Essen-Kettwig. „Was bietet Kettwig für Kinder und Jugendliche?“ Damit beschäftigt sich eine Open-Space-Veranstaltung am 16. Oktober. Diese Leute sind dabei.

Die „Kettwiger Montagsgespräche“ kommen das nächste Mal als kreatives Brainstorming daher. Die Veranstaltung mit Workshop-Charakter beginnt am 16. Oktober um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum Petershof, Hauptstraße 138. Die Moderation liegt erneut in den Händen von Peter Marx, stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins (HVV) Kettwig. Er stand im Vorfeld Rede und Antwort zum Thema des Abends, bei dem sich alles um Angebote für Kinder und Jugendliche drehen soll.

Die Fragestellung, unter der dieser Abend steht, heißt „Was bietet Kettwig für Kinder und Jugendliche?“ Was fällt Ihnen denn spontan selbst dazu ein?

Peter Marx: Zuerst mal die vielen Sportvereine, die wir in Kettwig haben, die machen eigentlich eine gute Kinder- und Jugendarbeit. Dann die kirchlichen Gemeinden mit ihren Angeboten und das Eckhaus als städtische Einrichtung, die offen für jeden ist.

Das Jugendzentrum Eckhaus: Werden die dortigen Angebote genutzt? Darüber sollen die Schüler sprechen.
Das Jugendzentrum Eckhaus: Werden die dortigen Angebote genutzt? Darüber sollen die Schüler sprechen. © FUNKE Foto Services | Heinz-Werner Rieck

Das sind Vereine und Institutionen. Ist das für Jugendliche nicht altbacken? Fühlen die sich davon angesprochen? Schließlich klagen gerade Vereine über Mitgliederschwund und kommen offenbar bei den Jüngeren nicht mehr so gut an.

Genau das wollen wir bei dieser Veranstaltung diskutieren und herausfinden, warum das so ist und ob es noch andere Bedarfe bei Kindern und Jugendlichen gibt.

In den Sommermonaten ploppen in den sozialen Medien immer wieder Kommentare auf, in denen es um „herumlungernde Jugendliche“ an der Ruhr geht. Die hinterlassen oft zerdepperte Bierflaschen und Vandalismus-Schäden. Wird es auch um dieses Aufregerthema gehen?

Ja, natürlich. Es sind auch schon des Öfteren Hinweistafeln des HVV am Mühlengraben zerstört worden. Das ist in der Tat extrem ärgerlich. Aber ich halte es für falsch, den Jugendlichen diesen Treffpunkt madig machen zu wollen. Warum sollen die sich nicht am Promenadenweg treffen? So wie alle anderen Menschen auch. Das ist ein attraktiver Ort – eben auch für junge Leute.

Für Zerstörungen entlang der Spazierwege an der Ruhr (hier: Infotafel auf der Brücke am Mühlengraben) werden oftmals Jugendliche verantwortlich gemacht.
Für Zerstörungen entlang der Spazierwege an der Ruhr (hier: Infotafel auf der Brücke am Mühlengraben) werden oftmals Jugendliche verantwortlich gemacht. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Apropos attraktiv: Fehlt es nicht an Kneipen und Clubs im Stadtteil, die junges Publikum ansprechen?

Darüber sollen sich die Betroffenen eben an dem Abend austauschen. Sie sollen ihre Bedürfnisse schildern. Das soll ein Forum sein, wo es erst einmal keine gedanklichen Grenzen gibt.

Wer ist denn eingeladen, mitzureden?

Eingeladen sind besonders Schülerinnen und Schüler und deren Eltern sowie Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen und Schulen. Teilnehmen werden unter anderem. Schülersprecher des Theodor-Heuss-Gymnasiums mit der stellvertretenden Schulleiterin Eva Gentzsch. Tina Willaschek und Julia Eichelberger von der Schule an der Ruhr und die Bezirksbürgermeisterin Gabriele Kipphardt sind ebenfalls mit dabei.

Aktuelle Themen

Das Format „Kettwiger Montagsgespräche“ haben der HVV und der Petershof gemeinsam 2022 entwickelt. Im Gemeindezentrum, Hauptstraße 138, werden zweimal im Jahr Themen aufgegriffen, die viele Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil beschäftigen. Dazu werden Fachreferenten eingeladen.

In den Veranstaltungen ging es beispielsweise um Denkmalschutz und die Starkregen-Situation in der Stadt. Auch die Sanierung der Kettwiger Ruhrbrücke war Thema.

Der Eintritt ist frei. Infos auf www.hvv-kettwig.de und www.petershof-kettwig.de.

Also doch eine klassische Podiumsdiskussion?

Nein, eben nicht. Es gibt diesmal keinen Impulsvortrag. Nur kurze Statements und dann sollen in kleinen Arbeitsgruppen die Wünsche und Forderungen zusammengetragen werden – der Veranstaltungsraum im Petershof wird für dieses experimentelle Format extra entsprechend umgestaltet.

Was ist letztlich das Ziel?

Aus den Kleingruppen sollen sich Ideen entwickeln, über die dann den anderen Teilnehmenden berichtet wird. Wir hoffen auf eine angeregte Diskussion. Wir wollen die Situation von Kindern und Jugendlichen in Kettwig analysieren und gemeinsam überlegen, welche zusätzlichen Angebote eventuell fehlen und ins Leben gerufen werden könnten.

Dürfen sich noch weitere Interessierte beteiligen?

Jeder und jede ist bei dieser Open-Space-Veranstaltung willkommen, dafür sind die Kettwiger Montagsgespräche da.

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