Essen. Der aus einer Essener Tiefgarage gestohlene „Ferrari F8 Tributo“ (325.000 Euro) ist ein Luxuswagen der Superlative: pfeilschnell und mega-stark.

Nach dem spektakulären Diebstahl des „Ferrari F8 Tributo“ aus einer Essener Tiefgarage hat der Besitzer des Luxuswagens eine hohe Belohnung ausgesetzt. Wer wichtige Hinweise zur Ergreifung der Täter geben kann und dafür sorgt, dass der Essener Geschäftsmann den anderthalb Jahre alten 720-PS-Sportwagen mit dem Kennzeichen „D-X 1“ zurückbekommt, erhält von ihm 10.000 Euro.

„Der Ferrari F8 Tributo wird nicht mehr gebaut, auch das Nachfolgemodell ist schon komplett ausverkauft“, berichtet Phil Sokowicz (34). Lange hat der Essener nach seinem Traum-Ferrari bei den einschlägigen Händlern Ausschau gehalten. „Fündig geworden bin ich schließlich in Österreich, der Wagen war so gut wie neu.“

Auto der Superlative: 720 PS, 340 Stundenkilometer, in 2,9 Sekunden von 0 auf 100.

So sieht der Innenraum des gestohlenen Ferrari aus. Mit 720 PS und 340 km/h Spitzengeschwindigkeit ist der Sportwagen ein Auto der Superlative
So sieht der Innenraum des gestohlenen Ferrari aus. Mit 720 PS und 340 km/h Spitzengeschwindigkeit ist der Sportwagen ein Auto der Superlative © p.S.
Ein markantes Extra ist die Musikanlage, die allein 20.000 Euro gekostet hat.
Ein markantes Extra ist die Musikanlage, die allein 20.000 Euro gekostet hat. © p.S.

Der Essener schätzt den Wert seines gestohlenen Ferraris auf 325.000 Euro.

Nicht nur in puncto Anschaffungspreis und Pferdestärken zählt der Wagen zur Kategorie Superlative. Auch mit der Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h ist der Bolide eine Klasse für sich. Auch Phil Sokowicz hatte die 340 Stundenkilometer bereits auf dem Tacho. „Das ist Endgeschwindigkeit, der Hersteller hat die Maschine gedrosselt“, berichtet er. Erreicht hat er dieses Wahnsinnstempo übrigens nicht etwa auf einer Automobil-Rennstrecke, sondern auf der A 52 zwischen Essen und Düsseldorf, seiner Hausstrecke sozusagen. Den Ferrari F8 auf 250 Stundenkilometer zu bringen, sei angesichts der Motorleistung ein Kinderspiel. Der mattschwarze Flitzer ist in nur 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Und um von 0 auf 300 km/h zu kommen, benötigt er gerade einmal 19 Sekunden. Der Ferrari F8 Tributo zählt zu den stärksten Modellen aus der Autoschmiede in Maranello.

Wie berichtet, war der Sportwagen in der Zeit von Dienstag 12 Uhr bis Mittwoch 8 Uhr (17./18. Oktober) aus der Tiefgarage des neuen Hochhauses auf der Huyssenallee gestohlen worden. Das Gebäude befindet sich direkt gegenüber der Philharmonie Essen, daher auch die Bezeichnung „Phil Tower“.

Die Essener Polizei hat auf Anfrage dieser Zeitung die Darstellung des Geschädigten bestätigt, wonach es in der Tiefgarage keine Videoüberwachung gibt. Einbruchspuren sind bislang offenbar nicht gefunden worden.

So reagiert die Hausverwaltung auf den Diebstahl von zwei Luxusautos in kurzer Zeit

Tatort „Phil Tower“ an der Huyssenallee: Das neue Hochhaus, aus dessen Tiefgarage zwei Luxusautos gestohlen wurden, steht direkt gegenüber der Philharmonie.
Tatort „Phil Tower“ an der Huyssenallee: Das neue Hochhaus, aus dessen Tiefgarage zwei Luxusautos gestohlen wurden, steht direkt gegenüber der Philharmonie. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Es ist nicht das erste Mal, dass aus dem „Phil Tower“ ein Luxusauto gestohlen wurde. Erst im Februar 2023 hatten Unbekannte dort einen roten Porsche 911 GT3 Touring (ca. 200.000 Euro; 510 PS) gestohlen. Von dem Luxuswagen fehlt jede Spur.

Nach dem spektakulären Ferrari-Klau gibt es viele ungeklärte Fragen. Wie ist der Täter in die Tiefgarage gelangt? Wurde der Ferrari aufgebrochen? Wie wurde die Maschine gestartet? Sind Funksignale abgefangen worden? Gab es mehrere Täter? Auf Anfrage dieser Zeitung kündigte die Hausverwaltung des „Phil Tower“, die Immostore GmbH, am Donnerstag Nachbesserungen an. „Der Zugang zur Tiefgarage wird erheblich beschränkt“, sagt Geschäftsführer Matthias Riediger.

Zum Hintergrund: Die Tiefgarage hat eine Kapazität von 200 Stellplätzen. Genutzt werde sie nicht nur von den Bewohnern des Hochhauses, sondern von allen Nutzern des sogenannten Huyssen Quartiers. Dazu gehören zwei weitere Bürogebäude an der Huyssenallee sowie Mehrfamilienhäuser an der Dreilindenstraße. „Wir haben es deshalb mit einer sehr gemischten Nutzung zu tun“, fügt Riediger hinzu.

Alle Personen, die sich in dem Komplex des Huyssen Quartiers aufhielten, hätten aktuell ungehinderten Zugang zur Tiefgarage. Sie habe somit einen beinahe halböffentlichen Charakter. Schätzungen zufolge handelt es sich um einen Kreis von mindestens 400 bis 500 Personen. „Das wird künftig stark begrenzt“, betont der Immostore-Geschäftsführer. Die Installation von Überwachungskameras hingegen sei nach Rücksprache mit dem Datenschutzbeauftragten des Objektes nicht „zielführend“.

Der Besitzer des gestohlenen Ferrari F8 Tributo hat folgende E-Mail-Adresse: stolenF8@gmail.com

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