Essen. Das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler beim Pisa-Test alarmiert auch die Essener Wirtschaft. Sie sieht katastrophale Folgen.
Der Essener Unternehmensverband (EUV) zeigt sich entsetzt über die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie. Das Abschneiden der deutschen Schüler wertet EUV-Hauptgeschäftsführer Ulrich Kanders als „katastrophal“.
Der Verband, der die Interessen hunderter Essener Unternehmen vertritt, sorgt sich angesichts dessen um die Fachkräfte von morgen: „Dem Arbeitsmarkt stehen zukünftig noch weniger gut ausgebildete Arbeitnehmer zur Verfügung und die Fachkräftelücke wird sich vergrößern“, meint Kanders.
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Schon heute würden sich Ausbildungsbetriebe über die mangelnde Qualifikation junger Menschen beklagen. Kanders: „Überall fehlen wichtige Grundkenntnisse.“ Er befürchtet, dass sich die Situation vor allem in den technischen Berufen, die heute schon zu wenig geeignete Fachkräfte finden, noch verschärfen werde.
Deutsche Schüler schneiden bei Pisa-Test so schlecht wie nie zuvor ab
Deutschlands Schülerinnen und Schüler hatten diesmal bei Pisa so schlecht abgeschnitten wie noch nie zuvor - sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften. Auch international sank die durchschnittliche Leistung drastisch, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Dienstag in Berlin mitteilte.
Pisa steht für „Programme for International Student Assessment“ und ist die größte internationale Schulleistungsvergleichsstudie. Es werden die Kompetenzen von 15-Jährigen beim Lesen, in Mathematik und in Naturwissenschaften erfasst.
Der Essener Unternehmensverband befürchtet weitreichende Folgen: „Ein hohes Bildungsniveau steht für Wirtschaftswachstum, eine gesunde Volkswirtschaft, niedrige Arbeitslosigkeit und attraktive Löhne. Dies steht nun in Deutschland auf dem Spiel“, glaubt Kanders.
Essener Unternehmerverband fordert massive Investitionen in Bildung
Der Verband pocht darauf, diesem Abwärtstrend mit massiven Investitionen in den Bildungs- und Digitalisierungsbereich ein Ende zu setzen. „Die Politik ist gefordert, schnell zu handeln. Heute und nicht erst morgen. Wir haben nicht fünf vor zwölf – wir haben Viertel nach zwölf“, so Kanders nachdrücklich.
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