Essen-Kettwig. Wie wird die neue Schule in Kettwig vor der Brücke aussehen? In der Bezirksvertretung IX wurden erste Entwürfe für das Bauvorhaben vorgestellt.

Bislang waren die Pläne für den Neubau der Grundschule in Kettwig vor der Brücke nur vage. Jetzt stellte Christiane Uhlendahl, Leiterin Objektmanagement Schulimmobilien bei der Stadt Essen, der Bezirksvertretung IX eine erste Visualisierung des Gebäudekomplexes vor. Der nicht nur dem Schulbetrieb vorbehalten sein soll: Es wird auch die von den Kettwiger Bevölkerung gewünschte Aula für externe Veranstaltungen geben.

Vier Baukörper und ein Herz, das sie verbindet

Vier Baukörper seien auf dem Gelände der zweizügigen Schule vorgesehen, erläuterte Christiane Uhlendahl: ein dreigeschossiges Schulgebäude, ein Gebäude für den Offenen Ganztag mit Mensa sowie Turnhalle und Aula. Die Zuwegung erfolge dabei nicht mehr über den Mintarder Weg, sondern den Eva-Hollands-Weg.

„Diese Gebäude sind durch einen zentralen Baukörper miteinander verbunden, das Herz sozusagen. Es gibt dort auch einen Aufzug und alles ist bequem erreichbar. So können die Schüler beispielsweise trockenen Fußes von den Klassen in die Sporthalle gehen.“ Sportvereine hingegen bekommen einen separaten Eingang zur Halle.

Die alte Grundschule wurde 2021 abgerissen. Schadstoffe, die von einem Nachbargrundstück stammten, mussten entsorgt werden.
Die alte Grundschule wurde 2021 abgerissen. Schadstoffe, die von einem Nachbargrundstück stammten, mussten entsorgt werden. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Externe Veranstaltungen in der Aula für bis zu 230 Personen

Während abends Vereine in der Halle trainieren, sind parallel öffentliche Veranstaltungen möglich – die Aula (lüftungstechnisch ausgelegt für bis zu 230 Personen) ist nämlich räumlich getrennt, wie die Vertreterin des Immobilienmanagements erläuterte.

Die Gremiumsmitglieder nahmen es mit Freude zur Kenntnis. Und ebenfalls, dass die Verwaltung bei der Frage der Parkplätze für externe Veranstaltungen gangbare und dem Wohngebiet angemessene Lösungen anstrebe. „Wir reizen aus, was wir ausreizen können“, kündigte Christiane Uhlendahl an.

Moderne Lernlandschaften und eine nachhaltige Bauweise

Projektleiterin Lidija Chudzinski erläuterte, dass in der Realisierung auf eine lichte Bauweise und eine helle Farbgebung geachtet werde. Es werde Lernlandschaften geben. Die Themen Inklusion, Integration, Digitalisierung, Schulsozialarbeit, Elternbereiche und Multifunktionalität für Lehrende würden nach den Vorgaben der Politik in der Planung Berücksichtigung finden. Die Versorgung in der Mensa erfolge über eine Aufwärmküche.

Fläche am Mintarder Weg ist vorbereitet

Der Betrieb der Schule an der Ruhr musste Anfang 2017 auf dem Grundstück am Mintarder Weg eingestellt werden, da das Gebäude mit Tetrachlorethen (Altlast einet früheren Reinigung in der Nähe) belastet war.

Die Kinder werden seither am Standort Gustavstraße beschult. Dort wurden Container aufgestellt, denn die vorhandenen Räume reichten nicht aus.

Den Abbruch und Neubau einer zweizügigen Schule hat der Rat der Stadt 2019/2020 beschlossen. Denn der Komplex am Mintarder Weg, der aus den 1930er Jahren stammte, war nicht mehr zu ertüchtigen.

Das alte Gebäude wurde 2021 – wegen der Schadstoffe unter Bewetterung – abgerissen. Die Fläche ist seitdem als Baufeld vorbereitet.

Angestrebt sei, so Uhlendahl, mit einer Passivbauweise, der Installation einer Photovoltaik-Anlage sowie einer Dachbegrünung bei der Zertifizierung für Nachhaltiges Bauen die Auszeichnung „Silber“ zu erreichen. Mit der ersten Entwurfsplanung gehe es nun in das Genehmigungsverfahren. Die dargestellte Visualisierung sei im Übrigen „nicht in Stein gemeißelt“, da sich in diesem Verfahren noch Änderungen und/oder Auflagen ergeben könnten, die im späteren Verlauf berücksichtigt werden müssten.

Einzug wäre Ende 2025 möglich, schätzt die Verwaltung

Und wie lange dauert es dann noch, bis der Schulbetrieb aufgenommen werden kann? Die Bauausführung könnte im Sommer 2025 beendet sein, ein Einzug wäre dann Ende des Jahres möglich, der Start des Schulbetriebs Anfang 2026, heißt es dazu aus der Immobilienverwaltung. Uhlendahl: „Aber das ist alles eine vorsichtige Schätzung.“

Ein wenig Geduld aufbringen müssen Eltern also schon noch. Sie dürften es gewohnt sein: Immerhin schon seit 2017 werden die Kinder aus Kettwig vor der Brücke am Standort Gustavstraße der Schule an der Ruhr beschult.

Sofern dort Plätze frei sind. Für das nächste Schuljahr mussten erstmals Schüler abgewiesen werden – sie werden an der Schmachtenbergschule eingeschult.