Schlittschuhlaufen kann. Und genau solch ein Schlauch sei von dem oder der Unbekannten vermutlich mit einer Kufe durchtrennt worden. „Das Glykol ist dann ausgelaufen“, erklärt Steffi Müller. Das Eis auf der Rampe wurde weich, die Sicherheit war nicht mehr gewährleistet. Daraufhin habe man sich auch entschlossen, nicht mehr den vollen Preis für den Besuch am Samstag zu nehmen, sondern nur noch die Hälfte.

Ein Bild vom Aufbau der XXL-Eisbahn in der Essener Innenstadt: Gut sichtbar sind auf dem Bild die zahlreichen Schläuche, durch die Flüssigkeit fließt, die das Wasser zum Gefrieren bringen.
Ein Bild vom Aufbau der XXL-Eisbahn in der Essener Innenstadt: Gut sichtbar sind auf dem Bild die zahlreichen Schläuche, durch die Flüssigkeit fließt, die das Wasser zum Gefrieren bringen. © Essen | Socrates Tassos

Trotzdem glaubt Steffi Müller nicht an eine wirklich mutwillige Zerstörung. „Die Schläuche haben auf der Rampe durch das Eis hindurch geschimmert. Der Reiz, dass man sieht, dass da unten etwas ist, war wohl groß.“ So groß, dass sich jemand gedacht habe, „das will ich jetzt genauer sehen“. Bestätigt fühlt sich Müller in dieser Annahme, weil einen Tag später, dieses Mal auf der großen unteren Eisfläche, zwei Jugendliche erwischt wurden, die dort mit ihren scharfen Kufen ins Eis hackten. Die beiden seien von der Fläche verwiesen worden. Weitere Konsequenzen hätten die Jugendlichen nicht tragen müssen.

Essener Wintertraum will Sicherheitspersonal aufstocken

Um künftig zu verhindern, dass sich Vorfälle wie diese wiederholen, will man die Zahl der Ordner aufstocken, vor allem an den Wochenenden. „Im Moment sind auf der Eisfläche drei unterwegs, jetzt soll es einer mehr sein. Auch die Rampe sollen sie häufiger abfahren.“ Denn dort seien die Schläuche unter dem Eis zuletzt am besten zu sehen gewesen, da das Eis dort am wenigsten dick ist. Das habe man zuletzt versucht zu ändern, indem mehr Wasser auf die Rampe gegeben worden sei, damit das Eis dicker und die Schläuche weniger sichtbar werden.

Die XXL-Eisbahn auf dem Kennedyplatz in der Essener Innenstadt läuft.
Die XXL-Eisbahn auf dem Kennedyplatz in der Essener Innenstadt läuft. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

All diese Probleme auf der Rampe erklären aber immer noch nicht, warum dann die Eisdisco am Samstagabend abgebrochen werden musste. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher waren da plötzlich vom Eis geschickt worden, die Enttäuschung war entsprechend. Die Eisqualität sei sehr schlecht gewesen, berichten Augenzeugen. Es sei zudem sehr, sehr voll gewesen, der Untergrund auch deshalb ordentlich in Mitleidenschaft gezogen worden.

Oliver und Steffi Müller sind die Initiatoren des Essener Wintertraums.
Oliver und Steffi Müller sind die Initiatoren des Essener Wintertraums. © Essen | Uwe Ernst

Als einen Grund für die mangelhafte Eisqualität vermutet Organisatorin Steffi Müller die Wärme aus der Tiefgarage unter dem Kennedyplatz. „Deswegen haben wir sicherheitshalber nochmal von unten isoliert“, so Müller. Mitarbeiter seien dafür unter die Holzkonstruktion gekrabbelt. Außerdem habe man von den Problemen mit dem Eis einem Eismeister aus Köln berichtet. Dieser sei nach Essen gekommen und habe sich die Technik nochmal angeschaut – und nachjustiert. Steffi Müller ist zuversichtlich, dass all diese Maßnahmen zusammen dafür sorgen werden, dass das Eislaufen auf dem Essener Wintertraum künftig wieder störungsfrei möglich ist. Am Montagabend versichert sie: „Im Moment haben wir perfekte Eisverhältnisse.“

Beim Ortsbesuch am Dienstagvormittag sieht in der Tat alles gut aus. Schon vor elf Uhr hat sich eine Schlange vor dem Kassenhaus gebildet, Schulklassen und Einzelpersonen warten auf die Öffnung der Eisbahn und können kurz darauf mit dem Eislaufen starten. (mit ioka)

Öffnungszeiten und Preise

Geöffnet ist von Sonntag bis Donnerstag zwischen 11 und 21 Uhr sowie freitags und samstags von 11 bis 23 Uhr.

Erwachsene zahlen für 4 Stunden 9 Euro, Kinder und Jugebdliche 5 Euro. Early-Bird-Tickets kosten für 3 Stunden 2,50 Euro. Wenn eine Eisdisco stattfinden, kostet der Eintritt ab 19 Uhr 12 Euro.

Karten sind online 10 Prozent günstiger: essener-wintertraum.ticket

Wer keine eigenen Schlittschuhe hat, kann sich vor Ort für 6 Euro welche leihen.

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