Essen. Die Stadt Essen reagiert auf den wachsenden Bedarf beim Offenen Ganztag und schafft im nächsten Schuljahr 37 neue OGS-Gruppen. Hier der Überblick.

Um die stetig wachsende Nachfrage beim Offenen Ganztag an Essener Grund- und Förderschulen zu decken, richtet die Stadt im nächsten Schuljahr 2023/24 zu den bereits vorhandenen 434 weitere 37 OGS-Gruppen ein. Der Jugendhilfeausschuss hat diese Aufstockung am Dienstag (14. März) beschlossen. Die Prognose: An 82 Ganztagsgrundschulen und fünf Förderschulen im Primarbereich werden im nächsten Schuljahr 11.424 Schülerinnen und Schüler in 471 OGS-Gruppen erwartet.

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Sowohl die Bezirksregierung in Düsseldorf als auch der Rat (am 22. März) müssen die OGS-Erweiterung noch durchwinken. Der städtische Eigenanteil zur Finanzierung des Ganztagsangebots wird sich spürbar erhöhen: von jetzt 6,27 auf 7,62 Millionen Euro.

OGS-Betreuung wurde seit 2013 stark ausgebaut – Betreuungsquote liegt bei 58 Prozent

Der Blick in die Statistik zeigt, dass der Bedarf an OGS-Betreuung in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Im Schuljahr 2013/2014 besuchten 7923 Schüler insgesamt 323 OGS-Gruppen. 2018/2019 besuchten 9394 Schüler insgesamt 382,5 OGS-Gruppen.

Aktuell ergibt sich aus der OGS-Betreuung und aus dem Betreuungsangebot „Schule von acht bis eins“ eine Betreuungsquote für Essener Grundschulkinder von 58 Prozent. Um den steigenden Bedarf an OGS-Plätzen in Hinblick auf den Rechtsanspruch ab 2026 gerecht zu werden, ist es wichtig, dass die Anzahl der an den Schulstandorten vorhandenen räumlichen Ressourcen ausgebaut beziehungsweise multifunktional genutzt werden. Dazu stimme sich der Fachbereich Schule mit den Schulleitungen zu pädagogischen und räumlichen Konzepten ab, teilt das Presseamt mit.

Schulanmeldungen im Oktober 2022 machen OGS-Mehrbedarf von 960 Plätzen deutlich

Die Schulanmeldungen im vergangenen Oktober hätten deutlich gemacht, dass das derzeitige Betreuungsangebot die Nachfrage nicht im vollen Umfang abdeckt. Die Meldungen der Schulleitungen ergaben einen Mehrbedarf von 960 zusätzlichen Plätze. Das sind umgerechnet 37 OGS-Gruppen.

Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich auch der Bedarf der „Schule von acht bis eins“-Betreuung um zehn Gruppen, also um rund 250 Kinder. Laut Schulamt übersteigt dieser Erweiterungsbedarf signifikant die Prognose von einer durchschnittlichen Erhöhung von etwa zehn Gruppen pro Schuljahr.

Mehr OGS-Gruppen – das bedeutet auch mehr Personalbedarf. Für jede neu geschaffene Gruppe wird seitens der Jugendhilfe Essen gGmbH (JHE) eine pädagogische Teilzeitkraft im Stundenumfang von 30 Wochenstunden und für jede hinzukommende Gruppe in der acht-bis-eins-Betreuung jeweils eine Teilzeitkraft mit rund zwölf Wochenstunden notwendig. Unterm Strich sind bei der JHE 47 Neueinstellungen geplant, wodurch sich automatisch die städtischen Zuschusszahlungen erhöhen.

Auch in die Ausstattung muss dann zusätzlich investiert werden. Die Grundausstattung besteht aus Mobiliar, Spielmaterial, Küche, Besteck und Geschirr. Pro Gruppe werden 12.500 Euro fällig. Das ergibt bei 37 neuen OGS-Gruppen eine einmalige Mehrausgabe von 462.500 Euro in 2023. Weitere Kosten über 360.400 Euro werden entstehen, weil in den bereits existierenden 434 OGS-Gruppen abgenutzte Möbel und Spielmaterial ausgetauscht werden müssen. An die Überleitung der städtischen Beschäftigten an die Jugendhilfe Essen gGmbH schließt sich nach Angaben des Presseamtes die „Qualitätsoffensive OGS“ an. Für 2023 sind dem Fachbereich Schule 344.334 Euro gewährt worden.

Folgende Schulen sind für die Erweiterung der OGS-Gruppen vorgesehen:

Stadtbezirk I: Schule am Lönsberg: Erweiterung auf 6 Gruppen, aktuell 5 Gruppen; Winfriedschule: künftig 7 (bislang 5,5 Gruppen) Münsterschule 5,5 (4,5) Friedenschule 5,5 (4,5)

Stadtbezirk II: Schule am Krausen Bäumchen 6,5 (6)

Stadtbezirk III: Cosmas und Damian-Schule 6 (5)

Stadtbezirk IV: Bischof-von-Ketteler-Schule 7 (6); Eichendorffschule 8 (6,5); Schule Gerschede 5 (4); Dionysiusschule 5 (4); Dürerschule 4 (3)

Stadtbezirk V: Hövelschule 5 (4)

Stadtbezirk VI: Kantschule 5,5 (5); Johann-Michael-Sailer 7 (6); Schillerschule 5 (4)

Stadtbezirk VII: Bonifaciusschule 7 (6); Leither-Schule 8 (5); Christophorusschule 6 (5); Schule am Morungenweg 7,5 (5,5); Josefschule 3,5 (2,5); Astrid-Lindgren-Schule 6 (5)

Stadtbezirk VIII: Grundschule Burgaltendorf 8 (7); Carl-Funke-Schule 10 (9)

Stadtbezirk IX: Schule an der Jacobsallee 6 (3); Ludgerusschule 6 (5); Graf-Spee-Schule 7 (6); Schmachtenbergschule 8 (7);

Förderschulen: Albert-Liebmann-Schule 20 (16); Jakob-Muth-Schule 1 (0).