Essen-Borbeck. Scherben, Zigarettenkippen, Schmierereien: Das stört viele im Borbecker Zentrum. So will die Stadt Essen das Problem in den Griff kriegen.
Borbecks Zentrum soll sauberer werden: Ab 2024 soll zusätzlich zu den bereits aktiven Reinigungstrupps ein Bezirkskehrdienst in den Straßen unterwegs sein. So hat es der Rat für die Essener Innenstadt und auch für die Mittelzentren beschlossen, zu denen Borbeck gehört. Insgesamt stehen knapp 240.000 Euro an Haushaltsmitteln dafür zur Verfügung.
Das Team der Entsorgungsbetriebe (EBE) soll ab dem kommenden Jahr zum Beispiel die Abfalleimer an zusätzlichen Tagen leeren, Unkraut beseitigen und Müll von Straßen und Plätzen sammeln zu Zeiten, die bisher nicht abgedeckt waren. Zum Beispiel nach Veranstaltungen, an Feiertagen und auch in Nächten. All das ist laut Stadtverwaltung bisher nicht vertraglich geregelt gewesen. So sollen vor allem in den Sommermonaten weniger Flaschen, Scherben, Verpackungen und sonstiger Müll auf den Straßen und Plätzen liegen bleiben.
Reinigungsteams sollen in den Essener Mittelzentren den Müll beseitigen
„Zum anderen sollen Reinigungsleistungen der RGE Servicegesellschaft mbH (RGE) zur Reinigung des Stadtmobiliars und von Gegenständen der öffentlichen Einrichtung beauftragt werden“, teilt die Stadtverwaltung mit. Dazu gehörten eine jährliche Grundreinigung sowie nachfolgende Reinigungen: „So sollen zum Beispiel Bänke, Werbetafeln, Schilder und Papierkörbe regelmäßig gereinigt und Aufkleber sowie Schmierereien entfernt werden. Diese Maßnahmen sollen insbesondere während der Sommermonate von Mai bis Oktober durchgeführt werden, um die Aufenthalts- und Lebensqualität in der Innenstadt und in den Mittelzentren zu steigern.“
Somit könnten auch Aktionen wie die Reinigung der Skulptur „Rote Dame“ auf dem Alten Markt im neuen Konzept berücksichtigt werden. Sie war kürzlich mit Farbe besprüht worden und aufgrund unklarer Besitzverhältnisse war zunächst auch die Zuständigkeit für die Reinigung unklar. Dann ordnete Oberbürgermeister Thomas Kufen die Instandsetzung an. Beschmiert ist aktuell zum Beispiel aber auch die Skulptur „Großer Sockeltorso XX“ von Waldemar Otto – zu reinigen gibt es also noch genug in Borbeck.
Das sieht auch Klaudia Ortkemper vom Initiativkreis Centrum Borbeck (Cebo) so, die als Vorsitzende die Interessen der Borbecker Geschäftsleute vertritt. „In der Tat gibt es immer wieder schmuddelige Ecken und man kann das Reinigungskonzept nur unterstützen“, sagt sie. „Wenn wir diese Ecken in den Griff kriegen, ist das eine Aufwertung für Borbeck, darüber freuen wir uns.“ Eine Reinigung könnten ihrer Meinung nach zum Beispiel auch die Treppenstufen am Alten Markt gut vertragen.
Frühjahrsputz in der Essener Innenstadt ist Vorbild
Das neue Reinigungskonzept für die Innenstadt und die Mittelzentren – dazu gehören neben Borbeck auch Altenessen und Steele – sowie auch für Rüttenscheid ist auf Basis der Erfahrungen des „Frühjahrsputzes“ in der Essener Innenstadt entstanden. Im April wurden Müll und Zigarettenkippen beseitigt, Flächen per Hochdruckreiniger gesäubert und dreckige Ecken angegangen. Zuvor hatte es massive Kritik der Bürgerinnen und Bürger an Müll und Dreck in der Innenstadt gegeben, auch eine Umfrage unserer Redaktion hatte aufgezeigt, dass viele unzufrieden waren mit der Aufenthaltsqualität.
Bei der Debattenreihe im FUNKE Media Office zur Essener Innenstadt wurde Oberbürgermeister Thomas Kufen mit der Forderung konfrontiert, doch die Innenstadt einmal gründlich zu „kärchern“ – und der OB kündigte genau das wenig später auch an. Rund 60.000 Euro hat die Stadt Essen in diesem Jahr für zusätzliche Reinigungsaktionen ausgegeben. Die Mittel für die neuen Kehrdienste ab 2024 seien bereits im Haushalt berücksichtigt.
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