Essen. Die weiterführenden Schulen in Essen haben Anmeldungen fürs nächste Schuljahr entgegengenommen. Eine Schule bricht alle Rekorde.

Nach den Anmeldungen an den weiterführenden Schulen in Essen fürs kommende Schuljahr zeichnet sich ab, dass es bei den Gymnasien einen klaren Gewinner gibt. Das Maria-Wächtler-Gymnasium in Rüttenscheid durchbricht stadtweit alle Rekorde und hat in den vergangenen Tagen 227 Anmeldungen entgegengenommen. Schon im vergangenen Jahr erzielte das Wächtler-Gymnasium einen Rekord, doch die Zahl von 2023 ist ein Spitzenwert, der in dieser Höhe von keiner Schule in den letzten Jahren erreicht wurde – aber in den nächsten Tagen auch für einiges Unbehagen sorgen wird: Denn das Wächtler-Gymnasium wird viele Ablehnungen aussprechen müssen. Wie viele, hängt davon ab, wie viele Klassen die Schule für den künftigen, fünften Jahrgang einrichten darf. Das entscheiden die Behörden. Zuletzt bildete das Wächtler-Gymnasium stets fünf Klassen pro Jahrgang – das sind etwa 150 Jungen und Mädchen.

Auch andere Gymnasien, Real- und Gesamtschulen schnitten stark ab.

Alle Zahlen aller Essener Schulen in der Übersicht:

Hauptschulen

  • Hauptschule an der Wächtlerstraße: 23
  • Hauptschule Bochold: 18
  • Glückauf-Schule Katernberg: 30
  • Katholische Hauptschule Steele: 15

Realschulen

  • Theodor Goldschmidt Realschule: 65
  • Elsa-Brändström-Realschule, Bergerhausen: 133
  • Albert-Einstein-Realschule, Rellinghausen: 123
  • Bertha-von-Suttner-Realschule, Rüttenscheid: 37
  • Helmut-Rahn-Realschule, Frohnhausen (früher Essen-West): 66
  • Bertha-Krupp-Realschule, Frohnhausen: 120
  • Realschule am Schloss Borbeck: 92
  • Geschwister-Scholl-Realschule, Borbeck: 97
  • Gertrud-Bäumer-Realschule, Altenessen: 127
  • Realschule im Bezirk Zollverein: 52
  • Franz-Dinnendahl-Realschule; Kray: 113
  • Helene-Lange-Realschule, Steele: 130
  • Realschule Essen-Überruhr: 63
  • Realschule Kettwig: 53

Gymnasien

  • Burggymnasium, Innenstadt: 92
  • Helmholtz-Gymnasium, Rüttenscheid: 111
  • Maria-Wächtler-Gymnasium, Rüttenscheid: 227
  • Alfred-Krupp-Schule, Holsterhausen: 93
  • Mädchengymnasium Borbeck: 65
  • Gymnasium Borbeck: 125
  • Leibniz-Gymnasium, Altenessen: 152
  • Gymnasium Nord-Ost: 136
  • Gymnasium an der Wolfskuhle, Steele: 135
  • Carl-Humann-Gymnasium, Steele: 120
  • Gymnasium Essen-Überruhr: 161
  • Grashof Gymnasium, Bredeney: 113
  • Goetheschule, Bredeney: 90
  • Gymnasium Essen-Werden: 190
  • Theodor-Heuss-Gymnasium, Kettwig: 105
  • BMV-Schule, Holsterhausen: 160
  • Mariengymnasium Werden: 91
  • Gymnasium am Stoppenberg: 90
  • Don Bosco-Gymnasium, Borbeck: 96

Gesamtschulen:

  • Frida Levy, Innenstadt: 160
  • Gesamtschule Bockmühle, Altendorf: 175
  • Gesamtschule Holsterhausen: 134
  • Gesamtschule Borbeck: 107
  • Gesamtschule Nord, Vogelheim: 127
  • Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Schonnebeck: 158
  • Erich Kästner-Gesamtschule: 124

Bei den Gesamtschul-Zahlen handelt es sich um die Zahlen nach den Umverteilungen. Viele Gesamtschulen hatten zu viele, einige zu wenige Anmeldungen. Die Verwaltung weist darauf hin, dass die Bockmühle und Erich Kästner noch freie Plätze haben. Außerdem geht man davon aus, dass bei den Hauptschulen weitere Nachmeldungen erfolgen, sodass Klassen gebildet werden können wie vorgesehen.

Neu ist: Bei den Realschulen wird es jetzt eng – die 14 städtischen Realschulen verzeichneten unterm Strich mehr Anmeldungen, als freie Plätze verfügbar sind. „In Summe reichen die Schulplätze in den Realschulen nicht aus“, konstatiert die Schulverwaltung. Die Bildung sogenannter „Mehrklassen“ müsse deshalb geprüft werden, um allen Anmeldungen gerecht zu werden.

Mehr als 5000 Fünftklässler im Sommer

Insgesamt werden im Sommer mehr als 5000 Jungen und Mädchen als Fünftklässler eine weiterführende Schule besuchen. Die 5000er-Marke ist damit erstmals seit Jahrzehnten überschritten worden und ein weiterer Beleg dafür, dass die Zahl der Kinder in Essen seit Jahren kontinuierlich wächst. In diesem Kalenderjahr würde durch Umverteilungen noch mal allen Schülerinnen und Schülern ein Angebot in der gewünschten Schulform gemacht werden könnten, konstatiert Schul-Dezernent Muchtar Al Ghusain. Aber: „Wir wissen, dass in den kommenden Jahren zahlenmäßig bedeutend stärkere Jahrgänge zum Übergang in die weiterführenden Schulen anstehen.“ Neuer Schulraum müsse deshalb „sehr zügig“ entstehen. Die Pläne dazu stehen längst, an deren Umsetzung „arbeitet die Verwaltung mit Hochdruck.“

Absehbar ist, dass nicht alle Gymnasien und Realschulen alle angemeldeten Kinder aufnehmen können. „Nicht immer kann dem konkreten Schulwunsch entsprochen werden“, kündigt die Schulverwaltung an. Den Eltern würden in den kommenden Tagen Alternativ-Schulen mit freien Kapazitäten in Wohnortnähe aufgezeigt werden.

Stark nachgefragt: Werden, Überruhr, Ordensschulen

Stark nachgefragt waren bei den Gymnasien auch die Standorte Werden, Überruhr und – traditionell – die Ordensschulen BMV (Holsterhausen) oder Don Bosco (Borbeck). Grundsätzlich verzeichnen Schulen in kirchlicher Trägerschaft stets eine starke Nachfrage.

Grundsätzlich sei das Anmeldeverhalten „von großer Kontinuität geprägt“, urteilt die Verwaltung in einer ersten Stellungnahme am Wochenende. Dass in den Hauptschulen teilweise die erforderlichen Klassengrößen nicht erreicht werden können, sieht man gelassen: Dort würden erfahrungsgemäß noch so viele Nachmeldungen eingehen, dass überall eine fünfte Klasse gebildet werden kann.