Essen-Burgaltendorf. Burg-Maskottchen und Stadtrallye: Damit beschäftigen sich Schüler und Schülerinnen am Gymnasium Überruhr. Was aus ihren Ergebnissen werden soll.

Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Überruhr befassen sich derzeit mit einem Geistermäuschen und einer Rallye. Dahinter steckt eine neue Kooperation des Heimat- und Burgvereins aus Burgaltendorf und der Schule im Nachbarstadtteil. Dazu zählen ein Zeichenwettbewerb und eine Stadtteilrallye, bei der sich Familien mit Kindern auf Entdeckungstour begeben.

Die Mitglieder des Heimat- und Burgvereins setzen bereits seit 2016 auf Kooperationen etwa mit Partnern in ihrem Dorf, aber auch im Stadtgebiet und darüber hinaus. Als erfolgreiches Beispiel nennen sie die Zusammenarbeit der vier Bürgerschaften auf der Ruhrhalbinsel. Doch HBV-Vorsitzender Rolf Siepmann ist auch überzeugt: „Traditionelle Vereine müssen für jüngere Zielgruppen jüngere Programmangebote entwickeln.“ Was liegt da also näher, als das nächstgelegene Gymnasium anzusprechen, das auch zahlreiche Mädchen und Jungen aus Burgaltendorf besuchen.

Verein kann jüngere Menschen nur mit Hilfe Jüngerer erreichen

Der Zeichenwettbewerb und die Jury

Die Gewinner des Geistermäuschen-Zeichenwettbewerbs erhalten Preise im Gesamtwert von 200 Euro in Form von Gutscheinen. Die Illustrationen werden auf der neuen Webseite des HBV zur Bebilderung genutzt.

Jurymitglieder sind: Ina Delank, Schulleiterin Gymnasium Überruhr, Christiane Pentek, Schulleiterin Grundschule Burgaltendorf, Barbara Adolphs-Schröder, Kulturbeauftragte Bezirksvertretung VIII Ruhrhalbinsel, Sven Kottenberg, Vorsitzender der Überruhrer Bürgerschaft und Rolf Siepmann, HBV Burgaltendorf.

Bei der Schulleitung seien sie sogleich auf offene Ohren gestoßen, seien zuvor bereits beeindruckt von den Image-Videos der Schule gewesen. Zudem kannten die Vereinsmitglieder die Förderschwerpunkte der Schule und setzen auf die Mitwirkung der Schüler und Schülerinnen samt ihrer kreativen und digitalen Kompetenzen. „Wir können nun auf diese Fähigkeiten der Jugendlichen zugreifen, über die wir im Verein selbst nicht verfügen“, freut sich Siepmann über die Kooperation und ist zudem davon überzeugt, dass der Verein jüngere Menschen nur mit Hilfe Jüngerer erreichen könne.

Die Kooperation besteht derzeit aus zwei Projekten: Beim Zeichenwettbewerb für alle Schülerinnen und Schüler beteiligen sich alle Stufen daran, dem Burgmaskottchen „Geistermaus Finchen“ ein Gesicht zu geben. Bei der Zusammenarbeit mit „GEÜ Digital“ wiederum geht es darum, die Stadtrallye zu entwickeln. „Unser Gymnasium bietet seinen Schülerinnen und Schülern dieses Kooperationsprojekt, bei dem sie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im digitalen Bereich nicht nur im schulischen Rahmen, sondern auch praxisorientiert in der realen Welt anwenden“, sagt Schulleiterin Ina Delank.

Besucher der Burgaltendorfer Burg suchen auch nach den Geistermäuschen, die in Mauerritzen und Wandlöchern rund um den Burgturm versteckt sind.
Besucher der Burgaltendorfer Burg suchen auch nach den Geistermäuschen, die in Mauerritzen und Wandlöchern rund um den Burgturm versteckt sind. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Der Zeichenwettbewerb ist nun abgeschlossen. Eine Jury aus Vertretern der Schule, des Vereins sowie der Überruhrer Bürgerschaft muss nun entscheiden, welches Mäuschen besonders niedlich und auch originell ist, so dass es Wiedererkennungswert hat. Dabei müssen sie sich fragen, ob es sich rennend, liegend, nachdenklich oder auch Käse essend zeichnen lässt und ob es sich gut nachmalen lässt.

Zum Hintergrund erklärt Siepmann: „Besucher der Burg Altendorf suchen dort gern auch nach den Geistermäuschen. Die sind in Mauerritzen und Wandlöchern rund um den Burgturm versteckt.“ Diese seien ein beliebtes Suchobjekt für große und kleine Besucher. Jährlich seien es etwa 2000 Erwachsene und Kinder, die zur Burg kämen. Den Namen „Finchen“ wählten seinerzeit übrigens Burgaltendorfer Grundschüler. Nun sollen die Geistermäuschen zudem auch digital gehen.

Endgültige Auswahl und Entscheidung sollen Kinder treffen

Nun haben die Gymnasiasten und Gymnasiastinnen zunächst mehr als 20 verschiedene Geistermaus-Zeichnungen eingereicht, mit denen sich eine Jury, bestehend aus zwei Kunstlehrern und zwei Schülervertretern, beschäftigt hat. Ausgewählt haben sie sieben Vorschläge, die sie der schulexternen Jury vorgelegt haben. Diese Jury hat beschlossen, dass die endgültige Auswahl und Entscheidung die Kinder des Gymnasiums Überruhr und der Grundschule Burgaltendorf treffen sollen. Dazu wird in den kommenden Wochen an beiden Schulen eine Abstimmung durchgeführt.

Dann sollen erst die Wettbewerbsteilnehmer vom Gymnasium informiert werden, bevor die beiden Auswahlkandidaten der Öffentlichkeit gezeigt werden. Und während sich die Beteiligten an dem Stadtrallye-Projekt weiterhin mit den Details dazu befassen, hofft Ina Delank: „Vielleicht huscht bald sogar ein digitales Geistermäuschen über die neue Kinderwebseite der Burg.“