Essen-Stadtwald/Steele. Das Gebäude der Gesamtschule Süd wird zur Dependance der Erich-Kästner-Gesamtschule. Warum der Rat die Planungsmittel auf 2,2 Mio Euro aufstockt.
- Die Gesamtschule Essen-Süd steht seit Jahren weitgehend leer.
- Die Stadt braucht dringend Schulräume, doch die Sanierung lässt auf sich waren.
- Jetzt hat der Rat die Mittel für die Planung des Umbaus deutlich aufgestockt.
Zur geplanten Sanierung der Gesamtschule Essen-Süd in Stadtwald gibt es nach der Ratssitzung am 22. März eine gute und eine schlechte Nachricht: Die Mittel für die Planungen wurden zwar auf 2,2 Millionen Euro erhöht. Allerdings wird der Baubeschluss zur Generalsanierung des Gebäudes voraussichtlich erst im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen. Damit verschiebt sich der ursprünglich für Mitte 2023 geplante Baubeginn voraussichtlich um ein Jahr.
Derzeit wird ein Teil des Gebäudes an der Frankenstraße 200 noch von der Volkshochschule für Angebote der Erwachsenenbildung genutzt. Laut Stadt steht der Erweiterungsbau aber aufgrund von vorbereitenden Maßnahmen und der Umrüstung der Heizungs- und Lüftungsanlage auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ab Sommer dafür nicht weiter zur Verfügung.
Der Schulstandort in Stadtwald soll als künftiger Teilstandort für die Steeler Erich-Kästner-Gesamtschule hergerichtet werden. Dafür wird der stark renovierungsbedürftige Teilstandort an der Brembergstraße aufgegeben.
In Stadtwald sollen die Klassen 9 bis 13 untergebracht werden. Neben den Gebäudeteilen sollen auch die Freianlagen sowie der Sportplatz auf dem etwa 22.000 Quadratmeter großen Schulgelände saniert beziehungsweise neu gestaltet werden, hatte die Stadt Anfang des Jahres mitgeteilt. Damals war man von einem Baubeginn im Sommer 2023 ausgegangen.
Die Sanierung der Gesamtschule Essen-Süd wird voraussichtlich erst 2024 starten
Der Rat hatte bereits im August 2020 die Beauftragung von Planungsleistungen in Höhe von 800.000 Euro beschlossen und die Summe zwischenzeitlich auf 1,06 Millionen Euro erhöht, was sich jetzt als ebenfalls nicht ausreichend herausstellte. Auch bei den jetzt genehmigten 2,2 Millionen Euro handelt es sich lediglich um Planungs-, nicht etwa um Baukosten.
„Das ist insgesamt ein schönes Projekt und es ist eine gute Nachricht, dass für die Planungen mehr Geld zur Verfügung steht. Aber es dauert natürlich alles viel zu lange, gerade in einer Zeit, in der Schulraum dringend benötigt wird“, sagt der örtliche CDU-Ratsherr Sven Köhler mit Blick auf die Verzögerung um ein weiteres Jahr. „Der Schulstandort steht dann am Ende acht bis zehn Jahre leer, bis die ersten Schüler dort wieder unterrichtet werden können.“ Man werde die Verwaltung so gut wie möglich unterstützen, bei solchen Projekten schneller zu werden.
Bereits im Sommer 2017 endete die Geschichte der Gesamtschule Süd. Der letzte Jahrgang verließ ein Jahr später die Einrichtung, die zuletzt als Zweigstelle der Frida-Levy-Gesamtschule betrieben wurde. Köhler begrüßt die Pläne, dass sich die Schule mehr zum Stadtteil öffnen wolle. So sollen zum Beispiel die Grünanlagen später allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen.
Die Vorplanungen für die Sanierung laufen bereits. Die 2020 genehmigten Gelder wurden laut Stadt unter anderem für die Planung der Sicherheits- und Medientechnik, der Fassadenerneuerung und -sanierung, der Kompletterneuerung der Dachfläche, der barrierefreien Zugänge, des Erhalts der Aula als Versammlungsstätte oder der Erneuerung von WC-Anlagen eingesetzt.
Die Planungen gestalten sich schwieriger als zunächst gedacht
Es habe sich herausgestellt, dass die Sanierung wesentlich umfangreicher und komplexer sein wird als zunächst angenommen. Die zusätzlichen Gelder würden unter anderem für ein spezielles Bodengutachten für die Umsetzung von Geothermie, die Beauftragung eines Brandschutzsachverständigen und die Planung der nötigen Schadstoffsanierung benötigt. Hinzu kommen laut Stadt weitere Kosten für notwendige Voruntersuchungen, die beispielsweise in Zusammenhang mit der Bauphysik, der Prüfung der Statik oder der technischen Gebäudeausrüstung stehen.