Essen. Jonas Rabe aus Essen ist erfolgreicher Minigolfer. Wie für den 17-Jährigen auf der Anlage am Stadtwald eine erstaunliche Karriere begann.
Mit der Minigolf-Anlage am Stadtwald oberhalb des Baldeneysees verbinden viele Essener vor allem sonntägliche Familienausflüge. Für den 17-jährigen Jonas Rabe startete hier eine blitzartige Sportler-Karriere. Und das eher durch einen Zufall.
„In der Corona-Zeit habe ich hier öfter mal mit Freunden gespielt“, sagt Jonas Rabe. Als Sport in geschlossenen Räumen noch nicht wieder möglich, Treffen an der frischen Luft aber bereits wieder erlaubt waren, griffen die Jungs zum Minigolf-Schläger. Aus dem anfänglichen Zeitvertreib wurde für Rabe ein neues Hobby. Sein Talent fiel auf, er trat schnell einem Verein bei, spielte seine ersten Turniere und konnte Erfolge feiern.
„Je besser man wird, desto mehr Spaß macht es“, sagt er. Mittlerweile trägt er die Trainingskleidung der Nationalmannschaft und hat schon zahlreiche Medaillen und Pokale gewonnen – unter anderem ist er Deutscher Jugendmeister und hat mit seinem Team im Sommer die Jugend-Europameisterschaft in Italien gewonnen. Eine ganze Sammlung an Medaillen und Pokalen hat er in seiner noch jungen Sportlerlaufbahn bereits zusammengetragen.
Essener Jonas Rabe ist Minigolf-Talent
„Wenn ich etwas mache, will ich es auch durchziehen und gut machen“, sagt der Schüler aus Altendorf über sich selbst. Früher hat er Handball gespielt, jetzt ist er erfolgreich im Minigolf, einer Disziplin, die viele zunächst gar nicht als Sportart im Sinn hätten. „Man wird schon oft belächelt, wenn man Minigolf spielt“, sagt Rabe. „Aber je mehr ich darüber erzähle, desto mehr Respekt haben andere.“
Gespielt wird in den Turnieren grundsätzlich nach den Regeln, die viele vom Familienausflug oder Kindergeburtstag kennen: Auf 18 Bahnen gilt es, den Ball jeweils mit so wenig Schlägen wie möglich ins Loch zu befördern. Wer es beim sechsten Schlag nicht geschafft hat, muss zur Strafe sieben Punkte notieren. Und es gewinnt, wer am Ende die niedrigste Gesamtpunktzahl auf dem Zettel hat.
Der Unterschied bei den Sportlern und Sportlerinnen, mit denen Rabe sich misst, besteht vor allem darin, dass oft auch ein „As“ gespielt wird, der Ball also mit einem einzigen Schlag ins Loch bugsiert wird. Auf der Anlage am Stadtwald hängt eine Tafel, auf der diejenigen verewigt sind, die nur 18 Schläge für die 18 Bahnen brauchten. Jonas Rabe ist darauf auch zu finden.
„Talente wie Jonas sieht man nicht so oft“, sagt Simone Quast, deren Mann die Anlage betreibt. Hier gibt es auch eine Gruppe ambitionierter Hobby-Minigolfer, die mit eigenen Schlägern und eigenen Bällen anrücken, sie spielen aber nur unter sich. Und sie beobachten natürlich die Sportkarriere von Jonas Rabe. Er sagt, dass die Gemeinschaft sowohl auf der Essener Anlage als auch in den Mannschaften, in denen er mittlerweile spiele, fest eingeschworen sei und Generationen verbinde.
Minigolfer Jonas Rabe aus Essen hat eine WM-Teilnahme zum Ziel
„Es ist eine Freundschaft auf und neben dem Platz“, sagt er. „Eine schöne Gemeinschaft, in der wir uns quasi blind verstehen.“ Rabe ist Teil der Jugendnationalmannschaft, trainiert aktuell beim Verein BGS Hardenberg-Pötter in Velbert und wechselt zum neuen Jahr zum 1. MSC Wesel. Im Winter wird in Hallen trainiert, dabei geht es um Technik und die Wahl des passenden Balls für das jeweilige Hindernis. Je nach Material und Beschaffenheit rollen sie unterschiedlich und haben verschiedene Sprungeigenschaften – auch auf die Temperatur des Balls kommt es an.
Bei großen Turnieren sei dann in erster Linie mentale Kondition gefragt, beschreibt Rabe, denn dann werde über Stunden in mehreren Runden gespielt. All diese Techniken und Fähigkeiten will er nun perfektionieren. „Ich bereite mich auf die neue Saison vor und will Vollgas geben“, sagt Rabe. „Mein Anspruch ist es, alles für das Team zu geben.“
Ein weiteres Ziel für das kommende Jahr ist für Jonas Rabe das Abitur. Der 17-Jährige besucht das Don-Bosco-Gymnasium, besonders interessiere er sich für Geschichte und Sozialwissenschaften. Das Lernen falle ihm eher leicht, so dass er trotz der Abi-Vorbereitung Zeit für das Training finde – er sieht es eher als guten Ausgleich zur Schule. Was nach dem Schulabschluss folgt, hat Rabe noch nicht entschieden. In jedem Fall möchte er bald gerne bei einer Weltmeisterschaft im Minigolf antreten und weitere Medaillen sammeln.
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