Essen-Holsterhausen. Kein Geld da: Fast hätten entlang der Gemarkenstraße in Essen keine weihnachtlichen Lichter geleuchtet. Wie es nun doch geklappt hat.
Jahr für Jahr erstrahlt die Gemarkenstraße in weihnachtlichem Glanz. Der Holsterhauser Bürgerbund (HBB) organisiert die Weihnachtsbeleuchtung traditionell. Doch in diesem Jahr hätten Bürgerinnen und Bürger fast darauf verzichten müssen. In letzter Sekunde gab es doch eine Lösung. Harald Hagen von der Initiative „Wir sind Holsterhausen“ half, die Finanzierung zu sichern und die Beleuchtung mithilfe freiwilliger Helferinnen und Helfer anzubringen.
Doch erst einmal von vorne: In den vergangenen Jahren war es still geworden um die Arbeit des Holsterhauser Bürgerbundes. Mitgliederversammlungen fanden während der Corona-Pandemie und danach nicht statt, Veranstaltungen konnten kaum angeboten werden. Die Installation der Weihnachtsbeleuchtung konnte trotzdem gestemmt werden. Im vergangenen Jahr wurde sie im Beisein von Bürgermeisterin Julia Jacob offiziell eingeweiht.
Weihnachtsbeleuchtung in Holsterhausen „Bürgerverein hätte das nicht stemmen können“
Nachdem die Vorsitzende und die Schriftführerin vor einigen Wochen zurückgetreten waren, stellte sich in diesem Jahr aber heraus: Es waren übers Jahr zu wenig Spendengelder zusammengekommen, um die Kosten von 7500 Euro für die Beleuchtung zu tragen. „Als Schatzmeister bin ich verpflichtet, einen soliden Finanzhaushalt zu gewährleisten“, erklärt Gerd Uhle vom HBB. Er habe deshalb entscheiden müssen, dass er das nötige Geld für die Installation der Beleuchtung nicht freigeben könne. Das habe er den Mitgliedern in einem Schreiben mitgeteilt. „Der Bürgerverein hätte das nicht stemmen können“, bestätigt auch Kassenprüfer Hans Aring.
An dieser Stelle kommen Harald Hagen und die Initiative „Wir sind Holsterhausen“ ins Spiel. Er bekam mit, dass die Beleuchtung auf der Kippe stand, mobilisierte innerhalb kurzer Zeit freiwillige Helfer und schuf finanzielle Ressourcen. „In nur drei Tagen haben wir es geschafft, die erforderlichen Mittel zu besorgen, die
Elektriker-Firma Vößing zu überzeugen, den Auftrag doch noch auszuführen und
so der Holsterhauser Bevölkerung ihre gewohnte Weihnachtsbeleuchtung zu garantieren“, berichtet er. Ihm sei das wichtig gewesen, denn: „Die Bürger mögen ihre Weihnachtsbeleuchtung sehr.“
Holsterhauser Bürgerbund stellt sich jetzt neu auf
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (7. auf 8. Dezember) wurde die Beleuchtung an der Gemarkenstraße angebracht. Finanziert wurde sie nun zum Teil durch „Wir sind Holsterhausen“, zum Teil durch Hagen als Privatperson und zum Teil durch Mittel des Holsterhauser Bürgerbundes. Auch die Firma Vößing Elektrotechnik unterstützte die Engagierten finanziell. Freiwillige aus Holsterhausen begleiteten die Arbeiten als Sicherheitsposten.
Beim Holsterhauser Bürgerbund ist nun Weinhändlerin Marion Klein in den Vorstand aufgerückt. „Wir beide vertreten den Verein nach innen und außen“, sagt Gerd Uhle. Im kommenden Jahr soll endlich wieder eine Mitgliederversammlung stattfinden. Was die Weihnachtsbeleuchtung 2024 angeht, zeigt sich Uhle vorsichtig optimistisch. „Ich blicke positiv in die Zukunft“, sagt er. Klar sei aber auch: „Wir sind immer von der Spendenbereitschaft der Menschen in Holsterhausen abhängig.“
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