Essen. Mit dem Deilbachsteig ins Bergische Land gibt es in Essen nun den vierten Rundwanderweg. Was es auf der Strecke zu sehen gibt.
Wer gerne die Schuhe zum Wandern schnürt, muss nicht ins Allgäu oder in die Alpen reisen. Malerische Routen und sehenswerte Ziele finden Wanderfreunde in Essen direkt vor der eigenen Haustür. Mit dem Deilbachsteig wurde nach dem Baldeneysteig, Kettwiger Panoramasteig und dem Zollvereinsteig nun die vierte Wanderroute eingeweiht. „Was urbanes Hiking angeht, sind wir Profis“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen anlässlich der offiziellen Eröffnung.
Der Deilbachsteig führt als interkommunaler Wanderweg auf einer Strecke von 33 Kilometern von Kupferdreh über Hattingen nach Velbert-Langenberg und zurück. Wanderer führt der Steig vorbei an 40 kulturhistorisch interessanten Orten, angefangen im Deilbachtal, der Wiege der Industrialisierung der Region, macht Abstecher in die Elfringhauser Schweiz und bietet Aussichtspunkte mit Fernsicht – von der Wilhelmshöhe sogar bis ins südliche Münsterland, wenn das Wetter denn mitspielt.
Der Deilbachsteig macht die Anfänge der Kulturgeschichte der Region erlebbar
„Aber der Deilbachsteig weist ausdrücklich über die 250-jährige Industriegeschichte des Reviers hinaus“, betont Essens ehemaliger Kulturdezernent Andreas Bomheuer, Vorsitzender des Vereins Freunde und Förderer des Deilbachtals, der das Projekt initiiert hat. „Denn er macht die Anfänge der Kulturgeschichte dieser Region erfahrbar“, so Bomheuer. Die Isenburg in Hattingen liegt auf dem Weg, über den Baldeneysteig ist ein Abstecher zur Essener Isenburg möglich.
Zwei Jahre hat es gedauert, den Wanderweg zu planen und anzulegen. Die letzten Hinweisschilder wurden erst kurz vor der offiziellen Eröffnung markiert. Josef Kost, Wegewart beim Sauerländischen Gebirgsverein, hat die Route entworfen. Der Deilbachsteig sei durchaus anspruchsvoll, betont Kost. Gilt es doch auf den rund 33 Kilometern 1060 Höhenmeter zu überwinden.
„Es geht steil rauf und steil wieder runter“, sagt Josef Kost. Im Querschnitt erinnert die Route stellenweise an einen Steig im Hochgebirge. Gutes Schuhwerk ist also Pflicht wie immer beim Wandern. Dass der Steig auch an Straßen entlang führt, ließ sich nicht umgehen.
Es empfiehlt sich, den Deilbachsteig in Etappen abzuwandern
Familien mit Kindern oder ungeübte Wanderer sollten darauf achten, dass sie sich nicht übernehmen. Josef Kost empfiehlt, den Deilbachsteig in Etappen abzuwandern. Als Ausgangspunkt bietet sich der S-Bahnhof Kupferdreh an, als Endpunkt der S-Bahnhof in Velbert-Langenberg. Dazwischen liegt der S-Bahnhof Nierenhof, so dass sich der Rundweg in vier Tagesabschnitte teilen lässt.
Die Anrainer-Kommunen rechnen damit, dass der Deilbachsteig als eine weitere Attraktion in der Region auch Touristen anlocken wird. 750.000 touristische Besucher pro Jahr zählt allein die Stadt Essen, so OB Kufen. Vielleicht werden es noch ein paar mehr, die nicht die Alpen oder das Allgäu ansteuern, wenn sie die Wanderschuhe schnüren wollen, sondern das Revier.
Zur Eröffnung des Deilbachsteigs ist eine Wanderkarte in Form eines Flyers erschienen. Die Karte ist in den Touristikzentralen der beteiligten Städte Essen, Hattingen und Velbert erhältlich. Nähere Informationen gibt es auch unter visitessen.de