Essen. Die Jazz Offensive Essen präsentiert beim JOE-Festival aktuelle Strömungen mit deutschen und internationalen Gästen. Das erwartet das Publikum.

Einen Querschnitt aus aktuellem deutschen und internationalen Jazz erwartet die Besucher beim nächsten JOE Festival in der Zeche Carl. Vom 23. bis zum 25. Februar versammelt die Jazz Offensive Essen (JOE) wieder Newcomer und Stars auf der Altenessener Bühne. Das stilistisch vielfältige Programm soll einmal mehr beweisen, was musikalisch möglich ist, wenn man den Begriff „Jazz“ nicht in enge Genregrenzen sperrt, sondern mit Experimentierlust auch die Randbereiche auslotet. Überraschungen sind wie immer programmiert. Die Festival-Macher Patrick Hengst und Simon Camatta versprechen sogar „das vielleicht ambitionierteste Programm der letzten Jahre“.

Solo für Schlagzeug und ein Frauenquartett namens „Hilde“

Für den Neustart nach Pandemie-Pause haben sich die Macher einiges vorgenommen. Nicht das Idiom Jazz steht dabei nach Angaben der Macher im Vordergrund, sondern die Musik selbst – als emotional inspirierende Kraft. Zusammen mit dem Publikum versuche man die Idee dieser Musik weiterzudenken und in das „Jetzt“ zu katapultieren.

Am 23. Februar startet das Festival denn auch gleich mit einer interessanten Paarung: Die Leipziger Gitarristin Steffi Narr und der Schlagzeuger Oliver Steidle, einer der zentralen Akteure der experimentellen Berliner Szene, präsentieren sich als ungewöhnliches musikalisches Doppel. Ihnen folgt das Frauenquartett namens „Hilde“. Mit Julia Brüssel (Violine), Marie Daniels (Stimme), Maria Trautmann (Trombone), und Emily Wittbrodt (Cello) versammelt das kreative Quartett Musikerinnen aus Köln und Essen, die Zufall und Komposition, Folk und orientalische Tonalitäten in ihrer Musik ebenso zusammenbringen wie kühne Vokalartistik und geerdeten Bluesgesang. Der dänische Gitarrist Jakob Bro rundet den Auftakt-Abend zusammen mit dem norwegischen Trompeter Arve Henriksen und dem spanischen Schlagzeuger Jorge Rossy ab. Mit der ersten gemeinsamen Veröffentlichung „Uma Elmo“ hat das Trio zuletzt Furore gemacht.

Der Pianist Ivo Neame und der Vibraphonist und Schlagzeuger Jim Hart sind seit Jahrzehnten im Geschäft. Als Duo wollen sie am 24. Februar in Essen neues musikalisches Terrain betreten und herausfinden, was Musik im 21. Jahrhundert für sie bedeutet. Ein Solo für Schlagzeug bestreitet der Drummer Christian Marien mit einem außergewöhnlichen Programm. Ziemlich tanzbar dürfte der zweite Festivaltag zu Ende gehen. Das „Tutti Bounce“-Projekt sorgt mitunter für mitreißende Clubs-Nächte. Mit ihrem aufregenden Mix aus afroamerikanischen und karibischen Klängen bringen sie am 24. Februar die Zeche Carl zum Tanzen.

Auch die Kinder dürfen nach Herzenslust improvisieren

Für eine Mischung aus Modern Jazz, Beatmusic und Experimental Electronica sorgt der Hamburger Pianist und Producer Felix Waltz am Sonntag, 25. Februar, gemeinsam mit Tim Büchner (git), Caris Hermes (bass) und Karl F Degenhardt (dr). Gespannt sein darf man auch auf das Trio der französischen Pianistin Sophie Agnel, die zusammen mit dem Schweizer Turntable Spieler Joke Lanz und dem in Amsterdam lebenden US-Schlagzeuger Michael Vatcher nach Essen kommt. Und schließlich haben sich Craig Taborn (piano), Tomeka Reid (cello) und Chess Smith (dr) vorgenommen, die Grenzen zwischen zeitgenössischer Kammermusik, Improvisation/Jazz und Roots-Musik aus Afrika und der Karibik überschreiten.

Auch die Kinder sind beim JOE-Festival angesprochen. Am Samstag, 24. Februar, 15 Uhr, improvisiert das Unsub-Tül-Kollektiv wird mit den Jüngsten nach Herzenslust!

Tickets unter www.zechecarl.reservix.de