Essen-Kupferdreh. Der 152. Rosenmontagszug, ein neuer Hoppeditz, ein Ruhrgebietsmotto: Die Pläne der Jecken aus Essen-Kupferdreh. Närrischer Besuch kommt aus Köln.
Der 151. Rosenmontagszug in Kupferdreh war ein großer Erfolg. Nach drei Jahren närrischer Pause zählte Zugleiterin Claudia Walaszewski über 50.000 Besucher. Gatte Fabian ist Vorsitzender des Festausschusses Kupferdreher Karneval (FKK): „Wir waren erstmals in Verantwortung und alles hat super geklappt. Die Kinder genossen das bunte Treiben, die Kleinsten saßen bei Mama und Papa auf den Schultern. So eine tolle, höchst familiäre Atmosphäre.“ Wiederholung erwünscht.
Startschuss der neuen Session unter dem Motto „Kupferdreh im Ruhrrevier, Glückauf, Helau dat sacht man hier“ ist am Sonntag, 5. November, auf dem Kupferdreher Markt. Die Narren werden sich ab 9 Uhr einschunkeln und gespannt auf 11.11 Uhr warten. Denn dann wird sich Nico Schneider aus den Kissen räkeln und „erwachen“.
Es gibt einen neuen Hoppeditz in Essen auf der Ruhrhalbinsel
Der neue Hoppeditz des FKK wird dem Volk aufs Maul schauen und denen „da oben“ zumindest verbal auf die Finger klopfen. Der 26-jährige Fabian Walaszewski steht einer jungen Mannschaft vor, die den Karneval in die nächste Generation tragen möchte. Mit großem Respekt vor dem, was die Vorgänger geschafft haben in 152 Jahren. Man beziehe sich da auf den ältesten Karnevalsverein der Ruhrhalbinsel, die AKG „Lot gohn as et geht“.
Die wurde am 6. Januar 1872 in Dilldorf aus der Taufe gehoben: „Seitdem hat der Kupferdreher Karneval Kriege überstanden, Wirtschaftskrisen, Unwetter, die Pandemie. Diese schöne Tradition existiert noch immer, weil es Leute gab, die mit sehr viel Herzblut angepackt haben.“ Der jüngste Vorstand im Essener Raum hat sich der Tradition verschrieben.
Die ewige Baustelle Essen-Kupferdreh soll ein Thema werden
So war dem neuen Hoppeditz klar, dass er im Kostüm aus den frühen 1990er Jahren auftreten wird: „Dann wird dem Schneider halt der Anzug auf den Leib geschneidert.“ Einige Änderungen mussten vorgenommen werden, denn „der Neue“ ist fast zwei Meter groß: „Ich bin nun wirklich keine Elfe.“ Der 36-Jährige ist nicht auf den Mund gefallen. Richtig so, findet Walaszweski, selbst jahrelang der Hoppeditz: „Ich habe mir den Nico gewünscht als Nachfolger für den großartigen Peter de Bake und mich.“
Was können die Kupferdreher Narren erwarten von Schneider? „Ich bin hier geboren und aufgewachsen, habe hier schon reichlich Blödsinn gemacht.“ Der Ruhrbahner möchte die Lokalpolitik aufs Korn nehmen, ein wenig die bundesweite, auch die ganz große und blickt dabei auch in die Ukraine und in die USA.
Im Lokalen werde sicherlich die „ewige Baustelle Kupferdreh“ thematisiert. Das Stichwort für den Vorsitzenden Fabian Walaszewski: „Beim Arbeitstreffen mit der Stadt ist uns zugesichert worden, dass weder Hoppeditzerwachen noch Rosenmontagszug gefährdet sind durch Baumaßnahmen.“ Schließlich sei Oberbürgermeister Thomas Kufen mittlerweile FKK-Ehrenmitglied.
Karnevalsgäste kommen auch aus Köln nach Essen Kupferdreh
Nico Schneider wurde 2015 von der karnevalsverrückten Gattin in den närrischen Bann gezogen. Seitdem ist er Mitglied der KG Rot-Grün. Bei der neuen Geschäftsführerin Manuela Bohlmann-Popp war es der Sohn, der den Ausschlag gab: „Er ist an Altweiber geboren. Das hat meinen Mann und mich dazu motiviert, beim Karneval einzusteigen.“ Der Verein werde demnächst auch Privatpersonen als Fördermitglieder aufnehmen können, so Walaszewski: „Zum Jahresbeitrag von elf Euro.“
Die Termine der Karnevalisten
„Die Sitzung“ des FKK beginnt am Samstag, 6. Januar, um 19 Uhr im Bürgertreff Ruhrhalbinsel, Nockwinkel 64. Karten für 27,50 Euro können in der Theaterklause erworben werden, sowie bestellt werden unter vorstand@kupferdreherkarneval.de oder 0176 84634691 bestellt werden.
Am Sonntag, 7. Januar, steigt um 10.49 Uhr im Bürgertreff der Närrische Frühschoppen mit einem bunten Programm. Der Kinderkarneval findet am Sonntag, 28. Januar, ab 12 Uhr im Franz-Hennes-Heim, Deilbachtal 40, statt. Der 152. Rosenmontagszug wird am 12. Februar ab 16.11 Uhr losrollen.
Die erste Prunksitzung des FKK nach langer Pause steige am Dreikönigstag 2024, so Walaszewski: „Seit 1989 hatte es keine gemeinsame Sitzung aller Vereine mehr gegeben. Nun trauen wir uns. Im Elferrat sitzen neben mir Vertreter aus zehn verschiedenen Karnevalsvereinen. Es ist ja schließlich eine Gemeinschaftssitzung.“
Das vierstündige Programm werde sich sehen lassen können, unter anderem mit den „Dellbröcker Boore“, dem Schnäuzer-Männerballett der KG Uhu aus Köln-Dellbrück. Da Platznot herrsche in Kupferdreh, werde man nach Überruhr in den Bürgertreff Ruhrhalbinsel ausweichen: „Es gibt noch wenige Restkarten.“ Für den Rosenmontagszug am 12. Februar wiederum braucht kein Jeck eine Eintrittskarte.
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