Essen-Katernberg. Im Essener Norden befindet sich ein drei Hektar großer Naturgarten, wo man ihn nicht vermuten würde. Was es an der Bonnekamphöhe zu erleben gibt.
Bienen und Hummeln summen, Schmetterlinge fliegen herum, es duftet nach Kamille und Minze. In Sichtweite des Förderturms der Zeche Zollverein, am Ende der Bonnekamphöhe, betreibt die Bonnekamp-Stiftung seit 2014 ökologischen Obst- und Gemüseanbau.
Stiftungsgründer Hubertus Ahlers hegt und pflegt mit seinem rund zehnköpfigen Team die grüne Oase. Angebaut werden unter anderem Äpfel, Beeren, Kartoffeln, 15 verschiedene Sorten Tomaten und Kräuter. Es gibt einen Teich, mit dem das gesamte Gelände bewässert wird und einen eigens angesetzten Kompost. Chemische Dünger findet man hier nicht.
Bonnekamphöhe: Biodiversitätsförderung, Bildung und Inklusion als Schwerpunkte
Der Sinn des Stiftungszwecks ist es, das Gelände unter drei Schwerpunkten zu bewirtschaften: Biodiversitätsförderung, Bildung und Inklusion. Mitarbeiterin Svenja Kronauer erklärt: „Wir wollen sichtbar machen, wie ökologische Lebensmittelversorgung im kleinen Raum ermöglicht werden kann, im Kreislauf mit der Natur und durch Nutzung vorhandener Ressourcen.“ Derzeit baue das Team die Bildungsangebote für nachhaltige Entwicklung aus. Es gebe auch einen Bereich für Kinder, in dem sie sich ausprobieren und lernen dürften.
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Bereits jetzt bietet das Team der Bonnekamphöhe beispielsweise die „Naturwerkstatt“ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an: „Wir basteln und bauen aus Naturmaterialien, ernten, kochen dann gemeinsam, setzen Öle aus getrockneten Kräutern an oder machen uns selbst Kirschkernkissen.“ Ziel der Naturwerkstatt sei Selbstwirksamkeit zu erleben und einen Bezug zur Natur zu bekommen, so Svenja Kronauer. Die 29-jährige leitet dieses Bildungsangebot, das jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr stattfindet.
Seit drei Jahren ist die gelernte Ergotherapeutin Teil des Teams an der Bonnekamphöhe. Sie habe aufgrund ihrer Liebe zum Kochen und Backen die Idee eines Cafés eingebracht, das sich seit 2020 auf dem Gelände befindet. Hier können Besucher von Mai bis Oktober selbst gebackenen Kuchen kaufen, Kaffee trinken und zwischen Vogelgezwitscher, Bienensummen und dem Duft verschiedenster Kräuter verweilen. Samstags sind Besucher zudem willkommen, um den Naturgarten kennenzulernen und am Marktstand einzukaufen.
Bonnekampfhöhe: Zehn feste Mitarbeiter im Einsatz
Ein Team aus rund zehn festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pflegt den Naturgarten. Seit 2020 ist auch die 30-jährige Gina Jost dabei. Sie ist Inklusionsbeauftragte im Naturgarten an der Bonnekamphöhe und integriert psychisch erkrankte Menschen in das Projekt: „Ich arbeite hauptberuflich im ambulant betreuten Wohnen für psychisch Erkrankte und kann deshalb hier die Inklusion im Team optimal unterstützen.“
Mitarbeiter Sebastian Kox kam über die Bundesagentur für Arbeit zur Bonnekamphöhe und gärtnert jede Woche 40 Stunden dort: „Ich habe schon längere Zeit vorher in verschiedenen Betrieben für Garten- und Landschaftsbau gearbeitet, aber hier ist es anders. Das Projekt ist ein Auffangbecken für mich, wir sind wie eine große Familie und ich habe das Gefühl, jeden Tag etwas sinnvolles zu tun“, so der 45-Jährige. Finanziert wird das Projekt neben den Einnahmen des Verkaufs der eigenen Produkte, hauptsächlich durch Spenden. Das Ziel sei es, in Zukunft finanziell auf stabilen Füßen zu stehen, so Svenja Kronauer.
Jungpflanzenmarkt am 15. Juli
Für Besucher und Besucherinnen ist der Naturgarten auf der Bonnekamphöhe in Katernberg, an der gleichnamigen Straße ganz am Ende, von Mai bis Oktober, immer samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Von der Fahrradtrasse „Zechentour“ ist der Garten ebenfalls gut zu erreichen.
Für Bildungsangebote und Interesse an Führungen durch den Garten auf der Bonnekamphöhe wird um vorherige Anmeldung unter info@
bonnekamp-stifung.de gebeten.
Zum Jungpflanzenmarkt sind Interessierte für Samstag, 15. Juli, zwischen 14 und 18 Uhr eingeladen.
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