Essen. Dutzende Mitarbeiter des Modelagers von Fiege und Galeria Karstadt Kaufhof in Essen sind am Montag in einen unbefristeten Streik getreten.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Galeria-Modelagers in Essen-Vogelheim haben am Montagmorgen einen unbefristeten Streik begonnen. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi, die zu dem Arbeitskampf aufgerufen hatte, legten etwa 150 bis 180 Beschäftigte des Logistikstandortes an der Hafenstraße die Arbeit nieder. Der Streik soll zunächst bis Freitagabend dauern. Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Indervoort schloss nicht aus, dass die Aktion auch noch länger andauern kann, „solange der Arbeitgeber kein neues Tarifangebot vorlegt“, sagte er.

Das Lager wird vom Logistikunternehmen Fiege und dem Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof betrieben. Von dort aus werden die Kaufhäuser mit Bekleidung beliefert. Auch Online-Retouren werden an der Hafenstraße bearbeitet. Verdi glaubt, dass die Prozesse durch den Streik derart behindert werden, so dass der Streik über kurz oder lang „in den Regalen von Galeria ankommen wird“. Vor dem Tor in Essen gaben sich die Streikteilnehmer kämpferisch: „Ohne uns kein Geschäft!“ Auch am größeren Standort in Unna legten am Montag Beschäftigte die Arbeit nieder.

Mitarbeiter einstimmig für Streik

Die Verdi-Mitglieder in Essen und Unna hatten sich in einer Urabstimmung einstimmig für den „Erzwingungsstreik“ ausgesprochen. Sie halten das jüngste Tarifangebot ihres Arbeitgebers, der Fiege Karstadt Logistik, für nicht ausreichend. „Wir haben schon in der Vergangenheit auf eine Menge verzichtet. Genug ist genug“, sagte ein Mitarbeiter.

Eine Fiege-Sprecherin erklärte: „Wir bedauern natürlich, dass die Beschäftigten unser Angebot nicht angenommen haben und stattdessen für einen unbefristeten Streik gestimmt haben. Wir haben mehrfach erklärt, dass wir mit unserem Angebot an der maximalen Grenze dessen liegen, was angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bei Galeria derzeit möglich ist.“

Verdi-Sekretär Indervoort sieht derweil Fiege in der Pflicht, mit einem nachgebesserten Angebot wieder in Verhandlungen zu treten. „Im Logistik- und Speditionsgewerbe ist es der erste Erzwingungsstreik in NRW seit Jahrzehnten und das ausgerechnet bei Fiege. Das beschreibt die Verantwortung, die bei Fiege liegt.“ Die Fiege-Sprecherin versicherte, man wolle weiter im konstruktiven Dialog bleiben.

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