Essen-Holsterhausen. Der PSC Whiteball ist Essens einziger Poolbillard- und Snookerclub. In beiden Disziplinen spielen die Sportler auf Landesniveau.
Der Billardverein PSC Whiteball vereint als einziger in Essen Pool und Snooker unter einem Dach. Mit einem Tag der offenen Tür präsentierten die Mitglieder nun ihre frisch renovierten Räumlichkeiten in Holsterhausen. Der 2003 als „BC Walkabout“ in einer Krayer Spielhalle gegründete Club war vor vier Jahren an die Münchener Straße 50 gezogen und hatte Büroräume zu seinen Zwecken umgebaut. Vier blau bezogene Poolbillardtische und vier Snookertische mit grünem Tuch bieten ausreichend Spielmöglichkeiten.
Der 15-jährige Niklas Runze aus Kray-Leithe hatte seine Großeltern im Schlepptau. „Wir gucken gerne Snooker im Fernsehen. Das wollte ich mir mal genauer anschauen und ein bisschen ausprobieren“, sagte er. „Das hat echt Spaß gemacht, ist aber schon schwer. Das macht man nicht mal eben so. Ich kann mir aber gut vorstellen, hobbymäßig Snooker zu spielen.“
Essener Verein spielt Pool und Snooker in der Landesliga
Der erste Vorsitzende Patrik Hermanns skizzierte das Bild eines Clubs, dessen Situation sowohl sportlich als auch finanziell stabil ist: „Im Snooker spielen wir in der Landes- und Verbandsliga. Dass wir nach dem Aufstieg jetzt auch im Poolbillard Landesliganiveau präsentieren können, macht uns natürlich besonders stolz.“
Ein deutliches Plus an Mitgliedern seit Beginn des Jahres habe den durch die Pandemie verursachten „Knick“ wettgemacht, betonte Hermanns: „Wir haben nun mehr als 60 Billardbegeisterte im Club. Die Durchführung von eigenen Turnieren und die umfassenden Renovierungs- und Umbauarbeiten hier an der Münchener Straße haben zu einer steigenden Attraktivität des Vereins beigetragen.“ Stellvertreter Jörg Duda sagte: „Unsere gute Vereinskultur zieht die Menschen an.“
Billardverein in Essen-Holsterhausen: Pool-Queue gibt es ab 40 Euro
Beim Rundgang wurde auf die LED-Beleuchtung hingewiesen, die zumindest für Trainings- und Spielbetrieb vollauf ausreiche. Ein Kostenfaktor, gab Jörg Duda lächelnd zu: „Die Lumenzahl passt. Aber eine WM könnten wir hier nicht austragen.“ Der Verein müsse halt auf die Finanzen schauen, alleine das alle zwei Jahre fällige Neubeziehen der acht Tische koste an die 7000 Euro.
Die Preise für einen Pool-Queue lägen für Anfänger bei 40 Euro, könnten aber auf bis zu 5000 Euro steigen, so Hermanns: „Das ist aber nur Prestige. Die können auch nicht mehr.“ Neuerdings würden die Hartholz-Queues mit Carbon verfeinert: „Die Wirkungsübertragung ist eine ganz andere.“ Jörg Duda ergänzte, dass Snooker-Queues zwischen 120 und 800 Euro kosten: „Dann spielt man sein Leben lang mit dem Queue. Ich habe bisher auch erst einmal erlebt, dass einer seinen zertrümmert hat.“
Essener Billard-Experte: Technik macht nur 20 Prozent aus
Beide Sportarten hätten gemein, dass der Gegner durch technisches Können zu Fehlern gezwungen werde. Das erfordere sehr viel Ambition und Training: „Der Einstieg ist schwer, das Erlernen der Techniken dauert. Dann kommen die ersten Erfolge“, so Duda. Neueinsteiger könnten aber nach etwa einem halbem Jahr eifrigen Trainings in den unteren Ligen anfangen.
Zwei Sportarten, ein Verein
Beim Poolbillard müssen farbige Objektbälle in die sechs Taschen eingelocht werden. Die Spieler sind solange an der Reihe, wie sie Kugeln regelgerecht einlochen können.
Beim Snooker liegen 21 Objektbälle auf dem Tisch. Für das Einlochen erhält der Spieler Punkte: Die 15 roten Kugeln sind je einen Punkt wert, die anderen Farben haben aufsteigende Punktzahlen. Zuerst werden alle Roten eingelocht, dann die anderen Farben.
Weitere Infos sind unter www.pscwhiteballessen.de zu erhalten. Dort können auch Probetrainings vereinbart werden.
Dabei mache die Technik vielleicht 20 Prozent aus, den Rest die mentale Stärke. Daher werde beim Snooker fast gar nicht gesprochen, betonte Jörg Duda: „Ein Gentleman-Sport ohne emotionale Ausbrüche und mit sehr traditionellem Verhaltenskodex.“ Patrik Hermanns schmunzelte: „Beim Pool wird schon mal geflucht. Doch die Konzentration muss erhalten bleiben.“
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