Essen-Rüttenscheid. „O’zapft war“: Das Rü-Oktoberfest am Flughafen Essen-Mülheim ist am Samstag zu Ende gegangen. Wie die Stimmung war und was der Veranstalter sagt.

Dirndl und Lederhose im Festzelt: Was so gar nicht nach Essen und Ruhrgebiet klingt, zog gut einen Monat lang viele Menschen zum Flughafen Essen-Mülheim. Insgesamt 30.000 Besucher registrierte Veranstalter Sven Morsbach bis zum vergangenen Wochenende und zog eine durchweg positive Bilanz für das zehnte Rü-Oktoberfest. „Wir haben, was die Besucherzahlen angeht einen deutlichen Zuwachs hingelegt.“ Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Oktoberfest-Fans um etwa 5000 gestiegen.

Mehr Besucher beim Oktoberfest am Flughafen Essen-Mülheim

Nach den schwierigen Corona-Jahren hatte es bereits 2022 keine Beschränkungen gegeben, dennoch schienen die Interessenten im vergangenen Jahr noch etwas zurückhaltender zu sein. Diesmal jedoch drängten sich bereits am Eröffnungstag am 15. September 3400 Besucher im 80 Meter langen Zelt, standen auf Bänken und Tischen, rissen die Arme hoch, schunkelten, tanzten. „Das ist natürlich importierte Folklore“, weiß Morsbach, „aber es ist toll, die Leute zu sehen: die Jungs mit Lederhose und Weste, die Mädels mit sehr hochwertigen Dirndls. Das ist schon etwas Besonderes.“

Bei teilweise hochsommerlichen Außentemperaturen von bis zu 27 Grad ging es nicht nur im Zelt, sondern auch draußen hoch her. Das sommerliche Wetter habe ihnen durchaus in die Karten gespielt, sagt Morsbach. „Am Eröffnungswochenende war es zwar eigentlich zu warm für ein Oktoberfest. Aber es zahlt sich aus, dass wir draußen die großen Terrasse mit dem transparenten Dach haben. Jeder, der da abends den Sonnenuntergang beobachtet und den Flugzeugen oder dem Zeppelin beim Starten und Landen zugesehen hat, konnte feststellen: Das ist der perfekte Ort für einen Sundowner.“

Gäste kamen sogar aus Baden-Württemberg

Vor allem aus Essen, Mülheim und Oberhausen seien die Besucherinnen und Besucher gekommen, aber auch aus den Niederlanden und entfernteren Regionen Deutschlands. „Es gibt da beispielsweise einen Club aus Stuttgart“, weiß Morsbach, „die kommen in jedem Jahr. Was ich besonders witzig finde, denn die haben doch eigentlich ein eigenes großes Volksfest. Die Cannstatter Wasen haben ja gleichzeitig stattgefunden.“

Fesch im Dirndl: Steffi, Martina, Laura und Nadine besuchten das Rü-Oktoberfest am Samstag, 16. September.
Fesch im Dirndl: Steffi, Martina, Laura und Nadine besuchten das Rü-Oktoberfest am Samstag, 16. September. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Neben all der Begeisterung und der ausgelassenen Stimmung im Zelt hatte es zuletzt allerdings auch unzufriedene Stimmen gegeben, vor allem in den sozialen Medien: Das Zelt sei zu voll und die Luft schlecht gewesen. Den Veranstaltern, so war zu lesen, gehe es nur um Profit und nicht um das Wohl der Gäste, denn die Tische und Bänke hätten viel zu eng zusammengestanden. Eine Kritik, die Morsbach nicht nachvollziehen kann. „Das ist nur die subjektive Wahrnehmung, die man objektiv widerlegen kann. Wir haben im Vergleich zu den ersten Jahren sogar zwei Reihen herausgenommen, um für die Feiernden mehr Platz zu schaffen. Wir verzichten also auf 26 Tische und erhöhen damit den Komfort für die Gäste.“

Unzufriedene Stimmen in den sozialen Medien

In Sachen Belüftung arbeite man mit einer Spezialfirma zusammen, die unter anderem Veranstaltungen wie den G7-Gipfel betreut habe. „Das Zelt ist nicht gedämmt, und wenn so viele Menschen zusammenkommen, dann entsteht nun mal Schwitzwasser. Man kann im Prinzip nur warme Luft hineinblasen, damit die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch ist.“ Nichtsdestotrotz setze man sich wie in jedem Jahr auch vor der nächsten Veranstaltung mit den Spezialisten zusammen, um zu überlegen, was man noch besser machen könne. Doch: „Ich bin häufiger bei Zeltveranstaltungen dabei. Verglichen mit denen ist unsere Luft richtig gut.“

Begeisterung gab es dagegen unter anderem für ein kleines „Geschenk“, dass der Veranstalter den Gästen anlässlich des Jubiläums machte: „Die allabendliche Lasershow war ein Höhepunkt“, sagt Morsbach. „Wir haben aber auch lange daran getüftelt, denn das musste ja eine Show sein, die man in einem 80-Meter-Zelt überall gut sehen kann. Die Lasershow war immer ein ganz besonderer Moment, wenn es zum Ende hin mehr und mehr partylastig wurde und die Menschen so richtig abgegangen sind. Das war schon großes Kino. In dem Moment haben wir an jedem Abend gemerkt: Mensch, das hat funktioniert.“

Vorverkauf für das Rü-Oktoberfest 2024 startet am 1. November

Und zwar so gut, dass eine Lasershow auch im kommenden Jahr wohl wieder ins Programm integriert wird. „Das war schon im Vorfeld eine Überlegung. Wir halten uns das offen, ob wir das fortführen oder ob wir stattdessen etwas anderes machen.“ Dass es das Rü-Oktoberfest auch im kommenden Jahr wieder geben wird, daran besteht indes kein Zweifel. „Das ist mittlerweile bei vielen Leuten ein fester Termin“, weiß Morsbach. „Wir sind in jedem Jahr aufs Neue dankbar, dass es so gut angenommen wird, und wir versuchen, uns immer etwas Neues einfallen zu lassen. So wie mit der durchgehenden Terrasse und dem Terrassenzelt.“

Und somit steht der Termin für das kommende Jahr natürlich schon: Das nächste Rü-Oktoberfest findet am 13. September bis 12. Oktober 2024 statt. Und: Der Vorverkauf startet bereits am 1. November 2023.

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