Essen. Das Modehaus „Peter Hahn“ in der Kettwiger Straße wird im kommenden Jahr schließen. Für die Einkaufsstraße ein weiterer Schlag.

Die Krise im Einzelhandel, trifft erneut die Kettwiger Straße in Essen. Das Modehaus „Peter Hahn“ wird sich im kommenden Jahr aus Essen zurückziehen. Wie eine Sprecherin des Unternehmens auf Nachfrage bestätigte, läuft der Mietvertrag auf der Kettwiger Straße aus. Nach Informationen der Redaktion soll das Mitte 2024 der Fall sein.

Das Modehaus „Peter Hahn“ steckt aktuell in finanziellen Schwierigkeiten. Anfang dieser Woche hatte es beim zuständigen Insolvenzgericht jetzt ein so genanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Damit will sich das angeschlagene Unternehmen mit Sitz in Schwaben sanieren und neu aufstellen. Bei einem Schutzschirmverfahren bleibt – anders als bei einem klassischen Insolvenzverfahren – die Geschäftsführung im Amt, ihr wird jedoch vom Gericht ein Sachverwalter an die Seite gestellt.

Trotz drohender Insolvenz: Verkauf bei „Peter Hahn“ in Essen läuft weiter

Nach Medienberichten machen „Peter Hahn“ unter anderem die Auswirkungen der Insolvenz einer Schwesterfirma sowie die allgemeine Marktlage im Versandhandel zu schaffen. Derzeit laufen bereits Verhandlungen mit Investoren. Diese seien weit fortgeschritten, hieß es seitens des Unternehmens.

Ungeachtet des beantragten Schutzschirmverfahrens läuft der Verkauf in allen Modehäusern uneingeschränkt weiter, betonte der Händler. Dies gelte auch für den Online- und Versandhandel.

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Mit dem geplanten Schutzschirmverfahren hat die Schließung in Essen derweil nichts zu tun. Der Modehändler hatte den Informationen zufolge schon weit vor dem Insolvenzantrag den Mietvertrag in Essen nicht mehr verlängern wollen.

Kettwiger Straße in Essen: „Peter Hahn“-Filiale seit mehr als 15 Jahren

„Peter Hahn“ betreibt seine Filiale in der Kettwiger Straße 26 bereits seit über 15 Jahren. Diese eröffnete Anfang Mai 2008 mit einer Verkaufsfläche von 320 Quadratmeter. Zielgruppe des Modehauses sind Frauen über 45 Jahren. Das jetzt angestoßene Insolvenzverfahren würde es „Peter Hahn“ nun sogar ermöglichen, eher aus dem noch laufenden Mietvertrag auszusteigen. Ob dies passiert, ist offen.

„Peter Hahn“ ist nicht der einzige Modehändler, der in jüngerer Zeit ein Schutzschirmverfahren angestrengt hat, um sich zu sanieren. Prominente Namen, die auch in Essen mit Filialen vertreten sind bzw. waren, lauten: Galeria Karstadt Kaufhof, Appelrath Cüpper, Peek & Cloppenburg, Görtz, Böhmer Schuhe oder Hallhuber.

Görtz, Hallhuber und Böhmer schlossen Filialen in Essen im Zuge der Insolvenz

Während die Essener Standorte in den drei erst genannten Verfahren erhalten geblieben sind, zog sich Görtz ganz aus der Stadt zurück, Böhmer behielt nur die Filiale in der Kettwiger Straße und Hallhuber wird nach erfolglosen Verhandlungen mit Investoren sämtliche Läden schließen. In Essen ist Hallhuber auf der Kettwiger schon seit Ende August nicht mehr zu finden, der Shop im Karstadt-Warenhaus im Limbecker Platz ist seit einigen Wochen ebenfalls weg.

Mit Hallhuber und „Peter Hahn“ geht auch der Aderlass auf der Kettwiger Straße weiter. Zuvor hatte sich schon das Modehaus Sinn in Richtung Limbecker Straße verabschiedet. Ende Februar dieses Jahres schloss Foot Locker auf der Kettwiger und auch das ehemalige Geschäft des Einrichtungsladens Depot steht seit längerem schon leer.

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