Essen. Im Essener Unperfekthaus ist am Donnerstag (11. Mai) ein rätselhaftes Pulver gefunden worden. Offenbar handelt es sich um Rauschgift.
Der Fund von rätselhaftem weißem Pulver im Essener Unperfekthaus, direkt gegenüber dem Einkaufszentrum Limbecker Platz, hat am Donnerstag (11. Mai) einen mehrstündigen Einsatz von Feuerwehr und Polizei ausgelöst. Zuletzt waren auch Spezialisten des Landeskriminalamtes am Einsatzort. Am späten Nachmittag schließlich gab die Essener Polizei Entwarnung. „Bei den Substanzen handelt es sich nicht um Sprengstoff, sondern vermutlich um Betäubungsmittel“, meldet die Leitstelle um kurz nach 17 Uhr. Zu keinem Zeitpunkt habe eine Gefahr für Menschen bestanden.
Der Polizeiruf war um 10.27 Uhr alarmiert worden. Polizeisprecher Matthias Werk gab sich zunächst bedeckt. „Wir können zur Stunde lediglich bestätigen, dass eine verdächtige Postsendung mit einer unbekannten Substanz gefunden wurde.“
Um exakt bestimmen zu können, um welche Substanz es sich bei dem weißen Pulver handelt, war die sogenannte „Analytische Taskforce“ der Dortmunder Feuerwehr angefordert worden. Der Zug traf in den Mittagsstunden in der Essener Innenstadt ein. Vor Ort wurde darüber spekuliert, ob es sich um Rauschgift handelt. Aber es konnte auch nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um Sprengstoff handelte.
Reinhard Wiesemann, Inhaber des Unperfekthauses, sprach von einem „Irrläufer“. Das Paket sei gar nicht für das Unperfekthaus bestimmt gewesen, sondern lediglich dort abgegeben worden. Ein Mitarbeiter habe es geöffnet, er sei auf die verdächtige Substanz gestoßen und habe sofort den Polizeinotruf alarmiert.
Das Unperfekthaus, 2004 vom Unternehmer Wiesemann gegründet, ist ein Kreativhaus mit Gastronomie, Hotel und Seminarräumen. Ursprünglich befand sich hier ein Franziskanerkloster.
Die oberen Etagen des Unperfekthauses sind mit Flatterband gesperrt
Absperrmaßnahmen gab es im Unperfekthaus selbst, auch die Kastanienallee war dicht. Lediglich die Fußgängerzone zum Einkaufszentrum Limbecker Platz war weiterhin passierbar.
Während der Restaurantbetrieb im Erdgeschoss des Unperfekthauses normal weiterlief, waren die Etagen darüber durch Flatterband abgesperrt. Die Postsendung mit dem verdächtigen Pulver soll in der ersten Etage entdeckt worden sein.
Zuerst war die Essener Feuerwehr mit etwa zehn Einsatzfahrzeugen ausgerückt. Für Einsätze mit mutmaßlichen Gefahrenstoffen haben die Feuerwehren der Großstädte Essen, Dortmund und Köln eigens einen Verbund gebildet. Während sich die Essener Feuerwehr auf die biologische Gefahrenabwehr spezialisiert hat, übernehmen die Kollegen aus Dortmund die chemische Gefahrenabwehr.
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