Rüttenscheid. Wozu ausgemusterte Zigarettenautomaten alles gut sind: Im Essener Stadtteil Rüttenscheid kann man jetzt für einen Euro Glückskekse ziehen.
Der seit 2014 unter dem Namen „dekLart“ aktive Künstler Dennis Klapschus möchte seine Mitmenschen beglücken. Dafür hat er einen umgebauten Zigarettenautomaten bunt besprüht und mit flotten Sprüchen versehen. Statt Zigaretten kann man hier jetzt „Glück“ ziehen: Glückskekse.
Die Einnahmen gehen an gemeinnützige Projekte. Der erste der kunterbunten Automaten wurde vor wenigen Tagen am Rüttenscheider Stern aufgestellt. Der Künstler wirft einen Euro ein und zieht einen Keks: „Wir erleben schwere Zeiten. Es gibt so viele schlechte Nachrichten. Da möchte ich Freude verbreiten. So sind mir halt Glückskekse eingefallen.“
Der Erlös soll sozialen Zwecken zugute kommen
Der Essener ist eigenen Angaben zufolge aktuell ein gefragter Pop Art-Künstler in Deutschland. Der Vater zweier Töchter ist aber auch sozial stark engagiert: Er ist Botschafter des Deutschen Kindervereins, beteiligt sich an Charity-Aktionen für den gemeinnützigen Verein „Förderturm“ und sein Werk „Miami is calling“ wurde zugunsten der SOS-Kinderdörfer versteigert. Nun möchte der 37-Jährige die Erlöse des Glücksautomaten an die Initiative „I do Essen“ spenden: „Die unterstützen soziale Projekte wie zum Beispiel ein neues Dach für das Essener Frauenhaus oder einen Mittagstisch für sozial benachteiligte Kinder.“
Am ersten Abend war der Automat leer
Etwa 500 der selbst fabrizierten Glückskekse passen in den Automaten. Beim ersten Befüllen dachte sich Klapschus: „Warum nicht noch etwas Überraschendes on top?“ Neben Glücks-Botschaften wird es deshalb nun auch Gutscheine geben, die man bei Geschäften in der Nähe einlösen kann. Cafés, Restaurants und Läden aus der Umgebung haben sich an dem Kunstprojekt beteiligt.
Ab und zu wird der Künstler selbst Gutscheine beilegen: „Zum Beispiel für eine meiner bunten Deklart-Käppis.“ Zur „Vernissage“ war Dennis Klapschus echt gespannt, ob und wie sein Kunstprojekt angenommen wird: „Da bildete sich sofort eine Schlange. Eltern haben ihre Kinder hochgehoben, damit sie einen Keks ziehen konnten. Die Kleinen finden es klasse und die Älteren schwärmen in Kindheitserinnerungen. Da reizt das Spielerische.“
Am ersten Abend war der Automat bereits leer und der Künstler musste nachlegen. Ein zweiter Automat steht bereits im Rüttenscheider Atelier und wird bald an der Martinstraße für Glücksmomente sorgen.