Essen-Bochold. Seit zwei Jahren hat Bochold ein eigenes Quartiersmanagement. Was sich in dem Essener Stadtteil seitdem getan hat. Und welche Pläne es noch gibt.
Im Rahmen des Stadtteilprojektes „West“ ist seit zwei Jahren ein Quartiersmanagement in Bochold tätig. Die Quartiersmanager Dorothee Linneweber und Jost Berlage haben schnell Kontakte geknüpft und sind mittlerweile im Ort eine Institution, die tatkräftig arbeitet und von den Menschen anerkannt wird. Mehr als 35 größere und kleinere Aktivitäten stehen als Tätigkeitsnachweis auf der Liste der vergangenen 24 Monate und einige weitere Aktionen sind in Vorbereitung.
Als nächster Höhepunkt steht das Sommerfest im Haus-Berge-Park an. Am Donnerstag, 15. Juni, ab 15 Uhr gibt es diverse Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene. Nachbarschaftliche Kommunikation ist die Trumpfkarte des Festes. Gruppen und Institutionen geben sich ein Stelldichein. Vom AWO-Fanprojekt über Blickpunkt 101, die Tanzgruppe der „Flotten Socken“, dem KlimaQuartier Bochold bis hin zu den Aktiven des NABU und des Café Wundertüte ist nahezu jeder, der im Quartier aktiv ist, dabei.
„Mikroprojekte“ in Essen-Bochold: Von der Postkarte bis zum Keks
Eine Idee, die erfolgreich gestartet ist, nennt sich „Mikroprojekt“. Dort kann jeder Bocholder mit einer umsetzbaren Idee, mit bis zu 100 Euro für Sachkosten unterstützt werden. Als Beispiele nennt Quartiersmanager Jost Berlage die laufende Postkartenaktion, bei der Bocholder Motive wie der „Miniwald“ im Haus-Berge-Park auf Postkarten gedruckt und an verschiedenen Stellen zum kostenlosen Mitnehmen ausliegen. Im Februar lief eine Kinder-Schmink-Aktion. Der Bochold-Schlüsselanhänger aus dem 3D-Drucker, den schon mancher im Ort in der Tasche hat, oder der Bochold-Keks gehören ebenfalls in diese Kategorie. Unter der Rufnummer 0157 39606975 können sich Interessenten mit entsprechenden Ideen beim Quartiersmanagement melden.
Rückblickend auf zwei Jahre Quartiersarbeit meint Dorothee Linneweber: „Die Resonanz war anfangs etwas schleppend, aber sie hat sich stetig gesteigert. Letztendlich sind wir unseren Ansprüchen gerecht geworden, die wir an uns selbst gestellt hatten. Veranstaltungen wie die Naturerlebnistage für Kinder waren nicht nur ein Renner. Die Kids haben auch ganz toll und konzentriert mitgemacht.“ Zusammenführen und Integrieren hat hier also bereits sehr gut funktioniert. Genauso lief es beim Sommerfest oder bei den Lichterfesten. Was bei den Kinder klappt, geht auch mit Erwachsenen. Gemeinsinn wird gestärkt.
Streetart-Aktion und „Miniwald“ sind Vorzeigeprojekte des Quartiersmanagements
Vorzeigeprojekte der beiden Quartiersmanager sind auch die „Lange Wand“, eine Streetart-Aktion an der Bottroper Straße, die Anfang vergangenen Jahres initiiert und im April 2022 fertiggestellt wurde. Der „Miniwald“ im Haus-Berge-Park war und ist die bisher umfangreichste Aktion. Jetzt haben Beteiligte die Vornamen der mehr als 100 Menschen, die dort rund 1000 Bäume gepflanzt haben, am Schutzzaun befestigt. Dabei war auch Gudrun Lips, eine Bocholderin die die Arbeit von Dorothee Linneweber und Jost Berlage sehr schätzt. Sie kommt immer wieder spontan zu den Aktionstagen, wie aktuell zum Anbringen der Namensplaketten.
„Spontanität ist wichtig genau wie das Zuhören“, meint Linneweber. „In Gesprächen erfahren wir, was die Bürgerinnen und Bürger bewegt, was sie sich wünschen. Daran richten wir unsere Arbeit aus.“ Regelmäßige Informationen des Quartiersmanagements gibt es in einem Newsletter, den Interessierte auf der Homepage der Stadt unter www.essen.de (Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement/ Programmgebiet Altendorf/Bochold) abonnieren können.