Essen/Mülheim. Die Polizei hat in Essen und Mülheim japanische Autos sichergestellt, die in den Niederlanden gestohlen wurden. Die Hintergründe sind rätselhaft.

Eine Diebstahlserie in Essen und Mülheim gibt der Polizei aktuell Rätsel auf: Binnen weniger Monate haben Ermittler fast 20 in den Niederlanden gestohlene SUVs japanischer Hersteller sichergestellt. Wer dahintersteckt, ist unklar. Die Autos waren mit niederländischen und deutschen Kennzeichen in Altendorf, Frohnhausen und dem Mülheimer Stadtteil Heißen am Straßenrand abgestellt worden.

Da sie vermutlich als vermeintliche Schnäppchen verkauft werden sollten, warnt die Behörde vor Lockangeboten. Schnell steht ein Käufer ohne Geld und Auto da - dann, wenn sich bei der Anmeldung des Wagens herausstellt, dass er entwendet worden ist.

Wie Polizeisprecher Matthias Werk berichtete, sei noch nicht klar, wer die Toyota RAV 4, CH-R und Land Cruiser sowie Mazda CX 5 geknackt habe. Die Ermittlungen laufen. Aufgeflogen waren die geplanten krummen Geschäfte bei Ermittlungen nach einem Unfall, bei dem einer der gestohlenen Wagen beschädigt worden war. Als dann noch weitere Hinweise von Anwohnern hinzukamen, denen über längere Zeit abgestellte fremde Autos vor der Haustür aufgefallen waren, machten sich die Ermittler auf die Socken und die Suche nach weiterer mutmaßlicher Beute im Blechmantel.

Wer argwöhnisch wird, sollte sich bei der Polizei melden

Werk appelliert an weitere womöglich hilfreiche Zeugen: Sollten Ihnen verdächtige Fahrzeuge in Ihrer Straße auffallen, melden Sie diese bitte unter der Rufnummer 0201/829-0 bei der Polizei Essen.“

Vor dem Hintergrund der aktuellen kriminellen Machenschaften empfiehlt die Kriminalpolizei, einige wichtige Punkte beim Gebrauchtwagenkauf zu beachten: Wirkliche „Schnäppchen“ gebe es selten. Nahezu neuwertige Fahrzeuge mit leichten Unfallschäden werden oft günstiger angeboten, um den Verkauf gestohlener Ware zu forcieren.

Wenn Anbieter erst kürzlich ein Konto bei Verkaufsplattformen eingerichtet haben und hochwertige Fahrzeuge verkaufen, könnte dies ein Anzeichen für unseriöse Inserate sein, so die Kripo: „Gehen Sie nicht alleine zu einem Treffen mit dem angeblichen Verkäufer. Treffen Sie sich nicht an abgelegenen oder sonderbaren Orten und hinterfragen Sie, ob alle Angaben zum Kauf schlüssig sind. Sie sollten stutzig werden, wenn der eigentliche Verkäufer nicht persönlich vor Ort ist, Ihnen aber kurzfristig einen vermeintlichen Bekannten geschickt hat und telefonisch die Verhandlungen führt.“

Auf Städtesiegel und Städtekennung achten

Auch bei der genaueren Betrachtung des Fahrzeugs und der Papiere können Unregelmäßigkeiten auffallen: Ist ein druckfrisches Kennzeichen an einem Gebrauchtwagen angebracht, könnte dies ein Hinweis auf gefälschte Nummernschilder sein. Das Städtesiegel auf dem Kennzeichen muss mit der Städtekennung übereinstimmen. Ist eine Umweltplakette mit dem richtigen Kennzeichen vorhanden? Fallen Rechtschreibfehler in den Fahrzeugpapieren auf? Sind beide Fahrzeugschlüssel vorhanden? All das können Hinweise auf betrügerische Geschäfte sein.

Wenn es nach eingehender Prüfung zu einem Kauf kommt, sollten immer einen Kaufvertrag aufgesetzt und die amtlichen Ausweise des Verkäufers eingesehen werden. Von der Bezahlung mit Bargeld rät die Polizei ab. Der Kaufpreis sollte möglichst auf ein deutsches Konto überwiesen werden. „Wer Zweifel hat, kann immer Kontakt zur Polizei aufnehmen und um weitere Unterstützung bitten“, betont Matthias Werk.