Essen-Karnap. Grundschüler aus Essen haben die Erdbebenopfer aus der Türkei und Syrien mit einer Aktion unterstützt. Die Idee: Man kann auch im Kleinen helfen.

Kinder, Eltern, Lehrer: In der vergangenen Woche herrschte reger Betrieb in der Sporthalle der Karnaper Maria-Kunigunda-Schule. Schüler und Schülerinnen hatten eine Spendenaktion zur Unterstützung der syrischen und türkischen Erdbebenopfer organisiert.

Pädagogin Farwa Ahmadyar leitet an der Grundschule die sogenannte Friedensstifter-AG, in der 30 Viertklässler zu Streitschlichtern ausgebildet werden. Sie reden dort auch gesellschaftspolitische Themen und Engagement in der Gesellschaft. Ahmadyar hebt hervor, dass die Kinder jedoch nicht nur reden, sondern auch aktiv etwas tun wollen. So kam die Idee, den Erdbebenopfern mit einer Spendenaktion zu helfen. „Die Schüler und Schülerinnen sollen merken, dass sie auch im Kleinen etwas bewirken können“, erklärt Ahmadyar. Die Resonanz sei sowohl bei den Schülern und Schülerinnen als auch bei den Eltern groß gewesen, als verkündet wurde, dass man Dinge für den guten Zweck in der Turnhalle verkaufen wolle.

Essen: zahlreiche Unterstützung für Spendenaktion der Maria-Kunigunda-Schule

Die Schüler und Schülerinnen hätten sich auf kreative Weise in die Vorbereitung der Spendenaktion eingebracht, zum Beispiel selbst gemalte Bilder für den Verkauf zur Verfügung gestellt oder ihren Eltern beim Backen geholfen. In einer Eltern-Whatsapp-Gruppe hätten die Eltern die Angebote klassenübergreifend koordiniert.

Schüler und Schülerinnen der Maria-Kunigunda-Schule in Essen-Karnap haben für die Spendenaktion Bilder gemalt.
Schüler und Schülerinnen der Maria-Kunigunda-Schule in Essen-Karnap haben für die Spendenaktion Bilder gemalt. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Schulleiter Udo Moter erklärt, dass sich die ganze Aktion schließlich zum Selbstläufer entwickelt hätte. So habe eine ältere Dame sämtliche Spielsachen gespendet und das Team der Offenen Ganztagsschule eine Zuckerwattemaschine für den Spendentag organisiert – zur Freude der Schüler und Schülerinnen. „Außerdem“, ergänzt Moter, „waren einige Eltern schon gegen 7 Uhr in der Schule, um alles aufzubauen.“

Essen: Programm der Schüler rundet Spendenaktion ab

Die Schüler und Schülerinnen hatten zusätzlich ein kleines Programm organisiert, um den Tag abzurunden. Dazu gehörte sowohl die Aufführung eines Tanzes als auch das Vorlesen von Originalzitaten und deren Übersetzungen von Erdbebenopfern, um ihnen und der schwierigen Situation vor Ort zu gedenken.

„Die Erdbebenkatastrophe beschäftigt die Kinder, denn auch Familienangehörige von Schülern sind betroffen“, erklärt Moter. Die Kollegen und Kolleginnen der Maria-Kunigunda-Schule hätten sich viel Zeit für die Schüler und Schülerinnen genommen und seien sensibel auf ihre Ängste und Sorgen eingegangen. Die Spendenaktion könne ihnen helfen, mit der schwierigen Situation umzugehen und zu verstehen, dass es aktive Hilfsmöglichkeiten gibt.

Die Einnahmen der Spendenaktion, knapp 2000 Euro, sollen jetzt eins zu eins an die syrischen und türkischen Erdbebenopfer gespendet werden.

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