Essen-Rüttenscheid. Die U-Bahnstation am Rüttenscheider Stern hat ein Taubenproblem, Anwohner ärgern sich über Kot. Wie die Ruhrbahn reagieren will.
Der Ärger über Taubenkot in Rüttenscheider U-Bahnhöfen reißt nicht ab. Nachdem sich ein Anwohner über starke Verunreinigungen an der Martinstraße beschwert hatte, sagt nun eine Rüttenscheiderin: „Am Rüttenscheider Stern ist es noch viel schlimmer.“
Marlis Kreuter wohnt am Rüttenscheider Markt und steigt regelmäßig dort in die U-Bahn. „Jedes Mal, wenn ich an der Station bin, fällt es mir auf“, sagt sie. Die Böden seien durch den Taubenkot extrem verunreinigt: „Das kriegt man gar nicht mehr weg, eigentlich müsste man eine Spezialreinigung machen.“ Sie bekomme mit, dass die Station jeden Tag gereinigt werde, doch nicht einmal das reiche mehr. Mehrfach sei ihr aufgefallen, dass Passantinnen die Tauben an der Station gefüttert hätten – obwohl das eigentlich verboten ist.
Tauben im U-Bahnhof: Essenerin nimmt lieber die Straßenbahn
„Es ist einfach ekelhaft“, sagt auch eine Essenerin, die kürzlich den Rüttenscheider Wintermarkt besucht hat. In der U-Bahnstation Rüttenscheider Stern kämen einem die Tauben schon entgegengeflogen, wenn man aus der Bahn steige und die Treppe hochgehe. Sie nehme deswegen inzwischen lieber die Straßenbahn, wenn sie aus Frohnhausen nach Rüttenscheid fahre. Obwohl das länger dauere.
Auf Anfrage erklärt Ruhrbahn-Sprecherin Sylvia Neumann, welche Maßnahmen gegen Tauben schon ergriffen wurden: „Es wurden alle möglichen Sitzplätze für Tauben mit Spickern versehen. Oberhalb der Türen sind nachgebende Drähte. Und an den Fliesenkanten sind Bleche oder Keile angeordnet. Zudem sind die großflächigen hohen Plätze eingenetzt.“
Ruhrbahn: U-Bahnhof Rüttenscheider Stern wird jeden Tag gereinigt
Ein Ortsbesuch zeigt jedoch: An den Decken und den aus der Decke herunterhängenden Kabeln gibt es noch genug Plätze, an denen sich Tauben wohlfühlen. Auch Marlis Kreuter hat beobachtet: „Auf den Kabeln können sie bequem sitzen.“ Laut Sylvia Neumann wird sich die Situation bessern, wenn die Decke in der Station renoviert ist: „Mit der neuen abgehängten Decke werden den Tauben die Sitzplätze in den Verteilerebenen genommen.“
Der Fütterproblematik hatte die Ruhrbahn mit Schildern versucht entgegenzuwirken, auf denen steht, dass das Füttern von Tauben verboten ist. Diese seien aber schon nach einem Tag von Unbekannten entfernt worden, so Neumann. Die Station werde täglich gereinigt, in Intervallen gebe es zudem eine besonders intensive Reinigung.
U-Bahnhof Rüttenscheider Stern: Es fehlen noch Wände, Decke und Kabelkanal
Die U-Bahnstation Rüttenscheider Stern befindet sich aktuell noch in der Renovierungsphase. Der Bahnsteig ist inzwischen so umgestaltet, dass man ohne Stufen sowohl in die U-Bahn U11 als auch in die Straßenbahnen 107 und 108 einsteigen kann. Der barrierefreie Umbau der Südstrecke ist abgeschlossen. Andere Arbeiten am U-Bahnhof Rüttenscheider Stern stehen dagegen noch aus.
„Es fehlen noch die F90 Wände (Brandschutzwände der Feuerwiderstandsklasse F90) und der Kabelkanal auf der Bahnsteigebene sowie die abgehängte Decke in den Verteilerebenen“, erklärt Sylvia Neumann. Ende 2024/ Anfang 2025 werde alles fertig sein.
An der U-Bahnstation Martinstraße gibt es ähnliche Probleme mit Tauben. Eine „Belästigung für uns Fahrgäste“, nannte es ein Anwohner gegenüber unserer Redaktion. Hier erklärte die Ruhrbahn: „Wir werden die Verteiler- und die Bahnsteigebene durch kleinere kurzfristige Taubenvergrämungsmaßnahmen in Form von Pieksern/ Netzen nachrüsten und so versuchen, das Problem des Taubenkots zu minimieren.“
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