Essen-Bochold. Safran-Pistazien-Eis und Grill-Spieße: Zwei Paare servieren in Essen-Bochold Gerichte aus dem Iran. Auch Live-Musik holen sie in den Stadtteil.

Ohne Safran geht nichts in der Küche des Restaurants Teheran in Bochold: Das Gewürz verfeinert nahezu jedes persische Gericht, das hier auf der Speisekarte steht. Zwei Paare aus dem Iran betreiben das neue Lokal gemeinsam, vor einigen Monaten haben sie eröffnet und bauen sich damit ihre Existenz in Deutschland weiter auf.

„Wir sind ein Familienbetrieb“, sagt Bahareh Salehi, die gemeinsam mit ihrem Mann Sohrab Shamsi, seinem Kollegen Mohsen Moazez und dessen Frau Nasrin Yasmini die Gäste bewirtet. „Wir freuen uns vor allem über deutsche Gäste, denen wir gerne unsere Küche und unsere Kultur zeigen möchten“, sagt Salehi. Catering für Feiern haben sie schon länger angeboten, jetzt gibt es mit dem Restaurant Teheran einen festen Standort an der Kampstraße 35.

Restaurant Teheran in Essen verwendet viel Safran

„Wir bieten viel Gegrilltes und Eintöpfe an, auch vegetarische Speisen“, erklärt Salehi. Eine typische Hauptspeise ist zum Beispiel Kabab Kubideh, ein gegrillter Hackfleischspieß, serviert mit Zwiebeln, gegrillten Tomaten und wie fast alle Hauptspeisen mit Safran-Reis als Beilage. Aber auch Hähnchen und anderes Fleisch landet auf dem Grill. Dazu gibt es zum Beispiel Oliven mit Granatapfel und Walnuss, persischen Salat, eine süße Kräuterlimonade, Bier oder Wein.

„Bei den Vorspeisen sind unsere Spezialität gegrillte Auberginen mit Tomatensoße, Knoblauch und Eiern“, erklärt Salehi. „Außerdem gibt es jeden Tag wechselnde hausgemachte Desserts.“ Das sind verschiedene Kuchen oder auch persisches Eis mit Pistazie und – wie könnte es anders sein – Safran. Das Gewürz wird aus einer Krokusart gewonnen, die im Iran auf riesigen Feldern angebaut wird. Der Prozess ist sehr aufwendig, so dass Safran auch als teuerstes Gewürz der Welt bezeichnet wird.

Persisches Sahne-Eis mit Safran, Pistazien und auch Glasnudeleis sind typische Desserts, die es auf die Speisekarte im neuen Essener Restaurant Teheran geschafft haben.
Persisches Sahne-Eis mit Safran, Pistazien und auch Glasnudeleis sind typische Desserts, die es auf die Speisekarte im neuen Essener Restaurant Teheran geschafft haben. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Wer sich bei der Auswahl nicht entscheiden kann oder möglichst viele verschiedene Geschmäcker der persischen Küche kennenlernen möchte, kann sich samstags zwischen 19 und 22 Uhr am Buffet bedienen, dann gibt es auch Live-Musik. Die Wände des Gastraums, der Platz für bis zu 70 Personen bietet, sind geschmückt mit Bildern aus dem Iran. So möchten die Betreiber ein Stück ihrer Heimat lebendig werden lassen, die sie vor sechs Jahren verlassen haben.

Betreiber des Restaurants Teheran sind aus dem Iran geflohen

„Wir sind wegen der Politik aus dem Iran geflohen“, sagt Salehi. Erst in die Türkei, dann nach Deutschland. „Es war wirklich sehr schwer, wir mussten bei Null anfangen, die Sprache lernen, den Führerschein neu machen, uns um einen Aufenthaltstitel bemühen, Arbeit finden. Aber wir kämpfen immer weiter“, sagt sie. So auch für die Erfüllung des Traums vom eigenen Restaurant.

Das Restaurant Teheran liegt an der Kampstraße 35 in Essen-Bochold.
Das Restaurant Teheran liegt an der Kampstraße 35 in Essen-Bochold. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Geöffnet ist es dienstags bis donnerstags jeweils von 17 bis 22 Uhr, freitags bis sonntags von 12 bis 22 Uhr, der Montag ist Ruhetag. Eine Reservierung unter 0201 46 69 84 88 empfiehlt das Team, für das Buffet am Samstag wird darum gebeten.

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