Essen-Bredeney. Nahe des eleganten Essener Brucker-Holt-Viertels stehen Veränderungen an: Was der Abriss einer ehemaligen Unternehmervilla für Bredeney bedeutet.

Das Gelände ist zugewachsen mit allerlei Gestrüpp, der Swimmingpool verwahrlost, das Haus offensichtlich seit Jahren nicht mehr bewohnt: Wo heute noch die einst noble, mittlerweile jedoch stark heruntergekommene Villa eines Essener Unternehmers steht, sollen in den kommenden Jahren fünf Einfamilienhäuser gebaut werden.

Seit langer Zeit liegt das Gelände Im Heidkamp Ecke Zeißbogen, in direkter Nachbarschaft zum eleganten Brucker-Holt-Viertel mit seinen exklusiven Villen, brach. Ein einziges, längst nicht mehr bewohnbares Haus, steht noch auf dem großen Areal. Das wird sich ändern. In Kürze soll hier aufgeräumt, das Haus abgerissen und neu gebaut werden. Wolfgang Morgenroth, Geschäftsführer der gleichnamigen Immobilien GmbH und zuständig für Projektentwicklung, Marketing und Vertrieb, stapft durch das Unkraut, vorbei an der Garage und dem Swimmingpool und sieht vor seinem geistigen Auge – und in den druckfrischen Prospekten – elegante Einfamilienhäuser. Er hat sich den Zuschlag für die Entwicklung dieses Geländes gesichert und will hier eine „Bel Etage für Wohngourmets“ bauen.

Einfamilienhäuser: Nachbarn in Essen-Bredeney haben Plänen zugestimmt

Als Bauträger mit ins Boot geholt hat er dafür HAP, ein Zusammenschluss von Arsatec, einem Essener Immobilien-Dienstleister, und Holle Architekten, seit über 20 Jahren als freischaffendes Architekturbüro tätig. Ein Jahr lang haben die Vorbereitungen gebraucht, dazu gehörte auch die Absprache mit den Nachbarn, die, so Morgenroth, den aktuellen Plänen zugestimmt hätten. Damit kann es jetzt so langsam losgehen.

Hier könnte mal aufgeräumt werden: Das Grundstück mit Pool und viel Fläche in Essen-Bredeney ist verfallen.
Hier könnte mal aufgeräumt werden: Das Grundstück mit Pool und viel Fläche in Essen-Bredeney ist verfallen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Fünf Einfamilienhäuser sollen hier entstehen: dreimal 160 Quadratmeter Wohnfläche, zweimal 180. „Jedes Haus bekommt sein eigenes Gesicht“, sagt der Unternehmer, „ein individuelles Antlitz“. Morgenroth verweist im Prospekt auf die Frontansichten: ein Haus geklinkert, eines mit grauer Fassade nur im Obergeschoss, die drei anderen noch einmal unterschiedlich, verschiedene Fenstergrößen und Aufteilungen, kurz: irgendwie alle gleich und doch nicht identisch.

Bauvorhaben für „Individualisten mit hohem Anspruch“ und genügend Kleingeld

Alle drei Gebäude eint, dass sie Erdgeschoss, Obergeschoss und ein Staffelgeschoss haben. Letztere sollen dabei – im wahren Wortsinn – der Höhepunkt eines jeden Hauses werden: Leicht zurückgesetzt bieten sie laut den Plänen Platz für jeweils eine große Terrasse in Südrichtung. „Man könnte sagen, hier hat jeder obendrauf sein eigenes Penthouse“, so Morgenroth, der auch im Staffelgeschoss ein großes Bad mit Ankleide anbieten will. „Und den Rotwein den trinkt man dann auf der Terrasse mit Sonnenuntergang.“

Wolfgang Morgenroth vermarktet hier fünf neue Einfamilienhäuser unter dem Titel „Zeißbogen“.
Wolfgang Morgenroth vermarktet hier fünf neue Einfamilienhäuser unter dem Titel „Zeißbogen“. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Innen sind großzügige Räume mit üppigen Fensterflächen geplant. „Wir haben hier unterschiedliche Variationsmöglichkeiten“, sagt Morgenroth. „Wenn das Haus für die Käufer nicht perfekt sein sollte, können wir Änderungswünsche unkompliziert verwirklichen.“ Es seien nun mal Gebäude für „Individualisten mit hohem Anspruch an Lage, Ästhetik und Qualität“. Und mit dem nötigen Kleingeld: Das kleinste Grundstück mit 273 Quadratmetern Grund- und einer Wohnfläche von 160 Quadratmetern liegt bei 1,2 Millionen Euro. Das Haus gleich am Eingang der Straße Im Heidkamp hat die größte Grundfläche mit 308 Quadratmetern und eine Wohnfläche von 180 Quadratmetern. Kostenpunkt hier: knapp 1,3 Millionen Euro.

Bauvorhaben am Zeißbogen in Essen-Bredeney soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein

Dafür gibt es dann aber auch eine großzügige und moderne Ausstattung: Gebaut werden sollen die Einfamilienhäuser nach dem neuesten Gebäudeenergiegesetz GEG 2023 mit Heizung und Warmwasser über energiesparende, umweltschonende Erdwärme-Pumpe, mit Warmwasser-Fußbodenheizung, kontrollierter Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, elektrisch betriebenen Rollläden, vorinstallierter E-Mobilität in der Garage, exklusiven Bädern und Parkett.

Noch hat die Vermarktung nicht begonnen, doch die Prospekte sind bereits gedruckt. Wann genau die Bagger anrollen, steht ebenfalls noch nicht fest. Sicher ist: Die Pläne stehen, der Bauantrag wurde vor kurzem gestellt, bis Ende 2025 soll hier alles fertig und wieder blitzeblank sein.

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