Essen. Die Partyreihe „Mama geht tanzen“ ermöglicht es, im Club zu feiern und gleichzeitig am nächsten Tag fit zu sein. Jetzt ist Premiere in Essen.
- „Mama geht tanzen“, die Partyreihe für Mütter (und alle anderen) feiert Essen-Premiere im Hotel Shanghai.
- Am 6. Mai findet die Veranstaltung erstmalig in Essen statt. Dieser Termin ist schon ausverkauft. Einen weiteren Termin soll es am 17. Juni geben.
- Bei „Mama geht tanzen“ wird im Club gefeiert – aber nur von 20 bis 23 Uhr. So kann man Party machen und am nächsten Tag trotzdem fit sein.
Anna Schumacher (27) und Andrea Rücker (35) wollten gerne mal wieder feiern gehen. Nicht im Elterncafé sitzen, sondern im Club tanzen. Als Mütter von je zwei Kleinkindern ist das allerdings gar nicht so einfach. Auf der Suche nach Partys, die früh anfangen und auch früh wieder enden, stellten sie fest: So etwas gibt es im Umkreis nicht. Also entschlossen sich die Frauen kurzerhand, selbst eine Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen. Das war die Geburtsstunde von „Mama geht tanzen“. Am Samstag, 6. Mai, feiert die Partyreihe Premiere im Essener Hotel Shanghai (Steeler Straße 33). Rund anderthalb Monate vorher ist der Termin bereits ausverkauft. Die nächste „Mama geht tanzen“-Party im Hotel Shanghai gibt es am Samstag, 17. Juni.
Das Konzept: Alles ist so wie bei einer gewöhnlichen Party, es herrscht die typische Clubatmosphäre, gespielt wird Musik aus verschiedenen Genres, 80er, 90er, Rock, Pop, Reggae, Dancehall. Einzig ein striktes Schlagerverbot haben die Organisatorinnen verhängt. Die Besonderheit der Partyreihe ist, dass die Veranstaltungen nur von 20 bis 23 Uhr dauern. So kann man feiern, tanzen und gleichzeitig früh genug ins Bett gehen, um fit in den nächsten Tag zu starten.
Veranstalterinnen haben beide in Essen gearbeitet
Schumacher und Rücker kommen aus Wuppertal, sind befreundet und haben beide je ein einjähriges und ein dreijähriges Kind. Beide sind nicht hauptberuflich Partyveranstalterinnen, sondern managen „Mama geht tanzen“ zusätzlich zu ihren regulären Jobs und der Familie. Schumacher ist Sozialarbeiterin, Rücker arbeitet als Bauingenieurin. „Bei unseren Team-Besprechungen weint meistens mindestens ein Kind im Hintergrund“, scherzt Schumacher. Oft träfen sie sich abends für die Organisation, wenn die Kinder schon schliefen.
Gestartet ist die Partyreihe im Live-Club in Wuppertal-Barmen. Mit dem Hotel Shanghai machen die beiden Veranstalterinnen nun den ersten Schritt Richtung Ruhrgebiet. „Für uns beide ist Essen die Stadt, zu der wir den zweitnächsten Bezug haben“, erklärt Schumacher. Sie selbst arbeitet hier, ist in der Nähe von Dortmund aufgewachsen und so ohnehin mit dem Ruhrgebiet verbunden. Rücker hat früher in Essen gearbeitet.
Essener Hotel Shanghai veranstaltet sonst eher Elektro-Partys
„Wir haben eine Location gesucht, die diese typische Club-Atmosphäre hat und etwas kleiner ist“, schildert Rücker. Ein Veranstaltungssaal sei für sie nicht in Frage gekommen. Mit dem Hotel Shanghai, normalerweise eher Heimat von Elektro-Partys, wurden sie fündig. „Auf den ersten Blick ist das eine Partyreihe, die bei uns nicht so reinpasst“, sagt Kay Shanghai, Betreiber des Hotel Shanghai. „Aber dann haben wir uns kennengelernt, haben uns menschlich super verstanden und ich habe gemerkt, dass das Konzept vielleicht doch in den Club passt.“
Die beiden Frauen hätten ihm erzählt, dass sie früher auch ab und an im Hotel Shanghai feiern gewesen seien: „Warum sollten sie dann jetzt gezwungen sein, woanders hinzugehen?“ Er sei gespannt, wie die Party ankomme.
Partyreihe „Mama geht tanzen“ zieht vor allem Frauen an
Das frühe Feiern hat für Schumacher und Rücker mehrere Vorteile. „Die sicherste Schlafphase bei Kleinkindern ist von 19 bis 24 Uhr“, so Schumachers Erfahrung. Und vielleicht noch wichtiger: „Wenn man bis 5 Uhr feiern geht, dann ist man einfach am nächsten Tag kaputt. Egal, ob man Alkohol getrunken hat oder nicht. Und das ist mit einem Kleinkind nicht lustig.“ Tatsächlich seien aber gar nicht alle Partygäste Mütter, geschweige denn Mütter von kleinen Kindern.
Der Schnitt seien es Frauen Mitte 30, schätzt Schumacher. Viele hätten schlicht keine Lust auf Clubs, in denen sich häufig eher ein Publikum Anfang 20 tummele. Weil fast nur Frauen die Partys besuchten, herrsche außerdem eine angenehme Stimmung. „Ich habe von einigen gehört, dass sie zum ersten Mal beim Feiern ihre Getränke nicht zugehalten haben“, berichtet Schumacher. Die Angst, unbemerkt K.o.-Tropfen ins Glas geschüttet zu bekommen, ist für viele Frauen Alltag auf Partys.
Grundsätzlich sind Männer nicht von der Veranstaltungsreihe ausgeschlossen: Jeder kann Tickets für „Mama geht tanzen“ kaufen. Bei den vergangenen Malen habe es sich aber so ergeben, erklärt Schumacher. So habe sie bei der letzten Party unter rund 300 Gästen lediglich zwei Männer gezählt.
Weitere Informationen gibt es auf Instagram (@mamagehttanzen).